Manchmal fehlen uns einfach die Worte: Gerade wenn wir etwas beschreiben wollen kommen unter Umständen nicht auf das richtige Wort. Das kann tatsächlich sein, denn auch wenn die deutsche Sprache zwischen 300.000 und 500.000 Wörter umfasst, gibt es nicht für jede Situation einen Begriff. Das heißt aber nicht, dass andere Sprachen diese Wörter nicht haben. Wir stellen dir zehn Wörter vor, die es im Deutschen nicht gibt, aber unbedingt geben sollte.
Diese Wörter erwarten dich…
- Deutsche Wörter, die weltweit einzigartig sind
- Saudade (Portugiesisch)
- Pana Po’o (Hawaiianisch)
- Hyggelig (Dänisch)
- Cercle Vertueux (Französisch)
- Tsundoku (Japanisch)
- Abbiocco (Italienisch)
- Utepils (Norwegisch)
- L‘esprit de l‘escalier (Französisch)
- Komorebi (Japanisch)
- Serendipity (Englisch)
- Ist weniger wirklich mehr? Diese Sprache hat am meisten Wörter
Deutsche Wörter, die weltweit einzigartig sind
Natürlich ist auch die deutsche Sprache reich an Wörtern, die es in anderen Sprachen nicht gibt. Ohnehin haben wir im Deutschen einen großen Vorteil, denn wir können beliebig viele Wörter aneinanderreihen und es macht immer noch Sinn. Oder verstehst du etwa nicht, was es mit dem Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz auf sich hat?!
- Schnapsidee: Eigentlich ist es eine Schande, dass es dieses Wort nicht auch in anderen Sprachen gibt. Denn kein Wort beschreibt die Situation besser, wenn man sich im Suff einfach maßlos überschätzt.
- Fingerspitzengefühl: Ein ebenfalls wunderschönes Wort, das nicht selten geflüstert wird, um die Vorsicht nochmal zu unterstreichen. So hat es sogar Einzug in die Lindt-Werbung erhalten, denn auch beim Pralinen verzieren, braucht es ganz viel Fingerspitzengefühl.
- Fernweh: Das Pendant zu „Heimweh“ kennen wahrscheinlich gerade in der aktuellen Situation viele von uns. Im Englischen sagt man stattdessen „itchy feet“ was so viel heißt wie „juckende Füße“ – auch nicht schlecht!
Saudade (Portugiesisch)
Auf dieses Wort sind die Portugies:innen zurecht sehr stolz. Denn in vielen Sprachen gibt es kein passendes Äquivalent dazu. Erklären würde man das Wort im Deutschen wahrscheinlich so: Das nostalgische Gefühl, wenn etwas von dir gegangen ist, sei es eine Person oder ein Moment und du weißt, dass du es niemals wieder bekommen wirst.
Pana Po’o (Hawaiianisch)
Dieses Wort beschreibt den Zustand, wenn du nachdenkst und dir dabei am Kopf kratzt. Eine Angewohnheit, die du bestimmt auch manchmal an dir ertappst. Umso schöner also, dass es dazu im Hawaiianischen ein einziges Wort gibt.
Hyggelig (Dänisch)
Dieses Wort, das es im Deutschen nicht gibt, kommt dir trotzdem vielleicht bekannt vor, denn es wurde auch in unseren Sprachgebrauch mit aufgenommen. „Hygge“ beschreibt einen besonders gemütlichen, herzlichen Lebensstil. Alles ist harmonisch und kuschelig. Bei so einem schönen Wort ist es kein Wunder, dass es inzwischen auch im deutschen Duden steht.
Cercle Vertueux (Französisch)
Auch für dieses Wort fehlt uns eindeutig ein deutsches Äquivalent. „Cercle Certueux“ beschreibt nämlich das Gegenteil von einem Teufelskreis. Also wenn gute Dinge passieren und diese wiederum andere gute Dinge auslösen. Das ist doch so viel schöner, als der pessimistische „Teufelskreis“.
Tsundoku (Japanisch)
Dieses Wort beschreibt eine so große Sünde, dass es kein Wunder ist, dass die Deutschen sich kein Wort dafür überlegen wollten… „Tsundoku“ heißt nämlich so viel wie sich ein Buch zu kaufen und es anschließend ungelesen einfach zu den anderen Büchern zu legen. Ein Phänomen, das auch du bestimmt kennst.
Abbiocco (Italienisch)
Oh, wer kennt diese Situation nicht: Du hast dir dein Lieblingsessen gekocht und dich so maßlos ‚überfressen‘ daran, dass du dich anschließend kaum noch bewegen kannst. Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet die Italiener:innen ein Wort für dieses Gefühl haben.
Utepils (Norwegisch)
„Utepils“ beschreibt die Situation, sein Bier abends in der Sonne zu trinken. Kein Wunder, dass die Norweger:innen ein Wort für dieses Phänomen haben, denn die Sommer und somit die sonnigen Abende in Norwegen sind kurz und rar. Das deutsche Äquivalent wäre wohl am ehesten das „Feierabendbier“. Jedoch ist das natürlich nicht an irgendein Wetter gebunden.
L‘esprit de l‘escalier (Französisch)
Das Französische liefert uns noch ein weiteres der Wörter, die es im Deutschen nicht gibt. Du kennst doch sicher auch die Situation, wenn du in einer Auseinandersetzung nur wie vom Donner gerührt dastehst und dir keine passende Antwort einfällt. Kaum bist du allerdings aus der Situation raus, kommen dir Tausende Dinge in den Kopf, die du hättest sagen können. Wörtlich übersetzt heißt „L’esprit de l’escalier“ nämlich „der Geistesblitz, der dir erst im Treppenhaus kam“ – wie passend!
Komorebi (Japanisch)
Auch die Japaner:innen liefern uns ein weiteres Wort, dass es im Deutschen nicht gibt. „Komorebi“ beschreibt das Zusammenspiel von Sonne und Blättern. Vor allem im Herbst wird dieses schöne Wort besonders häufig benutzt.
Serendipity (Englisch)
Oh, wer kennt es nicht. Du räumst dein Zimmer auf und findest plötzlich Tausende Dinge, die du seit Jahren gesucht hast oder ganz vergessen hattest, dass du sie hast. „Serendipity“ bedeutet also so viel wie: zufällig etwas entdecken, obwohl man etwas anderes gesucht hat.
Ist weniger wirklich mehr? Diese Sprache hat am meisten Wörter
Welche Sprache hat denn nun am meisten Wörter? Englisch, ist der deutliche Gewinner. 2009 schon wurde mit „financial tsunami“ das millionste englische Wort gekürt. Statistisch gesehen kommen im Englischen pro Tag 15 neue Wörter dazu. Dabei muss man aber sagen, dass englischsprachige Muttersprachler:innen gut mit 14.000 Wörtern klar kommen.
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