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Dein Hund schluckt andauernd, obwohl er nichts isst oder trinkt? Das steckt dahinter

Du hast das Gefühl, dass dein Hund andauernd schluckt, obwohl er nichts isst oder trinkt? Das könnte ein Anzeichen für ein bestimmtes gesundheitliches Symptom sein.

Hund mit Zunge raus
© manushot - stock.adobe.com

Hunde-Gesundheit: Warnsignale erkennen

Das sind Warnsignalen für Hundekrankheiten.

Oft legen unsere Hunde Verhaltensweisen an den Tag, die wir Menschen nicht sofort verstehen. So fragen sich manche Halter:innen, warum ihr Hund andauernd schluckt, ohne dass er vorher etwas gegessen oder getrunken hat. Was also steckt hinter dem Leerschlucken? In vielen Fällen eines: Sodbrennen. Wir haben uns angeschaut, wie du erkennen kannst, ob dein Hund Sodbrennen hat und wie du ihm in diesem Fall helfen kannst.

Anika ist selbst Hundemama.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Sodbrennen beim Hund: Was genau passiert da?

Ja, auch Hunde können Sodbrennen bekommen. Unter diesem Phänomen versteht man den Rückfluss (Reflux) von Magensäure oder mit Magensäure vermischtem Futter in die Speiseröhre. Ist der Mageneingang durch den Schließmuskel am Anfang des Magens nicht richtig verschlossen, kann der Mageninhalt ungehindert wieder in die Speiseröhre laufen und es kommt zu dem vielen Menschen bekannten Sodbrennen.

Auch, wenn die Speiseröhre mit vielen Schleimdrüsen ausgestattet ist, die dafür sorgen, dass das Futter gut durchrutschen kann, ist sie nicht gegen die aggressive Magensäure geschützt. Und diese kann ein schmerzhaftes Brennen im Hals auslösen, das wiederum zu Entzündungen in der Speiseröhre führen kann. Im schlimmsten Fall können hier sogar Tumore entstehen.

Zusammengerollter Hund
Wenn dein Hund sich zusammenrollt, kann es sein, dass er Schmerzen hat. Foto: cornandpeas / getty images via canva

Wie erkennt man Sodbrennen beim Hund?

Doch wie kann man erkennen, dass der Vierbeiner unter Sodbrennen leidet? Dafür gibt es verschiedene Anzeichen:

  • hektisches Grasfressen: Die Vierbeiner merken in vielen Fällen das Sodbrennen, bevor die Menschen es tun und möchten gegen das Aufsteigen der brennenden Magensäure etwas tun. In vielen Fällen fangen sie dann an, hektisch Gras zu fressen. Einige Fellnasen erbrechen das Gras auch wieder, zusammen mit einer klaren Flüssigkeit und weißem Schaum.
  • Leerschlucken: Wie schon oben erwähnt, kann auch ein Leerschlucken ein Anzeichen für Sodbrennen beim Hund sein. Die Fellnase macht in diesem Fall Schluckbewegungen, obwohl gar nichts zum Schlucken da ist. Auch hiermit versucht der Hund, die aufsteigende Magensäure oder den mitgewanderten Futterbrei wieder zurück in den Magen zu befördern.
  • Schmatzen: Manche Hunde schmatzen verstärkt nachts. Vierbeiner, die von Sodbrennen geplagt sind, schmatzen aber auch besonders nach der Fütterung oder während Ruhephasen.

Weitere Anzeichen, die auch für Sodbrennen beim Hund sprechen können, sind die Folgenden:

  • Gähnen
  • Aufstoßen (häufig in Verbindung mit Schmatzen und Leerschlucken)
  • starke Unruhe (verursacht durch die Schmerzen in der Speiseröhre)
  • Appetitlosigkeit, besonders morgens
  • Erbrechen von Schleim (auch ein Weg, um die Magensäure loszuwerden)
  • Großer Durst (mithilfe der Flüssigkeit wird die Speiseröhre durchgespült und die Magensäure verdünnt)
  • Bauchschmerzen (verursacht durch einen von Säure angegriffenen Magen)
Hund hat Bauchschmerzen
Taste den Bauch deines Hundes ab, um herauszufinden, ob er Bauchschmerzen hat. Ist dieser hart, könnte er unter Schmerzen leiden. Foto: DimaBerlin – stock.adobe.com

Welche Ursachen gibt es für das Sodbrennen beim Hund?

Die Auslöser für das Sodbrennen beim Hund sind vielfältig. Allerdings gibt es drei Hauptauslöser, die bei solch einem Phänomen sehr wahrscheinlich sind:

1. Eine nicht angepasste Ernährung

Jeder Hund ist individuell und braucht deshalb auch eine individuelle Ernährung. Aufgrund dessen kann eine nicht angepasste Ernährung häufig zu Sodbrennen beim Hund führen. Dafür sind unter anderem die folgenden Faktoren verantwortlich:

  • schwierige Verdaulichkeit des Futters
  • hoher Fettgehalt
  • säurehaltiges Obst
  • Allergien oder Unverträglichkeiten
  • zu kaltes Futter
  • falsche Futtermenge

Außerdem spielt die Fütterungszeit eine wichtige Rolle. Die meisten Vierbeiner wissen, wann sie Essen bekommen, weil dies immer zur gleichen Uhrzeit passiert. Dementsprechend beginnt ihr Körper zur erwarteten Fütterungszeit Magensäure zu produzieren. Gibt es dann aber kein Futter, kann die Magensäure ohne das Futter zum Verdauen Sodbrennen auslösen.

2. Stress

Gemeint ist hier vor allem Dauerstress. Auch akute Situationen können allerdings dafür sorgen, dass dein Hund an Sodbrennen leidet. Chronischer Stress kann einen großen Einfluss auf die Gesundheit von Magen und Darm haben. Denn: In Stresssituationen wird alle Energie für Angriff oder Flucht gebraucht – und selbst wenn diese uralten Abläufe nicht ausgelebt werden können, leidet die Verdauung als untergeordnete Abteilung darüber. Die Magensäure verweilt deshalb ohne richtige Aufgabe einfach im Magen.

Die folgenden Dinge können für deinen Hund ein Stressauslöser sein:

  • Allein sein
  • Unsichere Position im Rudel
  • Hundesport (auch positiver Stress ist Stress)
  • Futterneid beim Fressen
  • Veränderung in der Familiensituation (neues Baby, Trennung)

3. Medikamente

Auch bestimmte Medikamente können der Auslöser für Sodbrennen sein. Einige Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Antibiotika können bei längerer Behandlung auf den Magen schlagen und so die Magensäureproduktion ankurbeln. Studiere deshalb genau den Beipackzettel und halte zur Not Rücksprache mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin, ob es nicht eine besser verträgliche Alternative gibt.

Wie kann man seinem Hund bei Sodbrennen helfen?

Um deinem Hund bei Sodbrennen zu helfen, musst du nicht direkt zum Tierarzt – obwohl du das tun solltest, wenn das Sodbrennen über einen längeren Zeitraum anhält. Allerdings gibt es schon ein paar Hausmittel, die dir und deinem Vierbeiner einfach helfen könnten:

  • Flohsamenschalen
  • Heilerde als Wirkung gegen Magenübersäuerung
  • Wasser zur Befreiung der Speiseröhre von Rückständen von Magensäure
  • Ulmrindenpulver mit Wasser als sirupartige Masse (schützt die Schleimhäute, reduziert die Wirkung der Magensäure)
  • Zwieback zur Aufsaugung der überschüssigen Magensäure

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