Eine Kastration ist nicht immer ein Spaziergang für die Vierbeiner. Immerhin handelt es sich hier um eine Operation unter Vollnarkose, die einige Nachbehandlungen mit sich bringen kann. Trotzdem entscheiden sich immer wieder Besitzer:innen für diesen irreversiblen Eingriff. Wenn du dir noch unsicher sein solltest, helfen dir vielleicht die folgenden Vor- und Nachteile einer Kastration für Hunde bei der endgültigen Entscheidung.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Kastration beim Hund: Wann ist es sinnvoll?
So pauschal kann man die obenstehende Frage gar nicht beantworten, da es immer auf den individuellen Hund ankommt. Berechtigterweise überlegen sich viele Besitzer:innen, ob eine Kastration überhaupt notwendig ist, da diese doch einige Risiken birgt – aber auch zahlreiche Vorteile.
Wichtig zu bedenken ist allerdings, dass der Organismus des Hundes eine komplexe Einheit bildet und dass viele Körperfunktionen und Verhaltensformen hormongesteuert sind. Diese haben allerdings nicht nur einen Einfluss auf die Fortpflanzung, sondern auf den gesamten Hundekörper und damit auch auf den Stoffwechsel, die Muskulatur, das Fell, das Wachstum und den Knochenbau.
Bei Wegnahme der Organe, die für die Produktion von Sexualhormonen verantwortlich sind, hat dies auch Auswirkungen auf den gesamten Hundekörper. Überlege dir im Vorfeld deshalb sehr gut, in welchem Verhältnis die möglichen Nachteile zum Nutzen für dich und auch für deinen Hund sind.
Vor- und Nachteile der Kastration eines Hundes im Überblick
Doch welche Vor- und Nachteile, von denen wir nun schon die ganze Zeit reden, hat eine Kastration für den Hund? Wir stellen dir im Folgenden die wichtigsten Punkte vor:
Vorteile einer Kastration
| Medizinische Gründe einer Kastration | Vorteile Kastration Hündinnen | Vorteile Kastration Rüden |
|---|---|---|
| Tumore an Geschlechtsorganen | Sichere Empfängnisverhütung | keine ungewollte Zeugung von Welpen |
| Hodenhochstand bei Rüden | Ausbleiben von Problemen bei Läufigkeit, Scheinträchtigkeit und Scheinmutterschaft | Verringerung von hormonbedingtem Stress bei Hypersexualität |
| Prostataerkrankung bei Rüden | Geringere Auftrittswahrscheinlichkeit von Tumoren an der Gesäugeleiste | Vorbeugung von Hodenkrebs |
| Gebärmutterentzündung oder -vereiterung bei Hündinnen | Vereiterung der Gebärmutter durch vollständige Entfernung von dieser ausgeschlossen | Positive Verhaltensänderung gegenüber Artgenossen ist möglich |
| Schmerzhafte Veränderungen des Scheidengewebes bei Hündinnen |
Nachteile von Kastrationen
Während die Vorteile für Hündinnen, für Rüden und auch aus medizinischer Sicht vielfältig sind, gibt es natürlich auch einige Nachteile, die es bei dem irrversiblen Eingriff zu beachten gibt. Welche dies sind, hat schon das VETO–Magazin zusammengefasst:
- Risiko durch Operation und Narkose
- Gewichtszunahme durch veränderten Stoffwechsel
- Ungewollte Wesensveränderung wie erhöhte Reizbarkeit und Unsicherheit
- Risiko von Inkontinenz
- Erhöhtes Krebsrisiko für bestimmte Krebsarten wie Knochenkrebs
- Erhöhtes Risiko für Tumorerkrankungen wie Milztumore
- Wachstumsstörungen bei früher Kastration
- Mögliche Fellveränderungen
- Erhöhte Anfälligkeit für orthopädische Symptomatiken
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