Bettwanzen sind aktuell in aller Munde – oder vielmehr in aller Betten. Die Befürchtung: die Bettwanzen-Plage aus Paris kommt zu uns nach Deutschland rüber. Videos von Krabbeltieren auf dem Bahnsitz lassen es uns eiskalt den Rücken hinunterlaufen. Haustierbesitzer:innen fragen sich nun: Was ist, wenn mein Haustier Bettwanzen von draußen mitbringt? Ob die Parasiten überhaupt auf Hund und Katze stehen und was im Notfall zu tun ist, haben wir für dich herausgefunden.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Was sind Bettwanzen?
Im ersten Moment könnte man denken, Bettwanzen seien Mini-Vampire, denn sie sind nachtaktiv und ernähren sich hauptsächlich von Blut. Jedoch handelt es sich um kleine Insekten, die sich tagsüber nicht blicken lassen. Sie verstecken sich in Ritzen, Matratzen oder hinter Tapeten. Obwohl sie mit bloßem Auge zu erkennen sind, bekommen wir sie daher nur allzu selten zu Gesicht.
Nachts krabbeln sie dann aus ihrem Versteck und machen sich auf die Suche nach ihrem Wirt, dessen Blut sie verzehren können. Das sind wir, während wir friedlich im Bett schlummern. Morgens erwachen wir dann mit juckenden, roten Stichen auf der Haut. Ein äußerst unschöner Gedanke… Da wir in letzter Zeit vermehrt quer durch die Welt reisen, breiten sich die ungebetenen Gäste immer mehr aus. Denn sie schlüpfen im Hotelzimmer in unser Reisegepäck und fliegen einmal um den Globus – direkt in unser Schlafzimmer.
Können Haustiere Bettwanzen übertragen?
Haben sich die lästigen Untermieter erst einmal in deiner Wohnung breit gemacht, sind sie nur schwer wieder loszuwerden. Daher gilt es, bereits auf dem Weg aufzupassen, die Viecher erst gar nicht mitzubringen. Doch was ist, wenn du dein Haustier im Schlepptau hast, an dem sich die Parasiten festbeißen. Geht das überhaupt?
Den Bettwanzen ist es letztendlich egal, ob sie menschliches oder tierisches Blut verzehren. Wobei einige munkeln, dass sie Menschenblut wohl bevorzugen. Heißt: Sie können also auch Hund und Katze beißen. Bist du mit deinem Hund draußen unterwegs oder deine Freigängerkatze kommt mit den Parasiten in Kontakt, können sie sich am Körper des Tieres festsetzen und mit ihm in euer Zuhause gelangen. Theoretisch – in der Praxis kommt das allerdings nur äußerst selten vor, informiert das Umweltbundesamt.
Tipp: Um sicherzugehen, dass sich keine Bettwanze im Fell deines Vierbeiners versteckt, suche deinen Hund ab, wenn ihr vom Gassigehen nach Hause kommt und kontrolliere auch deine Katze, sobald sie von draußen herein kommt.
Bettwanzen bekämpfen mit diesen Regeln
Wo auch immer die lästigen Insekten herkommen – wenn du Bettwanzen im Haus halt, ist schnelles Handeln angesagt. Es gibt unterschiedliche Wege die Plagegeister wieder loszuwerden.
- Schädlingsbekämpfung: Kontaktiere zuerst eine professionelle Schädlingsbekämpfung, denn das ist die effektivste Methode. Mit speziellen Mitteln kann der Experte oder die Expertin die Bettwanzen vernichten.
- Bei 60 Grad waschen: Alle verdächtigen Textilien wie Kleidung, Bettwäsche, Laken und Co. solltest du bei mindestens 60 Grad in die Waschmaschine stecken, damit die Bettwanzen absterben.
- Einfrieren: Dinge, die du nicht waschen kannst, legst du für ca. zwei Tage ins Eisfach oder in die Tiefkühltruhe. Bei den kalten Temperaturen sterben die Bettwanzen ebenfalls ab.
- Eintüten: Elektronische Geräte steckst du in eine große Mülltüte und verschließt sie luftdicht. Falls sich dort Bettwanzen verkrochen haben, werden sie nach einigen Tagen verhungern und sterben.
- Empfehlungen für dich:
- Bettwanzen vorbeugen: So reinigst du deine Matratze richtig
- Kommt die Bettwanzen-Plage nun auch zu uns?
- Bettwanzen: So packst du deinen Koffer nach einer Reise am besten aus
- Kann man Bettwanzen beim Reisen aus Versehen mitnehmen?
Bettwanzen loswerden trotz Haustier – so klappt’s
Nun – den Hund oder die Katze können wir weder waschen, noch einfrieren oder in eine Tüte stecken. Was also tun? Folgendes kann helfen:
- Haustier absuchen: Wie bereits erwähnt, sollest du deinen Pelzfreund regelmäßig nach Bettwanzen absuchen.
- Im Bett schlafen lassen: Klingt komisch, wird aber von Expert:innen empfohlen: Bei einem Bettwanzenbefall solltest du trotzdem im Bett schlafen, sodass sich die Parasiten nicht in den anderen Räumen deiner Wohnung ausbreiten. Auch deine Fellnase darf in dieser Zeit gerne bei dir im Bett schlafen.
- Begrenze den Raum: Damit deine Katze oder dein Hund die Parasiten nicht weiter in deinem Zuhause verteilt, versuche, deinen Liebling in einem abgegrenzten Bereich zu halten.
- Vermeide Insektiziden oder anderen Chemikalien: Selbstjustiz ist nicht empfehlenswert – schon gar nicht, wenn du einen tierischen Mitbewohner hast. Viele Mittel sind für Katzen und Hunde schädlich oder gar tödich. Informiere dich vorher und halte dein Tier von den behandelten Bereichen fern.
Tipp: Wenn du dir unsicher bist, wie du bei einem Bettwanzenbefall mit deinem Haustier verfahren sollst, kontaktiere eine Firma für Schädlingsbekämpfung oder frage nach, sobald ein Experte oder eine Expertin bei dir vorbei kommt.
Mit etwas Sorgfalt kannst du beruhigt sein, dass dein Haustier keine Bettwanzen ins Haus bringt. Bleibe jedoch wachsam, da gerade in der letzten Zeit die Fälle von Bettwanzen in unserem Nachbarland Frankreich immens zunehmen.