Beim Betreten eines Flugzeugs denken die meisten Menschen an die Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub, die sich in den Gesichtern der Passagiere widerspiegelt. Der Urlaub verspricht luxuriöse Hotels und aufregende Abenteuer, und in diesen Momenten der Aufregung und Vorfreude möchte niemand an unangenehme Szenarien wie einen Unfall denken. Aber hast du jemals darüber nachgedacht, was passieren würde, wenn während des Fluges ein tragisches Ereignis eintritt? Was wäre, wenn eine Person, die mit dir reist, plötzlich stirbt?
Obwohl dies sicherlich kein alltägliches Thema ist, könnten neugierige und sicherheitsbewusste Reisende Fragen dazu haben. Der Tod an Bord eines Flugzeugs hat komplexe Auswirkungen und wirft eine Reihe von Fragen auf. Wie sollte die Besatzung reagieren? Würde ein solches Ereignis zu einer sofortigen Notlandung führen? Und wie würde es sich auf die anderen Passagiere auswirken? In diesem Artikel werden wir diese Fragen beantworten und erklären, was der Tod im Flugzeug genau bedeutet und warum er nicht unbedingt eine sofortige Notlandung zur Folge hat.
Tod im Flugzeug: Keiner wird dich für tot erklären
Da man Menschen immer nur vor den Kopf schauen kann, ist es schier unmöglich zu wissen, ob ein Passagier oder eine Passagierin zu krank ist, um eine Flugreise anzutreten. Außerdem gibt es auch immer noch die Varianten, dass ein Mensch gerade wegen der Krankheit eine Flugreise auf sich nehmen muss oder erst gar nicht weiß, dass er oder sie krank ist. Jedoch sind alle Crew-Mitglieder auf diesen Ernstfall geschult und somit gut vorbereitet, falls ein Fluggast im Flieger sterben sollte.
Technisch gesehen kann man jedoch nicht wirklich im Flugzeug sterben, da weder das Bordpersonal noch die Pilot:innen den oder die Passagier:in für Tod erklären darf, da dies lediglich einem Arzt oder einer Ärzt:in vorbehalten ist. Falls in dem Flieger kein:e Mediziner:innen anwesend sein sollten, haben sich die Crew-Mitglieder an eine bestimmte Abfolge zu halten. So müssen diese so lange eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen, bis das Flugzeug gelandet ist und die verstorbene Person an geschulte Rettungskräfte übergeben werden kann.
Gibt es eine Notlandung, wenn jemand stirbt?
Wie lange die Flugbegleiter:innen den Passagier oder die Passagierin reanimieren müssen liegt an den Pilot:innen im Cockpit, da diese über eine vorzeitige Landung entscheiden. Gerade wenn man sich über dem Atlantik befindet, ist das aber nicht immer möglich. Für die Crew-Mitglieder kann das allerdings auch bedeuten, dass sie den Fluggast über Stunden wiederbeleben müssen, bis der oder die Pilot:in zwischenlanden kann.
Mehr zum Thema Flugzeug?
Wenn du die Rettungsweste im Flugzeug öffnest, kann das den Tod bedeuten
Warum du im Flugzeug niemals Cola Light bestellen solltest
Mit 5 Flugzeug-Tricks bekommst du eine ganze Reihe für dich
Doch die Flugbesatzung ist nicht völlig allein und erhält über Funk die nötige Unterstützung von medizinischen Expert:innen. So arbeiten in der Bodenstelle Medlink Ärzt:innen, die hilfreichen Handlungsanweisungen geben und die Crew-Mitglieder durch diese nicht alltägliche Situation begleiten.
Arzt an Bord? Was sich dann ändert
Wenn ein:e Ärzt:in im Flugzeug sitzt, während ein Fluggast stirbt, sieht die Situation meist schon ganz anders aus. So fliegt die Maschine ohne Zwischenlandung direkt zum Zielflughafen. Um die verstorbene Person vor neugierigen Blicken zu schützen, wird diese in die letzte Reihe gesetzt und mit einer Decke verhüllt.
Viele Airlines haben für diesen besonderen Fall aber auch Leichensäcke an Bord. Am Zielflughafen angekommen, wird der oder die verstorbene Passagier:in dann vom medizinischen Personal empfangen.