„Hast du deine Tage, oder warum bist du so zickig?“ Ein Satz, den garantiert jedes Mädchen und jede Frau schon einmal in ihrem Leben gehört hat. Im worst case sogar vom eigenen Partner. Tatsächlich kann sich der weibliche Zyklus nicht unerheblich auf Beziehungsdynamiken auswirken. Welche Rolle die Periode in der Beziehung spielt, erfährst du hier.
Das lernst du hier über die Periode in der Beziehung:
Periode in der Beziehung: Deshalb solltest du deinen Zyklus kennen
Viele Frauen verwenden Tracking-Apps, um zu wissen, wo in ihrem Zyklus sie sich derzeit befinden. Das ist sinnvoll, denn so wird man weder von den unangenehmen PMS-Schmerzen, noch von der Blutung selbst überrascht. Ganze Urlaubsbuchungen basieren auf Zyklus-Trackern. In den meisten Fällen bleibt dies aber eine Sache der Frau. Der Partner weiß höchstens, wenn sie gerade blutet.
Tatsächlich sagt der Zyklus weit mehr als die Periode voraus. Während der verschiedenen Phasen des Zyklus durchlaufen auch wir verschiedene Stadien, was mit der Veränderung der Hormone zusammenhängt. Das hat bei vielen Frauen Auswirkungen auf ihre psychische Verfassung, auf das Körpergefühl und sogar auf das äußerliche Erscheinungsbild.
Was verändert sich während des Zyklus?
In der ersten Woche des Zyklus ist unser Östrogenspiegel noch sehr niedrig. Dank der Periodenschmerzen, die viele Frauen haben, können wir uns in dieser Zeit müde und angestrengt fühlen. In der zweiten Zykluswoche sind wir dann die Schmerzen sowie Blutungen los und fühlen uns oftmals wieder energiegeladen.
Und wir sehen blendend aus: Durch Gewebeverschiebungen wird nämlich das Gesicht symmetrischer. Studien belegen außerdem, dass der höhere Östrogenspiegel unser räumliches Bewusstsein, unsere Vorstellungskraft, unser Gedächtnis und unsere sozialen Fähigkeiten stärkt.
In der dritten Woche, also nach dem Eisprung, sinkt der Östrogenspiegel wieder und das Progesteron steigt an. Das führt bei vielen Frauen dazu, dass sie sich müde und schneller gereizt fühlen. Manchmal kann auch eine gesteigerte Emotionalität in dieser Zeit auftreten. Dazu kommen bei manchen Frauen Heißhunger-Attacken, was daran liegt, dass sich der Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet.
In der vierten Woche sinkt das Östrogen auf den Tiefpunkt und die Laune nicht selten gleich mit. Wer an PMS leidet, kennt das. Die schwerwiegendste Variante ist die PDMS (Prämenstruelle Dysphorische Störung) und verursacht bei fünf bis zehn Prozent aller Frauen sogar depressive Zustände.
Was die Periode in der Beziehung verändert
Dank der lieben Hormone kann es also durchaus sein, dass wir uns im Laufe des Zyklus mal mehr, mal weniger reizbar fühlen. Wenn von einem Partner, der diese „Übernahme“ des eigenen Körpers auf das Wohlbefinden in dem Maße nicht kennt, hier nur doofe Sprüche kommen, kann sich die Periode tatsächlich negativ auf die Beziehung auswirken.
Am besten teilst du deine Erfahrungen mit deinem Zyklus mit deinem Partner. Wenn du Schmerzen hast, bitte ihn um eine Wärmflasche und teile ihm mit, was dir jetzt hilft: liebevolle Fürsorge oder etwas Zeit für dich. Die Energie der zweiten Woche geht übrigens mit einer gesteigerten Libido einher – macht euch eine schöne Zeit.
Das Gefühl liebevoller Verbundenheit ist in der dritten Woche oft noch verstärkt, sodass sich dein Partner auf schöne Momente freuen kann. Und im Gegenzug kann er sich mit jeder Menge Eis und Schokolade für Woche vier wappnen, um dir zur Seite zu stehen, wenn es dir nicht gut geht.
Was deine Periode mit der Attraktivität deines Partners zu tun hat
Forscherinnen der University of California haben herausgefunden, dass nicht nur Gefühlslage und Zyklus miteinander verbunden sind, sondern auch die Attraktivität des Partners und die Auswirkungen der Periode auf die Beziehung in einem Zusammenhang stehen. So war das Zuneigungsgefühl während der fruchtbaren Tage bei Frauen, die ihren Partner als äußerlich attraktiv empfinden, besonders groß. Andere Probandinnen, die zwar genauso glücklich in ihrer Beziehung waren, ihren Partner aber nicht in erster Linie für sein umwerfendes Äußeres schätzten, fühlten sich in der fruchtbaren Phase weniger verbunden.
Dies ist nur ein belegtes Beispiel für die subtile Beeinflussung des weiblichen Zyklus auf unser Verhalten – auch in der Beziehung. Auch dass Männer den Körpergeruch von Frauen kurz vor dem Eisprung als besonders anziehend empfinden, ist wissenschaftlich nachvollziehbar und ergibt aus Evolutionssicht durchaus Sinn. Wieso die Natur den Frauen das Leben während der Periode zusätzlich schwer macht, ist uns leider ein Rätsel.
Deshalb ist es wichtig, in der Beziehung über deine Periode zu sprechen
Was sich uns als Freuen nicht erschließt, wird eine nicht-menstruierende Person noch viel weniger nachvollziehen können. Unsere Schmerzen sind abstrakt für sie und unsere Launen oft unbegründet. Deshalb ist es umso wichtiger, mit deinem Partner darüber zu sprechen, wenn du Zyklus-Schwankungen hast. Das Gleiche gilt natürlich, wenn du eine Partnerin hast, die selbst keine Probleme vor und während der Periode hat.
Gerade in jungen Beziehungen fühlen sich viele Menschen mit ihren menstruierenden Frauen überfordert, wie unter anderem ein GQ-Artikel zeigt, der Tipps gibt, wie „Mann“ mit PMS-Symptomen umgehen kann. Am einfachsten ist es, wenn du offen deine Bedürfnisse äußerst: Wärmflasche, Kuscheln, Pizza oder deine Ruhe. Wem du am Herzen liegst, der wird das berücksichtigen – auch, wenn er (oder sie) vielleicht nicht nachempfinden kann, wie du dich fühlst.
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