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Studie untersucht: Warum Katzen an Möbeln kratzen und was dagegen hilft

Wie viel Katzen kratzen, hängt von ihrem Charakter ab – so das Ergebnis einer Studie. Was du gegen das Verhalten laut der Forschenden tun kannst.

Katze kratzt an Sofa
© Inna - stock.adobe.com

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„Weg da“, rufe ich panisch und flitze auf meine Katze zu, die sich mal wieder am neuen Sofa zu schaffen gemacht hat. Kratzspuren an Möbelstücken sind das Leid eines/r jeden Katzenbesitzers/in. Warum Katzen kratzen, welche Faktoren für das Verhalten verantwortlich sind und wie du es unterbinden kannst, hat eine internationale Studie herausgefunden.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Warum Katzen kratzen – Forschungsteam entdeckt neue Faktoren

Dass der Stubentiger sich streckt und dabei ganz zufällig seine Krallen in die neue Couch bohrt, ist tatsächlich ein normales, wenn auch freches Verhalten. Katzen kratzen, um ihr Revier zu markieren und da gehört das Sofa natürlich mit dazu. Während sie selbst dadurch Stress abbauen, lösen sie bei uns Stress aus. Denn wie sollen wir bloß die kleinen Löcher im Stoff wieder flicken?

Was du gegen das ungewollte Kratzen tun kannst und warum Katzen überhaupt an Möbeln kratzen, hat kürzlich ein Forschungsteam in einer umfangreichen Studie aufgedeckt. Dazu wurden 1200 Katzenbesitzerinnen und Katzenbesitzer in Frankreich zu dem Kratzverhalten ihrer Vierbeiner befragt.

Schwarz-weiße Katze kratzt an Möbel.
Pfoten weg von der neuen Couch! Katzen kratzen manchmal, um Stress abzubauen. Foto: GettyImages/Magui-rfajardo

5 Ursachen für das Kratzverhalten

Die ausschlaggebenden Faktoren seien demnach: die Persönlichkeit und das Spielverhalten deiner Mieze sowie ob sie oft nachts aktiv ist. Auch Kinder im Haushalt beeinflussen, ob Katzen an Möbelstücken kratzen. Ebenso wie der Mangel an Routinen und Gewohnheiten, wie zum Beispiel feste Fütterungszeiten. Der Grund: Struktur beruhigt den Stubentiger. Ist er gestresst, kratzt er vermehrt. Die Unruhe erhöht das Stresslevel vieler Katzen und damit das Kratzrisiko, erklärt die Tagesschau.

Wie viel Katzen kratzen, hängt von ihrem Charakter ab

Am liebsten würden wir es unterbinden, dass die Katzen an unseren Möbeln kratzen. Wie die Wissenschaftler:innen berichten, klappt das jedoch nicht immer. Denn ob und wie viel eine Katze kratzt, hängt von ihrem Wesen ab, welches wir nur schwer verändern können. So sind manche Tiere eher verschmust und ruhig, während andere sehr verspielt sind und einen Hang zum Zerstörerischen haben, den sie gerne an Möbeln auslassen.

Der Katze das Kratzen abgewöhnen: 4 Experten-Tipps

In ihrer Untersuchung fanden die Wissenschaftler:innen nicht nur Gründe dafür, warum Katzen kratzen, sondern auch Maßnahmen, die dagegen helfen können.

1. Schaffe Kratz-Alternativen

Wenig überraschend, aber effizient: Ein großer Kratzbaum, eine Kratzpappe für den Fußboden oder eine Kratzmatte für die Wand sind für die Mieze eine willkommene Kratz-Alternative. Besonders spannend wird es für den Vierbeiner, wenn du Duftspuren darauf hinterlässt. Dazu kannst du einfach ein getragenes Kleidungsstück benutzen.

Der richtige Standort für den Kratzbaum: Die Forscher:innen fanden heraus, dass es sinnvoll ist, den Kratzbaum an einer Stelle zu platzieren, an der deine Katze auf ihren Revierrundgängen ohnehin regelmäßig vorbeigeht. Nahe dem Lieblingsschlafplatz oder in einer Ecke im Wohnzimmer sind ideale Orte.

Sichere Rückzugsorte, erhöht gelegene Beobachtungsplätze und reichlich Spielmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, kann ebenfalls dazu beitragen, Stress abzubauen und die Katze zu eher konstruktiven Aktivitäten zu bewegen.

Erstautorin Yasemin Salgirli Demirbas von der Universität Ankara

2. Spiele regelmäßig mit deiner Katze

Um deiner Samtpfote den Kratzbaum schmackhaft zu machen, solltest du ihn als Spielplatz benutzen und deine Katze dort beschäftigen. So hinterlässt sie ihren Geruch dort und wird sich später daran erinnern. Eine Spielroutine ist enorm wichtig, um den Stubentiger auszupowern und ungewolltes Kratzen zu verhindern. Lege am besten eine bestimmte Tageszeit fest, zu der du immer mit deiner Mieze spielst – nicht zu spät, da sie sonst nachts aktiv werden könnte.

Wie oft sollte ich mit meiner Katze spielen? Kurze, interaktive, aber regelmäßige Spielsessions sind laut der Studie optimal. Dazu braucht es nur noch aufregendes Katzenspielzeug – und los geht’s!

Tipp: Dieses einfache Hausmittel kann helfen, wenn Katzen an Möbeln kratzen.

3. Ein Teppich für die Katz‘

Wenn die Katze nicht an deinem Teppich kratzen darf, wieso besorgst du ihr dann nicht einen eigenen? Oder besser: Biete ihr ein Stück deiner alten Tapete oder deines alten Teppichs als Kratz-Alternative an. Besonders Katzen, die gerne an weichen Unterlagen kratzen, werden danach verrückt sein. Du kannst es entweder auf dem Boden liegen lassen oder wie eine Kratzmatte an die Wand nageln. Für das echte Nature-Feeling kannst du auch Rinden- oder Holzstücke austesten.

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4. Bleibe konsequent!

Auch wenn es manchmal noch so schwer ist – gebe nicht nach und bleibe standhaft. Wetzt dein Liebling seine Krallen immer wieder am Sofa, signalisiere ihm sein unerwünschtes Verhalten mit einem klaren, deutlichen „Nein“. Hebe ihn behutsam hoch und trage ihn zu seinem Kratzbaum, an dem er beherzt los kratzen kann.