Kollisionen zwischen Vögeln und Flugzeugen, auch als Vogelschlag bekannt, können verheerende Folgen haben. Jedes Jahr werden weltweit Tausende solcher Vorfälle gemeldet, die von geringfügigen Schäden bis hin zu potenziell katastrophalen Ereignissen reichen können. Doch was genau passiert, wenn Flugzeuge und Vögel kollidieren?
Flugzeug: Warum ein Vogelschlag gefährlich ist
Trotz ihrer geringen Größe können Vögel bei hohen Fluggeschwindigkeiten erheblichen Schaden anrichten. Besonders riskant ist es, wenn Vögel während des Starts oder der Landung in die Triebwerke geraten.
Das Problem: Im schlimmsten Fall kann ein Vogelschlag zum Ausfall der Flugzeugturbine führen. Grundsätzlich sind Turbinen aber so konstruiert, dass sie einen einzelnen Vogelschlag überstehen.
Außerdem können die Pilot:innen das Flugzeug auch mit nur einer funktionierenden Turbine fliegen. Sie sind darauf geschult, derartige Situationen zu meistern, indem sie Notfallprozeduren einleiten und zum nächsten Flughafen zurückkehren.
Dennoch müssen sie auch immer wieder wegen eines Vogelschlags notlanden – besonders gefährlich sind Vogelschwärme.
An Flughäfen in Meeresnähe, wo es oft viele Gänse und Möwen gibt, ist eine ständige Überwachung des Luftraums daher unerlässlich, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen und abzuwehren.
Was bedeutet das für Reisende? Meistens gibt es keine Entschädigung
Gerade erst stieß eine Lufthansa-Maschine mit (mindestens) einem Vogel nahe des Frankfurter Flughafens zusammen und konnte nicht wie geplant nach Berlin fliegen. Stattdessen mussten sie wieder umdrehen. Für die Reisenden bedeutet das meist ein hoher zeitlicher Aufwand und eine geringe Chance auf Entschädigung.
Muss dein Flugzeug aufgrund eines Vogelschlags notlanden und verspätet sich, dann gibt es laut des Magazins für Zivilluftfahrt Aero International keine Entschädigung. Der Grund: Es liegt ein sogenannter „außergewöhnlicher Umstand“ vor, den die Fluggesellschaft nicht hätte verhindern können.
Maßnahmen zur Vermeidung von Vogelschlag
Um Vogelschläge zu minimieren, werden an Flughäfen zahlreiche Strategien eingesetzt. Laut dem Luftfahrtmagazin Aeroreport gibt es sogenannte Vogelschlagbeauftragte, die darauf spezialisiert sind, das Flughafengelände für Vögel unattraktiv zu machen.
Pflanzen, die Nahrung bieten oder sich als Versteck oder Nistplatz eignen, sind tabu, ebenso Bäche und Tümpel.
Zusätzlich gibt es Abschreckungssysteme, regelmäßige Überwachung von Vogelpopulationen und spezielle Designvorgaben für Flugzeuge, die Vogelschläge besser verkraften.
Auch wenn ein vollständiger Schutz nicht möglich ist, sorgen diese Maßnahmen dafür, dass die Gefahr eines schwerwiegenden Vorfalls stark reduziert wird.