„I think I spider“, rufen die Australier:innen in diesen Tagen. Der Grund: Massenweise Spinnen fallen schwarmartig vom Himmel. Ist der Spinnenregen in Australien ein Zeichen Gottes oder einfach nur ein verrücktes Naturschauspiel? Fakt ist: Das Phänomen ist jedes Jahr ungefähr zur selben Zeit zu beobachten. Wir wissen, auf welcher Mission die Krabbeltiere sind und ob es sie auch nach Europa verschlägt.
Spinnenregen in Australien: Wie kommt es zu dem Ekel-Phänomen?
Man mag seinen Augen nicht trauen: Spinnen rieseln wie Regentropfen vom Himmel, als würden sie einfach aus den Wolken fallen. Ganz so skurril ist es jedoch nicht, denn letztendlich seilen sie sich mittels ihrer Spinnweben ab. Seit Jahren gibt es immer wieder Nachrichtenmeldungen über den sogenannten Spinnenregen in Australien, aber auch in einigen asiatischen oder südamerikanischen Ländern.
Ursache für den Spinnenregen in Australien nicht bekannt
Bisher können Forschende den Spinnenregen in Australien nicht eindeutig erklären. Fest steht, das Phänomen tritt meist während der Regenzeit auf. Daher wird es unter Einheimischen auch „Spinnensturm“, „Spinnenschnee“ oder „Engelshaar“ („angel hair“) genannt.
Wissenschaftler:innen vermuten, dass die Krabbeltiere vor dem Dauerregen und dem Hochwasser in die hohen Baumkronen flüchten. Sobald der Regen vorbei ist, seilen sie sich in Schwärmen wieder auf den Boden ab. Dabei sieht es so aus, als würden sie einfach vom Himmel fallen, da ihre feinen Spinnweben beinah unsichtbar sind.
Am seidenen Faden
Die Spinnweben werden erst am Boden richtig sichtbar. Dort hinterlassen sie ein weißes, großflächiges Netz, welches sich über Wiesen und Felder, Dächer, Laternen und Autos. Was auf den ersten Blick wie Schnee aussieht, sind in Wahrheit massenweise Spinnweben.
Um welche Exemplare es sich bei dem Spinnenregen in Australien handelt? Vermutlich um Webspinnen wie beispielsweise der Seidenspinne, der Wolfspinne oder der Baldachinspinne. Gefährlich oder gar giftig sind die Achtbeiner demnach nicht.
Ballon fliegen und Fallschirm springen – die spinnen ja wohl!
Der Spinnenregen in Australien, Brasilien und Co. wird in der Wissenschaft „Mass ballooning“ genannt, schreibt der Fernsehsender ProSieben. Der Nahe rührt daher, dass jedes Tier an einem kleinen Ballon hängt, den es aus Spinnweben gesponnen hat. Dieser fungiert wie ein Fallschirm, mit dem sie problemlos durch die Lüfte gleiten können.
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Kaum zu glauben: Mit der Unterstützung des Windes legen die Achtbeiner somit Hunderte von Kilometern zurück. Sie lassen sich einfach in Windrichtung treiben. Das bekommen sie quasi schon in die Wiege gelegt, da die Babyspinnen auf diese Weise auch das Nest der Eltern verlassen.