Sag mal ganz laut „Aaaah“ heißt es in der Zahnarztpraxis. Auch für unsere Stubentiger gilt es, regelmäßig die Zähne kontrollieren zu lassen, insbesondere wenn die Katze Zahnwechsel hat. Woran du das merkst, welche Komplikationen auftreten können und wie das Gebiss der Vierbeiner aufgebaut ist, erfährst du hier.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Zahnwechsel bei Katzen: Was du wissen musst
Der Aufbau des Katzengebisses
Bevor wir uns den Zahnwechsel bei der Katze genauer anschauen, werfen wir einen Blick auf das Gebiss deiner Katze. Katzen haben insgesamt 30 Zähne – 16 im Oberkiefer und 14 im Unterkiefer. Diese Zähne sind darauf ausgelegt, Fleisch zu zerkleinern und sogar Knochen zu kauen, weiß Zooplus. Das Gebiss besteht aus:
- 12 Schneidezähnen (Incisors)
- 4 Eckzähnen, auch Fangzähne genannt (Canine)
- 6 vordere Backenzähne im Oberkiefer (Premolars)
- 4 vordere Backenzähne im Unterkiefer (Premolars)
- 4 hintere Backenzähne (Molar)
Wie es der Name schon sagt, dienen die Fangzähne dazu, die Beute zu fangen. Zudem greifen die Reißzähne perfekt ineinander und zerschneiden die Nahrung.
Wann findet der Zahnwechsel bei Katzen statt?
Der Zahnwechsel bei Katzen beginnt in der Regel, wenn das Kätzchen etwa drei bis vier Monate alt ist. Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Milchzähne auszufallen und werden durch die bleibenden Zähne ersetzt. Dieser Prozess ist normalerweise bis zum sechsten oder siebten Monat abgeschlossen.
5 Symptome des Zahnwechsels bei der Katze
Während des Zahnwechsels können Katzen verschiedene Symptome zeigen, die du leicht erkennen kannst:
- Vermehrtes Kauen: Dein Kätzchen wird wahrscheinlich mehr als sonst auf Gegenständen herumkauen. Das liegt daran, dass das Kauen den Druck auf das Zahnfleisch lindert, während die neuen Zähne durchbrechen.
- Leichtes Zahnfleischbluten: Ein bisschen Blut an Spielzeugen oder im Futter ist normal und kein Grund zur Sorge.
- Appetitlosigkeit: Manche Katzen könnten weniger fressen, weil das Zahnfleisch während des Zahnwechsels empfindlicher ist.
- Unruhe oder Reizbarkeit: Dein Kätzchen könnte in dieser Phase etwas unruhiger oder gereizter sein, was auf das Unbehagen zurückzuführen ist.
- Vermehrter Speichelfluss: Manche Katzen sabbern während des Zahnwechsels mehr als gewöhnlich.
Neigt deine Mieze zu Mundgeruch, kann sich dieser während des Zahnwechsels noch verstärken.
Lesetipp: Mit diesen Tricks bleiben die Zähne deiner Katze gesund
Mögliche Komplikationen
In den meisten Fällen verläuft der Zahnwechsel bei Katzen problemlos. Allerdings kann es zu Komplikationen kommen.
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Verbleibende Milchzähne
Bei einigen Katzen fallen die Milchzähne nicht von alleine aus, sodass sie die bleibenden Zähne stören. Diese sogenannten Doppelzähne wachsen dann in Richtung der Zunge und führen beim Fressen zu Problemen. Schlimmstenfalls entzündet sich das umliegende Gewebe und schmerzt. In der Tierarztpraxis wird der Milchzahn dann händisch gezogen.
Eckzähne brechen ab
Die Milcheckzähne sind ebenfalls anfällig für Frakturen, was bei den Kätzchen zu Schmerzen führt. Ist der Zahn gebrochen und der Wurzelkanal offen, können Bakterien eintreten und zu Entzündungen im Kieferknochen führen. Die Devise: Den Zahn rechtzeitig vom Tierarzt oder von der Tierärztin ziehen lassen.