In einer Zeit, in der Akzeptanz und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lifestyles weltweit wächst, landet Malaysia mit einer kuriosen Aktion wieder direkt im Mittelalter. Dort soll nun das Tragen von Uhren in Regenbogenfarben, die als Symbol für die LGBTQ-Bewegung stehen könnten, zu einer Gefängnisstrafe führen. Warum diese Entscheidung getroffen wurde und welche Reaktionen sie hervorgerufen hat, erfährst du hier.
Regenbogenfarben in Malaysia verboten
Die malaysische Regierung hat Produkte der Marke Swatch verboten, da sie als „LGBTQ-bezogen“ und „schädlich für die Moral“ angesehen werden. Das schreiben diverse Medien, darunter der US-Sender CNN.
Wer diese Produkte trägt, verkauft oder importiert, riskiert nicht nur Gefängnis, sondern auch eine Geldstrafe von bis zu 20.000 Ringgit in Malaysia. Das sind etwa 4.000 Euro. Die Produkte seien schädlich für die Moral, das öffentliche und nationale Interesse, verkündete das Innenministerium des Staates in Südostasien.
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Hintergrund zu der Aktion
In Malaysia, einem mehrheitlich muslimischen Land, gilt Homosexualität heutzutage immer noch als ein Verbrechen. Es kann mit Geldstrafen und Gefängnisstrafen von bis zu 20 Jahren geahndet werden.
Die Behörden haben bereits im Mai Swatch-Läden im ganzen Land durchsucht und 172 Uhren aus der Pride-Kollektion 2023 beschlagnahmt. Der CEO von Swatch habe sich energisch gegen die Anschuldigungen gewehrt und die Aktion der Regierung hinterfragt. Aktivisten und Menschenrechtsgruppen kritisieren diese wachsende Intoleranz gegenüber der LGBTQ-Gemeinschaft in Malaysia und sehen das Verbot als weiteren Schritt rückwärts.
„Die LGBTQ-Gemeinschaft in Malaysia hat so viel Missbrauch durch die Regierung und die Opposition erlitten, weil sie als politischer Boxsack missbraucht wurde.“
Phil Robertson, stellvertretender Asien-Direktor von Human Rights Watch gegenüber CNN
Die Entscheidung, regenbogenfarbene Produkte in Malaysia zu verbieten, wirft ein Licht auf eine verstärkte Diskriminierung und Verfolgung der LGBTQ-Gemeinschaft in dem Land. Die Aktion macht auf einen beunruhigenden Trend aufmerksam. Viele Länder verzeichnen Fortschritte in Richtung Akzeptanz und Gleichberechtigung.