Viele Tierschützer:innen und Hundetrainer:innen sind besorgt über die mangelnde Erziehung von Hunden, insbesondere da in der Pandemie viele Menschen sich entschieden haben, einem Welpen ein Zuhause zu geben, ohne ausreichend über die damit verbundene Verantwortung und die Konsequenzen nachzudenken. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob eine Sachkundeprüfung für Hundehalter erforderlich ist und was sie genau beinhaltet. Wir haben alle relevanten Informationen zu diesem Thema zusammengestellt.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Sachkundeprüfung für den Hund: Was ist das eigentlich?
Die Sachkundeprüfung, auch Sachkundenachweis genannt, ist ein Test, der herausfinden soll, ob jemand in der Lage ist, einen Hund zu halten und zu kontrollieren. Dabei ist es wichtig, dass vom Tier keine Gefahr für andere Menschen, andere Tiere oder allgemein die öffentliche Ordnung ausgeht.
Die Sachkundeprüfung besteht aus zwei Teilen – einer theoretischen Prüfung oder einer praktischen. Vor allem bei Hunderassen, die als gefährlich gelten – sogenannte Listenhunde – wird eine Sachkundeprüfung in vielen Fällen angesetzt und ist in vielen Bundesländern sogar Pflicht.
In welchen Bundesländern muss man eine Sachkundeprüfung für Hunde ablegen?
Der Sachkundenachweis ist nicht in allen Bundesländern Pflicht. Aufgrund dessen solltest du dich vor der Anschaffung eines Vierbeiners darüber informieren, ob du und deine Hunderasse zum Ablegen der Sachkundeprüfung verpflichtet ist. So ist es in der Schweiz und in Niedersachsen zum Beispiel für Ersthundehalter:innen eine Pflicht, vor der Anschaffung eine theoretische Prüfung abzulegen.
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Eine Kontrolle zur Durchführung dieser Sachkundeprüfung ist allerdings nicht möglich, da dafür eine Registrierungspflicht in Deutschland fehlt. Verhält sich der Hund allerdings auffällig und ist in einen Unfall verwickelt, wird kontrolliert, ob eine Prüfung abgelegt wurde oder nicht.
Verpflichtend ist eine Sachkundeprüfung allerdings für Hundezüchter:innen und Hundetrainer:innen. Dies soll dafür sorgen, dass die Qualität und die Seriosität von Herkunft und Ausbildung gewährleistet werden kann – und das unter tierschutzgerechten Bedingungen.
Warum wäre eine Sachkundeprüfung für den Hund für alle Hundebesitzer:innen wichtig?
Wie du nun aus den vorherigen Ausführungen herausgelesen hast, ist die Sachkundeprüfung in vielen Bundesländern zwar Pflicht, kann aber nicht genau kontrolliert werden. Die Frage ist jetzt: Wäre eine schärfere Kontrolle besser und könnte somit dafür sorgen, dass die Hunde besser erzogen sind?
Darüber kann man natürlich nur munkeln. Klar ist allerdings, dass eine Sachkundeprüfung dafür sorgen kann, dass potenzielle Hundehalter:innen sich darüber im Klaren sind, dass die Vierbeiner erzogen und sozialisiert werden müssen – und dass das Halten eines Hundes nicht nur mit Spaß, sondern auch mit Arbeit verbunden ist. So könnte eine Sachkundeprüfung hilfreich sein, um Hunde an wirklich seriöse, zukünftige Hundehalter:innen zu vermitteln. Somit werden die eh schon überfüllten Tierheime nicht noch voller, weil schnell gemerkt wird, dass man mit dem Vierbeiner überfordert ist.
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