Vor etwa zehn Jahren befand ich mich in einer Beziehung, die mir kein Glück brachte. Anstatt das Problem anzugehen, begann ich damit, mit meinen Freundinnen auf Reisen zu gehen oder auszugehen. Nachdem ich ihnen wochenlang von meinem Unglück erzählt hatte, schlugen sie vor, dass ich etwas dagegen tun sollte. Infolgedessen traf ich mich ein paar Tage später mit meinem Partner und war fest entschlossen, die Beziehung zu beenden. Doch zwei Stunden später endete unser Gespräch nicht mit einer Trennung, sondern mit einer Beziehungspause. Doch es gab keine klaren Regeln, und vielleicht war es genau das der Grund, warum die Beziehung schlussendlich scheiterte.
Beziehungspause: Warum feste Regeln wichtig sind
Warum eine Beziehungspause für mich nicht infrage kommt
Als ich meine damalige Beziehung beenden wollte, fragte mich mein Freund natürlich nach dem Grund. Ich sagte ihm, dass ich mir nicht sicher war, ob er der richtige Mann für meine Zukunft war und ich mich von seinen Plänen eingeengt fühlte. Dass ich Angst hatte etwas zu verpassen und mich danach sehnte mich wieder frei zu fühlen, verschwieg ich. Da er eine Trennung in jedem Fall vermeiden wollte, schlug er vor, eine Beziehungspause einzulegen, bei der wir uns darüber klar werden konnten, was wir eigentlich wollten.
Unsere Beziehungspause hielt drei Monate an. Drei Monate, indem er mich trotz des Verbots ständig kontaktierte und mich, obwohl wir uns nicht sahen, trotzdem einengte. Am Ende dieser 90-Tage-Frist musste ich mir eingestehen, dass ich ihn nicht mehr liebte, und so wurde aus der Pause eine endgültige Trennung. Ob wir damals mit festen Regeln unsere Beziehung hätten kitten könnten? Ich glaube nicht. Der Grund: Schon bevor ich in diese Beziehungspause einwilligte, hatte mein Kopf bereits beschlossen, sich zu trennen.
Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass meine Beziehungspause nur eine verlängerte Trennung war. Nie wieder würde ich mich daher auf dieses Konzept einlassen. Würde mich jedoch eine Freundin nach Rat fragen, würde meine Antwort nicht ganz so radikal ausfallen. Der Grund: Jede Beziehung ist anders und was für den einen nicht funktioniert, kann bei den anderen wahre Wunder bewirken.
Beziehungspause: Diese 5 Regeln sind dabei Pflicht
Bevor eine Freundin sich jedoch auf die Beziehungspause einlässr, würde ich ihr raten feste Regeln aufzusetzen. Ein Punkt, der bei meiner früheren Partnerschaft höchstwahrscheinlich auch mitverantwortlich dafür war, dass die Beziehungspause nicht funktioniert hat. Welche Regeln es zu beachten gibt:
1. Ihr beide müsst es wollen
Wie bereits erwähnt habe ich nur, um meinen Freund nicht zu verletzen in die Beziehungspause eingewilligt. Das war bereits der erste Fehler, den ich in dieser Situation gemacht habe. So ist der Zweck einer Beziehungspause der, dass man sich neu sortiert und darüber nachdenkt, was man an dem anderen hat. Ich hatte jedoch längst mit der Beziehung abgeschlossen und hoffte, dass es ihm durch die Pause leichter fallen würde, mich gehen zu lassen.
Du bist gerade in der gleichen Situation und eure Beziehung ist ein ewiges auf und ab? Aufgeben möchtet ihr jedoch die Beziehung beide noch nicht? Dann habt ihr die besten Voraussetzungen, dass ihr am Ende der Beziehungspause wieder zueinanderfindet.
2. Den Zeitraum der Beziehungspause festlegen
Ihr solltet beide die Beziehungspause dazu nutzen, um ernsthaft darüber nachzudenken, ob eure Partnerschaft eine Zukunft hat. Bevor ihr für eine gewisse Zeit getrennte Wege geht, solltet ihr einen bestimmten Zeitraum festlegen. Länger als drei Monate sollte dieser jedoch nicht gehen.
3. Ernsthaft an der Beziehung arbeiten
Als mein Freund und ich eine Beziehungspause einlegten, fühlte ich mich endlich wieder frei. Ich traf mich wie schon vorher viel mit Freundinnen, ging aus, reiste umher. Was ich im Gegensatz zu meinem Freund jedoch nicht machte, war über Dinge nachzudenken, die dabei helfen könnten, unsere Beziehung neu aufleben zu lassen. Damit die Beziehungspause jedoch erfolgreich absolviert wird, ist es wichtig, die Zeit sinnvoll zu nutzen und zu reflektieren, was die Beziehung nach der Pause besser machen könnte.
4. Wie sieht es mit der Treue aus?
Dinge, die vorab unbedingt geklärt werden müssen, ist, inwiefern es sich während der Beziehungspause mit der Treue verhält. Schaut man sich das Konzept der Beziehungspause an, wird klar, dass man währenddessen nicht getrennt ist.
Das bedeutet, dass euer Treuekonzept auch während der Beziehung beibehalten werden sollte. Du möchtest dich während der Beziehungspause auch mit anderen Frauen oder Männern treffen? Dann solltest du das vorab mit deinem Partner oder deiner Partnerin besprechen.
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5. Kontakt: Ja oder nein?
Mich selbst haben die Kontaktversuche während der Beziehungspause sehr gestört. Am liebsten wollte ich die drei Monate überhaupt nichts mehr von ihm hören. Da er sich jedoch fast täglich meldete, hatte ich überhaupt keine Chance ihn zu vermissen. Wie oft oder ob ihr euch überhaupt meldet, solltet ihr daher auch unbedingt klären, um Missverständnisse vorzubeugen.
Die Beziehungspause ist beendet: Wie geht es jetzt weiter?
Die Beziehungspause ist beendet und es steht das erste persönliche Gespräch an? Am besten sucht ihr euch für ein Wiedersehen ein ruhiges, aber neutrales Plätzchen, wo ihr euch über die gewonnenen Erkenntnisse und eure Gefühle füreinander aussprecht. Am Ende des Gesprächs wird dann geklärt, ob und wie ihr eure Beziehung in Zukunft weiterführen wollt. Seid ehrlich miteinander, denn nur so habt ihr die Chance, dass eure Beziehung nach der Pause wieder aufblüht.