Das Voynich-Manuskript stammt aus dem 15. Jahrhundert und besteht aus etwa 240 Seiten. Die genaue Herkunft des Manuskripts ist unbekannt, ebenso wie die Identität seines Autors. Aber inzwischen gibt es neue wissenschaftliche Erkenntniss darüber, und die haben mit nackten Frauen und seltsamen Gegenständen zu tun.
Voynich Manuskript: Wer war Voynich?
Wilfrid Michael Voynich, ein polnischer Aktivist und Händler von antiken Büchern, wurde für seine Entdeckung des Voynich-Manuskripts bekannt. Im Jahr 1912 stieß er bei einem Buchfund in der Villa Mondragone, dem Jesuitenkolleg in Frascati, auf ein äußerst rätselhaftes Manuskript.
Dieses reich illustrierte Werk, das heute als „Voynich-Manuskript“ bekannt ist, sollte den Bücherfreund für den Rest seines Lebens faszinieren. Trotz zahlreicher Bemühungen konnte der Inhalt des geheimnisvollen Manuskripts bis heute nicht ganz entschlüsselt werden, was zu einer Vielzahl kontroverser Theorien führte. Eine wissenschaftliche Datierung des Manuskripts bewies, dass es nicht von Voynich gefälscht worden sein kann.
Voynich Manuskript: Seltsamer Inhalt und unbekannte Sprache
Das Manuskript ist in einer unbekannten, geheimnisvollen Sprache geschrieben, die bisher weder von Linguist:innen oder Kryptolog:innen entschlüsselt werden konnte. Es enthält auch zahlreiche Illustrationen von Pflanzen, astronomischen Symbolen, unbekannten Tierarten und nackten Frauen, die in mystischen Szenen dargestellt sind.
Theorien und Spekulationen über das Voynich Manuskript
Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Theorien über den Ursprung und den Inhalt des Voynich-Manuskripts aufgestellt. Einige glauben, dass es sich um ein alchemistisches Werk handelt, während andere vermuten, dass es eine Form von mittelalterlichem Medizinbuch oder sogar ein Werk außerirdischer Herkunft sein könnte.
Trotz intensiver Bemühungen von Forscher:innen und Kryptolog:innen ist es bisher niemandem gelungen, den Inhalt des Voynich-Manuskripts zu entschlüsseln. Es gibt viele Versuche und Hypothesen, die darauf abzielen, die Sprache zu identifizieren oder Muster in den Texten zu erkennen, aber bisher war keine wirklich erfolgreich.
Voynich Manuskript: Bekanntheit und Faszination
Das Voynich-Manuskript hat aufgrund seiner undurchdringlichen Geheimnisse und seiner einzigartigen Illustrationen eine große Faszination in der Welt der Literatur, Kryptologie und Mysterien geweckt. Es wurde in zahlreichen Büchern, Filmen und Dokumentationen thematisiert und inspirierte sogar die Schöpfung von Romanen und Kunstwerken.
Sexualität: Neueste Erkenntnisse über das geheimnisvollste Buch der Welt
Seit Jahren haben Experten vergeblich versucht, die Mysterien des Voynich-Manuskripts zu enthüllen. Nun teilt ein Forscherduo seine neuen Erkenntnisse mit. Das Team aus Australien, angeführt von Keagan Brewer von der Macquarie University Sydney und Michelle Lewis, betrachtet das Manuskript aus einer anderen Perspektive. Sie glauben, dass es vor allem um Geheimnisse und Themen rund um Frauen und Intimität geht. Brewer erwähnt in einem Artikel, veröffentlicht in „Social History of Medicine„, dass eine der größten Abbildungen im Manuskript sowohl Sexualität als auch Empfängnis behandelt.
Was waren „Frauengeheimnisse“?
Das Forschungsteam um Brewer hat sich bewusst für eine neuartige Herangehensweise entschieden, wie ntv bereits berichtete. Sie untersuchten die spätmittelalterliche Kultur der Gynäkologie und Sexualwissenschaft, die damals oft als „Frauengeheimnisse“ bezeichnet wurden. Für ihre Analyse zogen sie auch die Arbeiten des spätmittelalterlichen Gelehrten und Arztes Johannes Hartlieb heran, der neben seinen Werken über Magie und Aberglaube auch „sittliche“ Schriften verfasste, in denen er sich von bestimmten Praktiken distanzierte.
Geheimen Buchstaben zur Verschleierung medizinischer Rezepte
Die Forscher:innen vermuten, dass Hartlieb (1410 – 1468) eventuell unweit der Autoren des Voynich-Manuskripts lebte. Er schrieb über verschiedene Themen wie Pflanzen, Frauen, Magie, Astronomie und Bäder und empfahl die Verwendung von „geheimen Buchstaben“ zur Verschleierung medizinischer Rezepte und Verfahren, die vermeintlich zu Empfängnisverhütung, Abtreibung oder Sterilität führen können.
Brewer sagte gegenüber „The Conversation – The Lancet“: „Obwohl sein geheimes Alphabet nicht überlebt hat, hat uns die Analyse seiner Arbeit dabei geholfen, die Einstellungen zu verstehen, die damals zur Verwendung der Verschlüsselung geführt haben. Hartlieb hatte große Befürchtungen, dass ‚Frauengeheimnisse‘ weithin bekannt würden. Er befürchtete, dass seine Schriften außerehelichen Geschlechtsverkehr erleichtern könnten und dass Gott ihn in diesem Fall verurteilen würde.“
Hier kannst du das Voynich-Manuskript selbst ansehen
Seit 1969 ist das Voynich-Manuskript im Bestand der Beinecke Rare Book and Manuscript Library der Yale University in New Haven, USA. Du bist gespannt und willst dir selbst ein Bild machen? Hier kannst du das Manuskript selbst durchblättern!
Quellen: ntv.de, wikipedia.de