Luftnot, tränende Augen und Herzerkrankungen – das sind nur einige Folgen, mit denen Qualzucht-Tiere zu kämpfen haben. Die runden Knopfaugen sollen noch größer und das Gesicht noch faltiger werden. Alles nur, damit sich der Mensch an dem vermeintlich niedlichen Aussehen erfreut. Diesem Leiden will die Niederlande nun ein Ende setzen und fordert ein generelles Haltungsverbot von Mops und Co.
Niederlande will Haltung von Qualzucht-Tieren verbieten
Die Niederlande ist nicht nur Vorreiter in Sachen Cannabis-Legalisierung, sondern insbesondere in Sachen Tierschutz. Bereits seit 2014 ist es in unserem Nachbarland verboten, Tiere mit kurzen Schnauzen und daraus resultierenden Atemwegsproblemen zu züchten. Dazu zählen einige Pinscher- und Bulldoggen-Arten, die Faltohrkatzen und der beliebte Rassehund Mops. Der Grund: Die kleinen Hunde mit der zerknautschten Nase leiden stark an der Überzüchtung.
Trotzdem sind die Vierbeiner sehr beliebt, sodass die Einheimischen nicht davor zurückschreckten, die Tiere über das Internet aus dem Ausland zu kaufen. Um dagegen vorzugehen und das Wohl der Hunde zu schützen, will das Land nun schwerere Geschütze auffahren. Mehreren Medienberichten zufolge soll die Haltung des Mopses komplett verboten werden. Darin inbegriffen: Die Einfuhr und der Handel mit den Tieren.
Und nicht nur das: Wie die BILD-Zeitung berichtet, sollen die Tiere auch nicht mehr in Werbespots oder auf Plakaten zu sehen sein. „Wenn man eine bestimmte Art regelmäßig oder häufig sieht, steigt die Nachfrage nach ihr“, erklärt der niederländische Landwirtschaftsminister Piet Adema.
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Müssen Haustierbesitzer:innen ihre Tiere abgeben?
Da die Nachfrage nach den gezüchteten Tiere schon seit einiger Zeit sehr hoch ist, sind die Vierbeiner in vielen niederländischen Haushalten zu Hause. Abgeben müssen Frauchen und Herrchen ihren Fellliebling zum Glück nicht. So lange er lebt, dürfen sie ihn behalten. Wer sich jedoch heimlich ein Qualzucht-Tier anschafft, muss mit einer Strafen rechnen. Das niederländische Landwirtschaftsministerium arbeitet bereits an einem Gesetzesentwurf. Wie genau das Gesetz und die Strafen aussehen werden, ist noch nicht bekannt.
Bevor ein konkretes Verbot erlassen werden kann, ist noch viel Vorarbeit von Nöten. So soll genau bestimmt werden, „welche Merkmale dazu beitragen, dass Tiere leiden, nur damit wir sie dann niedlicher finden“, begründet der Minister sein Vorgehen. Erst dann könne das Verbot kommen.
Wird ein Haltungsverbot für den Mops auch in Deutschland kommen?
Auch hierzulande fordern Tierschutzorganisationen mehr Aufmerksamkeit für das Leid der Qualzucht-Tiere. Allerdings gibt es bei uns weder ein Zucht- noch ein Haltungsverbot von Möpsen oder anderen Hunderassen. Nur an Ausstellungen oder Hundeshows dürfen die Tiere nicht mehr teilnehmen. Für viele Tierschützende ist das nicht genug. Der Tierschutzverein Peta warnt sogar auf ihrer Webseite davor, einen Mops zu kaufen.