Du kannst deinem Fellliebling nicht mehr gerecht werden, hast keine Zeit, musst umziehen oder hast eine Allergie entwickelt? Das geliebte Tier weggeben zu müssen, ist herzzerreißend und geht mit fiesen Gewissensbissen einher. Aus welchem Grund auch immer du deine Katze im Tierheim abgeben musst, hier erfährst du, ob du anonym bleiben kannst und welche Kosten auf dich zukommen.

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Vorweg ein Tipp in eigener Sache: Bevor du deine Katze im Tierheim abgeben musst, versuche erst einmal auf eigene Faust ein neues Zuhause für sie zu finden. Vielleicht hast du Katzenfans im Freundeskreis oder findest ein Familienmitglied, das deine Mieze bei sich aufnimmt. Erkundige dich auch in den sozialen Medien. Das Tierheim sollte für dich nur der Plan B sein, falls sich gar nichts anderes ergibt.

Katze im Tierheim abgeben – so gehst du vor

Warum auch immer du deine Katze im Tierheim abgeben musst, es wird kein einfacher Weg sein für euch beide. Damit dein Liebling schnell wieder ein neues Zuhause findet, empfiehlt der Focus wie folgt vorzugehen.

Anrufen: Rufe erst einmal im Tierheim in deiner Nähe an und erkundige dich, ob sie Platz für deine Katze haben. Viele Einrichtungen sind maßlos überfüllt und nehmen keine Tiere mehr auf.

Abgabe: Hast du ein Tierheim gefunden, wo du deine Katze abgeben kannst, nimm alles mit, was du an Equipment, Dokumenten und Futter hast. Außerdem ist eine Liste über bekannte Krankheiten oder Allergien nützlich, ebenso wie eine Beschreibung ihres Charakters und ihrer Gewohnheiten.

Kann ich meine Katze im Tierheim anonym abgeben?

Für viele ist es ein Walk of Shame, die Katze im Tierheim abgeben zu müssen. Die Befürchtung, verurteilt und mit Blicken verachtet zu werden, ist so groß, dass einige das Tier lieber anderweitig aussetzen. Das solltest du bitte auf keinen Fall tun.

Anonym kannst du deine Katze im Tierheim jedoch nicht abgeben. Die Abgabe sollte persönlich von dir erfolgen. Bist du verhindert, besteht die Möglichkeit eine andere Person mit einer Vollmacht und gegebenenfalls einer Ausweiskopie vorzuschicken.

Kosten für die Abgabe im Tierheim

In Deutschland verlangen die meisten Tierheime eine Abgabegebühr, um die entstehenden Kosten für die Pflege und Unterbringung der Katze zu decken. Diese variiert je nach Region, Einrichtung, Alter, Rasse und Gesundheitszustand des Tieres. In der Regel beläuft sich diese sogenannte Verzichtsgebühr auf 20 bis 100 Euro. Das Magazin Tierheimhelden schätzt die allgemeine Gebühr bei Katzen auf 90 Euro.

Hinweis: Wenn du nicht die finanziellen Möglichkeiten hast, die Gebühr zu bezahlen, sprich mit dem Tierheim-Personal und sucht nach einer Lösung. Setze dein Tier bitte niemals einfach irgendwo aus.

Mehr erfahren: Katze aus dem Tierheim: Wofür zahle ich eigentlich die Schutzgebühr?

Kann das Tierheim die Aufnahme verweigern?

Tatsächlich kann es passieren, dass das Tierheim deine Katze nicht mehr aufnehmen kann. Die meisten Einrichtungen haben extreme Kapazitätsprobleme – es fehlt an Platz, Ressourcen, Geld und Personal.

Wenn deine Katze eine ansteckende Krankheit hat, könnte das Tierheim sie ablehnen, um die anderen Tiere im Heim zu schützen. Deswegen ist es wichtig, dass du alle Informationen, die du über deine Mieze hast, bereitstellst.

Gewusst? Beerdigung oder Mülleimer: Das passiert mit verstorbenen Tieren im Tierheim

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Was tun, wenn das Tierheim voll ist?

Kann das Tierheim deine Katze nicht mehr aufnehmen, beginnt für dich der Telefonmarathon. Klappere alle Tierheime und private Tierschutzorganisationen in deiner Umgebung ab, um irgendwo einen Platz für deinen Vierbeiner zu finden. Alternativ kannst du es vorübergehend bei Tierpensionen versuchen.

Lesetipp: Du möchtest eine Katze aus dem Tierheim kaufen? In diesem Fall kann die Vermittlung scheitern

Manche Tierarztpraxen oder Tierkliniken können dir ebenfalls weiterhelfen, indem sie Kontakt zu Tierheimen oder privaten Pflegestellen herstellen, die du noch nicht in Betracht gezogen hast. Ebenso helfen Aushänge in Tierarztpraxen, Supermärkten oder anderen öffentlichen Orten, ein neues Zuhause für deine Katze zu finden.