Sie ist rau wie Schmirgelpapier und kitzelt auf der Haut – die Katzenzunge. Unsere Miezen sind sehr reinliche Tiere und putzen ihr Fell sogar mehrere Stunden jeden Tag. Auch Frauchen und Herrchen werden gelegentlich einer Katzenwäsche unterzogen. Selbst, wenn wir total verschwitzt sind, scheint der Vierbeiner Gefallen daran zu finden, uns zu putzen. Hat er etwa eine Vorliebe für unseren Schweißgeruch oder möchte er uns durch den Katzenkuss seine Zuneigung ausdrücken? Auch meine Katze leckt mich ab – die Gründe dafür sind vielfältig.
Unsere Autorin Patricia ist passionierte Katzenmama und somit unsere Katzenexpertin. Alle Tipps, die du hier findest, wurden vorher von ihr und ihrem Kater Lio ausprobiert.
Meine Katze leckt mich ab – 8 mögliche Gründe
1. Deine Katze markiert dich als ihr Revier
Katzen können mit ihrer Zunge kleine Geruchspartikel verteilen. Das tun sie, um ihr Revier zu markieren. So zeigt deine Katze anderen ganz deutlich, dass sie zu dir gehört. Wenn du also kurz vorher eine andere Katze oder einen Hund gestreichelt hast, hat das deine Katze wahrscheinlich gerochen. So versucht sie dem Tier eine klare Botschaft zu senden.
2. Deine Katze möchte dich beruhigen
Wenn Katzen sich untereinander ablecken, dann wollen sie manchmal auch einander beruhigen. Wenn deine Katze also sieht, dass du traurig bist, versucht sie vielleicht auf ihre ganz eigne Art und Weise, dich zu beruhigen. Zumindest lenkt es dich für einen Moment von der Situation ab.
3. Deiner Katze gefällt dein Schweiß-Geruch
Katzen haben eine sehr feine Nase, mit der sie viel mehr Gerüche aufnehmen können als wir. Daher riecht deine Katze es noch viel intensiver, wenn du schwitzt. Einige Katzen finden den Geruch von Schweiß auf deiner Haut interessant und wollen ihn deswegen abschlecken. Die salzige Flüssigkeit schmeckt ihnen sehr gut. Oft schlecken sie dich dann am Haaransatz oder im Gesicht ab. Wenn deine Katze aber zu oft deinen Schweiß abschleckt, solltest du vielleicht mal duschen gehen
4. Deine Katze pflegt dich
Wenn die Kitten noch zu klein sind, um sich selbst um die Fellpflege zu kümmern, kommt die raue Zunge der Mama zum Einsatz. Bei besonders verklebtem oder dreckigem Fell beißen die Miezen auch manchmal. Wenn dich dein Stubentiger putzt und sogar kneift, ist das also kein Grund zur Sorge, sondern eine liebevolle Katzenwäsche.
5. Deine Katze drückt ihre Zuneigung aus
Katzen putzen nicht nur sich selbst. Wer mehrere Katzen zu Hause hat, der hat schon mal beobachtet, wie Katzen einander putzen, wenn sie sich mögen. Gerade Katzen-Mamas schlecken ihre Babys ab. Das stärkt die Bindung zueinander. Katzen schlecken sich untereinander auch, wenn sie sich in Stresssituationen befinden oder trauern.
Wenn deine Katze dich also leckt, kann es ein Zeichen ihrer Zuneigung sein. Es hat aber nichts zu bedeuten, wenn deine Katze dich nicht ableckt. Wie auch unter den Tieren schlecken manche Katzen keine anderen Lebewesen ab.
6. Deine Katze verlangt Aufmerksamkeit
„Hey, ich bin auch noch da“, denkt sich die Samtpfote, nachdem du stundenlang im Meeting saßt. Springt sie auf deinen Schoß und beginnt, dich abzulecken, könnte sie ein wenig Aufmerksamkeit brauchen. Ist ihr Verhalten erfolgreich, wird sie sich künftig öfter ablenken, wenn sie Beschäftigung und Zuwendung braucht. Auch lautes Miauen kann eine Aufforderung zum Spielen sein. Du solltest also lernen, deine Katze zu verstehen, um ihr Verhalten richtig deuten zu können.
7. Deine Katze zeigt ihre Liebe
Oft fragen sich Katzenbesitzer:innen, an welchen Anzeichen sie erkennen, dass ihre Katze sie liebt. Das Ablenken ist eines davon. Die Samtpfote leckt sich ab, um eine Bindung zu dir aufzubauen und diese zu intensivieren. Du gehörst jetzt zu ihrem vertrauten Kreis, quasi zu ihrer Familie.
8. Deine Katze überspielt ihre Unsicherheit und Angst
Das Lecken kann bei Katzen nicht nur Glückshormone freisetzen, sondern auch Stress abbauen. Leckt deine Katze dich auffällig oft ab, solltest du mögliche Stressfaktoren reduzieren, die sie verunsichern könnten. Das sind beispielsweise Lärm, der Wechsel des Futters sein oder ein neuer tierischer Mitbewohner. Beobachte deine Mieze eine Weile. Wird es nicht besser und erkennst du weitere Anzeichen von Angst – ab in die Tierarztpraxis!
Sollte ich es unterbinden, wenn meine Katze mich ableckt?
Eins ist klar: Deine Katze leckt dich nicht ab, weil sie dich hasst. Ganz im Gegenteil: Sie mag dich sogar sehr, wenn sie dich schleckt. Schimpfe also nicht mit ihr, wenn sie dich leckt. Wenn du das Verhalten nicht magst, nimm deine Hand weg und entferne dich von ihr. So zeigst du ihr weder positive noch negative Aufmerksamkeit.
Eine Krankheitsübertragung musst du bei dem Verhalten nicht befürchten. Du solltest lediglich darauf achten, dass deine Katze nicht über offene Wunden leckt und dir immer danach die Hände waschen.
Wenn deine Katze dich oder sich selbst übermäßig schleckt, kann das auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Geht also auf jeden Fall zum Arzt, wenn sich das Verhalten ändert. Genieße ansonsten die Zuneigung deiner Katze!
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Overgrooming – wenn deine Katze dich zu viel ableckt
Wenn deine Katze sich so viel schleckt, dass sie kahle Stellen hat, solltest du mit ihr zum Tierarzt oder zur Tierärztin gehen. Es kommt auch vor, dass die Vierbeiner zwanghaft Gegenstände ablecken. Das könnte auf eine Verhaltensstörung hinweisen.
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