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Weihnachten in England: So traditionell feiern die Briten

Nicht alle in Europa feiern Weihnachten so wie wir es in Deutschland gewohnt sind. Wie sehr sich das Fest der Liebe in England von unserem unterscheidet.

Weihnachten in England
Weihnachten in England ist voller schöner Bräuche und Traditionen. Foto: Getty Images/ SolStock

Einmal in meinem Leben möchte ich Weihnachten in einem anderen Land feiern. Dafür muss man jedoch nicht unbedingt weit reisen, denn auch in Europa gibt es Länder, die das Fest der Liebe ganz anders feiern, als wir es in Deutschland gewöhnt sind. Wie praktisch, dass England eines meiner liebsten Länder ist und viele Traditionen aufweist, die es hierzulande nicht gibt. Wie Weihnachten in England gefeiert wird und ob wir uns die ein oder andere Tradition von den Briten abschauen sollten, erfährst du hier.

Weihnachten in England: Diese Bräuche gibt es in Großbritannien 

Genau wie in Deutschland lieben es die Engländer:innen in der Vorweihnachtszeit ihre Wohnungen und Häuser weihnachtlich zu dekorieren und die Küche während der Adventszeit zur Weihnachtsbäckerei umzufunktionieren. Wusstest du, dass kein Geringerer als Prinz Albert, der deutsche Ehemann von Königin Victoria das Weihnachtsbaumschmücken eingeführt hat? Ihm war es Quellen zufolge ein persönliches Anliegen, die deutsche Tradition nach England zu bringen. Und das mit großem Erfolg.

Bereits Anfang Dezember sieht man in ganz England seit Jahrhunderten opulent geschmückte Weihnachtsbäume. Dabei ist das Motto der Engländer:innen „mehr ist mehr“ und so werden die Bäume mit Efeu und Mistelzweigen gerade so überladen. Doch nicht nur privat merkt man die Weihnachtsstimmung im Land. Wer im Dezember schon einmal in England war, der weiß wie weihnachtlich hier teilweise die ganze Stadt geschmückt wird.

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In England wird der Weihnachtsbaum immer reichlich geschmückt. Credit: Getty Images/ Anastasiia Krivenok Foto: Getty Images

Einer der bekanntesten Weihnachtsbräuche in England ist aber sicherlich das Verschicken von Weihnachtskarten und auch heute noch in Zeiten von E-Mails und Whatsapp wird diese Tradition weitergeführt. Jedes Jahr werden eine Milliarde Christmas Cards an Freunde, Bekannte und Familienmitglieder verschickt, deren Erlös dann an verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen gespendet wird.

Doch die Menschen in Großbritannien lieben nicht nur das Schreiben, sondern auch das Singen englischer Weihnachtslieder, sogenannte Christmas Carols. Solltest du einmal zu Weihnachten in England sein, wirst du daher auf den Straßen sicherlich hier und da eine Gruppe von Menschen sehen, die gemeinsam singen.

Der 24. Dezember: In England gibt es an Heiligabend keine Bescherung 

Der 24. Dezember ist gerade für Kinder in Deutschland ein sehr aufregender Tag und doch müssen sie sich bis in die Abendstunden gedulden, bis die langersehnte Bescherung stattfindet. In England müssen die Kinder noch einen Tag länger warten, bis zum 1. Weihnachtsfeiertag, denn dann findet, wie auch in Amerika üblich, erst am Morgen die Bescherung statt.

Ähnlich wie in den Vereinigten Staaten ist der Heiligabend dafür da, alles für Father Christmas, wie der Weihnachtsmann in England heißt, vorzubereiten. Dafür werden rote Socken am Kamin oder am Treppengeländer aufgehangen, wo der Weihnachtsmann abends kleine Geschenke verstauen kann. Mehr passiert an Heiligabend in Großbritannien dann auch nicht mehr. Viele Familien backen meist noch Plätzchen oder andere Leckereien und verbringen den Abend mit Weihnachtsgeschichten oder Weihnachtsfilmen.

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Statt Bescherung gibt es am 24. Dezember Weihnachtsgeschichten. Credit: Getty Images/ CLM Images Foto: Getty Images

Weihnachten in England: Am 25. Dezember gibt es endlich Geschenke 

Nach einer kurzen und aufregenden Nacht beginnt der 1. Weihnachtsfeiertag mit der Bescherung. Die Kinder rennen meist in freudiger Erwartung erst zu ihren am Vortag aufgehängten roten Socken, wo sich meist Plätzchen, Schokolade oder andere kleine Geschenke befinden. Die großen Geschenke befinden sich wie auch bei uns dann unter dem geschmückten Weihnachtsbaum. Nach dem Bestaunen der Geschenke fängt das Festmahl bereits gegen Mittag an, zieht sich jedoch in vielen Familien bis in den späten Abend.

Eine Tradition, die es im Vereinigten Königreich natürlich auch geben muss, ist die Weihnachtsansprache der Queen. Bei Christmas Cake und einer Tasse Tee setzt sich die ganze Familie vor den Fernseher und lauscht der Rede aufmerksam. Das traditionelle Weihnachtsessen der Briten besteht aus einem Truthahn, der mit Maronen gefüllt ist, gebackenen Kartoffeln sowie Gemüse mit Röstzwiebeln und der bekannte Plum Pudding. Als Nachtisch wird dann meist Eiscreme mit Orangen und Datteln aufgetischt. Und wie es sich für Bürger:innen eines Königreiches gehört, wird am Esstisch traditionell eine bunte Papierkrone getragen.

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Truthahn mit gefüllten Maronen gehört in England zum Weihnachtsessen dazu. Credit: Getty Images/ Betsie Van Der Meer

Foto: Getty Images

Der 26. Dezember: Besser bekannt als Boxing Day 

Während wir in Deutschland an den Feiertagen gefühlt nichts anderes machen als essen und trinken, steht der 26. Dezember in England für die Nächstenliebe. So steht der 2. Weihnachtsfeiertag dafür, seiner Familie und seinen Freund:innen zu zeigen, wie sehr man sie wertschätzt und liebt. Aber nicht nur der engste Kreis wird am 26. Dezember mit Liebe überschüttet, sondern jeder Mensch den man an diesem Tag über den Weg läuft.

Am 26. Dezember sind, anders als in Deutschland, auch alle Geschäfte wieder geöffnet und in den Einkaufsstraßen Englands wimmelt es nur so von Menschen. Kein Wunder, so möchten alle die Geschenkgutscheine oder das Weihnachtsgeld unter die Leute bringen.

Weihnachten in England: Anders aber schön 

Zwar ist England nur knapp zwei Flugstunden von Deutschland entfernt, trotzdem habe ich das Gefühl, über ein weit entferntes Land zu schreiben. Die Traditionen der Briten unterscheiden sich einfach zu sehr von unseren in Deutschland. Und genau das macht das Weihnachtsfest ja so besonders, dass man sich einmal im Jahr wieder wie ein Kind fühlen kann und all die Traditionen aufsaugt, die einem als Kind so unfassbar glücklich gemacht haben.

Nichtsdestotrotz bin ich offen dafür, mit meinen Traditionen zu brechen und neue Einflüsse ins Fest der Liebe einfließen zu lassen, und wer weiß, vielleicht gibt es statt meiner heiß geliebten Gans nächstes Jahr auch Truthahn mit Maronen.

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