Die Sicherheit im Cockpit eines Flugzeugs ist seit den Ereignissen des 11. September 2001 ein zentrales Thema in der Luftfahrt. Die Türen zum Cockpit wurden verstärkt und mit ausgeklügelten Verriegelungssystemen ausgestattet, um das Eindringen Unbefugter zu verhindern. Aber wie genau funktioniert dieses System?
Im Flugzeug: Cockpittüren sind nicht immer verschlossen
Moderne Cockpittüren sind speziell konzipiert, um extremen Belastungen standzuhalten. Sie sind schusssicher und besitzen eine elektronische Verriegelung, die die Pilot:innen im Cockpit steuern. Es gibt drei Hauptmodi, in denen die Tür betrieben werden kann: „Norm“, „Unlock“ und „Lock“.
- Norm: Im Normalmodus ist die Tür verriegelt, aber autorisiertes Personal kann nach einer Anfrage über ein Tastenfeld von außen Zutritt erhalten. Oft ruft das Flugpersonal den Piloten/die Pilotin an und drückt dann die Klingeltaste auf der Bedienkonsole. Der Pilot/die Pilotin schiebt den Schalter dann auf „Unlock“. Zudem ist es möglich, mit einem Zahlencode die Tür zu öffnen.
- Unlock: Dieser Modus wird verwendet, wenn beispielsweise ein Pilot/eine Pilotin zurück in das Cockpit möchte – oder auch eine Stewardress. Die Tür entriegelt sich kurzzeitig und verschließt sich anschließend automatisch wieder.
- Lock: Im gesperrten Modus ist die Tür vollständig verriegelt und kann nicht von außen geöffnet werden, selbst wenn der korrekte Zugangscode eingegeben wird. Diese Funktion ist besonders wichtig, um potenzielle Bedrohungen abzuwehren. Der „Lock“-Modus lässt sich für eine vorbestimmte Zeit von bis zu 20 Minuten aktivieren.
Flugbegleiter:innen haben einen Notfall-Code
Hervorzuheben ist also der bereits genannte Notfall-Zugangscode. Sollte ein Pilot/eine Pilotin im Flugzeug bewusstlos sein und nicht in der Lage sein, die Tür zu entriegeln, kann die Kabinencrew einen speziellen Code eingeben. Dieser Code löst ein Warnsignal im Cockpit aus und gibt den Pilot:innen etwa 30 Sekunden Zeit, um zu reagieren.
Reagieren sie nicht, öffnet sich die Tür automatisch für eine kurze Zeit, sodass die Crew eintreten und Hilfe leisten kann. Wenn jedoch der „Lock“-Modus aktiv ist, bleibt die Tür verriegelt, selbst bei Eingabe des Notfall-Codes.
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Die Sicherheitssysteme unterliegen regelmäßigen Überprüfungen
Die Verriegelungssysteme dienen in erster Linie dem Schutz der Pilot:innen im Flugzeug – können in seltenen Fällen aber auch die Hilfeleistung im Notfall verhindern, wie tragische Vorfälle in der Vergangenheit zeigten.
Dennoch werden die Sicherheitssysteme ständig überprüft und weiterentwickelt, um sicherzustellen, dass sie sowohl Schutz bieten als auch in Notsituationen die notwendige Flexibilität haben.
Die Balance zwischen der Sicherheit der Pilot:innen und dem Zugang im Notfall bleibt dabei eine zentrale Herausforderung für die Luftfahrtindustrie.