Kennst du das Phänomen, dass der Wein, der im Urlaub wie Nektar der Götter geschmeckt hat, zu Hause plötzlich eine völlig andere Note hat? Oder hast du schon einmal bemerkt, dass Tomatensaft in luftiger Höhe während eines Fluges intensiver schmeckt, als am Boden? Auch bei Wein und Kaffee kann dieses Rätsel auftreten. Warum diese Getränke im Urlaub einfach einen besseren Geschmack zu haben scheinen, erklären wir in diesem Artikel.
Schmeckt Kaffee im Urlaub wirklich besser?
Bevor wir uns dem beliebten Wein widmen, sprechen wir über ein weiteres Lieblingsgetränk der Deutschen: dem Kaffee! Hier sieht die Sache nämlich ein wenig anders aus. Während der Wein im Urlaub meist besser schmeckt, kann man das von dem Heißgetränk nicht erwarten. Besonders dann nicht, wenn wir uns im Sommerurlaub befinden.
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So verstärken sich gerade bei hohen Temperaturen die Bitterstoffe aus dem Kaffee und wir schmecken ihn dementsprechend zu stark und zu bitter. Daher gilt hier: im Sommer lieber zu Kaffee greifen, der wenige bittere Geschmackskomponenten verwendet.
Wein aus dem Urlaub: Warum er nicht als Geschenk taugt
Ich versuche über das Jahr verteilt öfter einmal in den Urlaub zu fliegen. Im Reiseland angekommen mache ich mir immer eine Liste von Souvenirs, die ich meiner Familie mitbringen möchte. Ab und an ist deshalb auch schon eine Flasche Wein in meinen Koffer gelandet.
Bevor ich meiner Mutter das Geschenk überreichte, schwärmte ich in höchsten Tönen von dem Souvenir, nur um dann enttäuscht festzustellen, dass er in meiner Erinnerung viel besser geschmeckt hatte. Seitdem greife ich meist zu anderen Geschenken, die ihren Geschmack nicht verlieren, nur weil ihnen das Meer fehlt.
Wein im Urlaub: Das ist der Grund, warum er auf Reisen besser schmeckt
Es gibt doch fast nichts Schöneres, als entspannt im Urlaub anzukommen und den Alltagsstress der letzten Wochen hinter sich zu lassen. Und wie könnte das am besten funktionieren als mit einem Restaurantbesuch mit einem schönen Blick über das Meer und einem eisgekühlten Wein in der Hand?
Wer dieses Szenario schon einmal selbst erlebt hat, weiß, dass der erste Schluck meist eine wahre Geschmacksexplosion ist. So lecker, dass man nicht hinwegkommt, den Kellner oder die Kellnerin darum zu bitten, einem eine Flasche des Weins einzupacken, um diesen auch zu Hause in der Heimat zu genießen. Zu Hause angekommen, wird der leckere Wein gleich mit ein paar Freund:innen ausprobiert, die Geschmacksexplosion bleibt jedoch aus.
Übrigens: Wie gesundheitsschädlich Sulfite im Wein wirklich sind.
Geschmacklich schmeckt der Wein nicht so gut wie im Urlaub
Für dieses Phänomen gibt es laut Professor Dr. Guido Ritter von der Fachhochschule Münster eine ganz simple Erklärung. So erklärte er den Westfälischen Nachrichten, dass die veränderten Temperaturen, Lichtverhältnisse sowie die Luftfeuchtigkeit und der psychologische Effekt der gehobenen Ferienstimmung zu neuen Geschmackserlebnissen führen. Das führt dazu, dass „die Akzeptanz steigt, über einen leichten Fehler im Wein, etwa Korkgeschmack hinwegzusehen”, so der Professor Ritter.
Warum Licht bei Wein im Urlaub eine große Rolle spielt
Eine Studie fand heraus, dass Lichteffekte das Wohlbefinden enorm beeinflussen. So empfanden Studienteilnehmer:innen einen Wein leckerer, wenn sie rotem oder blauem Licht ausgesetzt waren. Dieses Licht sollte dabei ein Abendessen an der atlantischen Küste nachempfunden sein. Da wir dieses Licht im heimischen Wohnzimmer nicht haben, schmeckt der Wein nach dem Urlaub meist nicht mehr so gut.