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Expertin warnt: Wer Straßenkatzen im Urlaub streichelt, schafft mehr Leid als Hilfe

Eine Straßenkatze zu streicheln, birgt nicht nur für dich ein Infektionsrisiko. Auch der Katze schadest du damit ungewollt.

Straßenkatze streicheln
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Das sind die beliebtesten Haustiere

Wer in den südlichen Ländern Europas Urlaub macht, wird der ein oder anderen streunenden Katze über den Weg laufen. Katzenfans wie ich freuen sich und wollen den Vierbeiner am liebsten stundenlang streicheln, füttern und pflegen. Hätte ich bloß früher gewusst, dass ich dem Tier damit mehr schade als helfe. Eine Expertin der Welttierschutzgesellschaft e.V. erklärt, warum es gefährlich ist, eine Straßenkatze zu streicheln.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Streunerkatzen: Niedlich, scheu und ansteckend

Unter der Sonne Italiens, in spanischen Gassen und auf griechischen Inseln – in vielen Ländern, in denen wir Urlaub machen, leben zahlreiche Katzen auf der Straße. Mit unseren verwöhnten Stubentigern haben sie jedoch recht wenig gemein, außer, dass sie genauso viel Hunger haben und Liebe brauchen. Streicheln solltest du die Straßenkatzen dennoch lieber nicht.

Tierschutzexpertin und Tierärztin Theresa Müschner-Siemens von der Welttierschutzgesellschaft e.V. erklärt, dass die frei laufenden Miezen den Umgang mit Menschen nicht gewohnt sind. Auch wenn der Vierbeiner zuerst zutraulich wirkt, könnte er verängstigt oder aus Angst auch aggressiv reagieren. Achte daher genau auf die Körpersprache der Katze.

Katze auf Zypern am Hafen
Tausende Katzen auf Zypern leiden an einem neuartigen, tödlichen Coronavirus. Foto: artem – stock.adobe.com

Straßenkatzen streicheln und füttern – mehr Leid als Hilfe

Das Herz blutet, wenn wir die ausgehungerten, schmutzigen Kätzchen auf der Straße herumliegen sehen. Am liebsten würden wir sie alle mit nach Hause nehmen und ihnen all unsere Liebe schenken. Stattdessen flitzen viele in den nächsten Shop, um Katzenfutter zu besorgen. Straßenkatzen zu streicheln und zu füttern, schafft jedoch mehr Leid als Hilfe, warnt Müschner-Siemens.

Sobald die Touristengruppen wieder weg sind, leiden die Tiere umso stärker an Hunger und Krankheiten. Ihr Tipp: Tierschutzvereine vor Ort durch eine Spende unterstützen – am besten regelmäßig. Findest du eine Streunerkatze, die offensichtlich verletzt ist, kontaktiere ebenfalls den ortsansässigen Tierschutzverein oder eine Tierarztpraxis in der Nähe.

Infektionsgefahr durch Streunerkatzen

Außerdem rät die Deutsche Presseagentur (DPA) aufgrund der Infektionsgefahr auf Abstand zu bleiben. Die Tiere tragen oft Viren, Bakterien, Parasiten oder sogar Pilze an sich. Wer eine Straßenkatze streichelt, könnte sich mit Krankheiten wie Krätze, Giardien, Hautpilzerkrankungen oder Würmern anstecken.

Ektoparasiten, wie Zecken, Flöhe oder Milben können „beim Streicheln auf den Menschen übergehen können“, informiert Dr. Camilla Rothe, Oberärztin am Institut für Infektions- und Tropenmedizin am LMU Klinikum München.

Vorsicht: In einigen EU-Länder ist die Tollwut noch nicht ausgerottet und die Katzen sind nicht immer durch eine Impfung geschützt. Auch hier besteht Ansteckungsgefahr!

Entzündungssymptome sind Warnzeichen

Wer eine Straßenkatze streicheln möchte, sollte sich danach dringend die Hände waschen und im besten Fall desinfizieren. Kritischer wird es, wenn das Tier dich kratzt oder beißt, denn auch die Wunden bergen ein hohes Infektionsrisiko. Handle jetzt schnell und spüle die Wunde etwa 15 Minuten lang mit Wasser und Seife aus und desinfiziere sie.

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Wann zum Arzt/zur Ärztin? Wenn du Entzündungszeichen wie Rötung und Überhitzung feststellt, weiß Dr. Camilla Rothe.

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