Wir alle sind uns sicherlich einig, dass wir unsere Vierbeiner am liebsten ein Leben lang an unserer Seite haben würden. Leider ist dies nicht möglich, vor allem weil die Lebensdauer verschiedener Hund manchmal sehr unterschiedlich ist. Eine Studie fand allerdings heraus, welcher Faktor diese Lebensdauer beeinflusst und welche Hunde am längsten gesund bleiben. Wir haben uns die Studie genauer angeschaut.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Lebensdauer von Hunden: Liegt es an der Größe?
Es ist allgemein bekannt, dass große Hunde anscheinend nicht so lange leben, wie kleine. Woran das liegt, konnte bisher wissenschaftlich noch nicht belegt werden. Manche Ergebnisse legen nahe, dass der Stoffwechsel bei größeren Hunde schneller nachlässt oder dass sich im Körper großer Hunde schneller freie Radikale bilden, die die Zellen zerstören.
Eine Studie der Eötvös-Loránd-Universität aus Budapest in Ungarn untersuchte nun allerdings, welche Faktoren wirklich die Lebensdauer eines Hundes beeinflussen und nahmen in diesem Zusammenhang die Größe der Tiere, ihre Kopfform, ihren Alterungsprozess und ihre Rasse genau unter die Lupe. Insgesamt wurden über einen Zeitraum von fast vier Jahren Datensätze von 17.428 Hunden aus 57 verschiedenen Ländern gesammelt, wovon 59 Prozent Rassehunde und 40 Prozent Mischlinge waren.
Zudem wollten die Wissenschaftler:innen von den Hundebesitzer:innen wissen, wann sie von ihren Tieren selbst sagen würden, dass sie alt sind. Denn viele Menschen wollen sich lange nicht eingestehen, dass ihr Tier altert und behandeln die altersbedingten Krankheiten von ihrem Vierbeiner erst, wenn diese schon begonnen haben, den Hund negativ zu beeinflussen.
Körper, Gewicht & Co.: Das beeinflusst die Lebensdauer deines Hundes
Forscher:innen untersuchten die Hunde im wahrsten Sinne des Wortes von Kopf bis Fuß. Anhand des großen Aufwandes und des großen Datensatzes kamen diese zur Erkenntnis, dass kleine Hunde in der Tat manchmal mehr als doppelt so lange leben wie große Hunde. Große Hunde zeigten allerdings bereits mit sieben oder acht Jahren erste Anzeichen des kognitiven Verfalles. Dies betrifft vor allem Hunde über 30 Kilogramm Körpergewicht. Im Gegensatz dazu zeigen kleine Hunde erst mit zehn bis elf Jahren erste Zeichen der caninen kognitiven Dysfunktion.
Was ist eine canine, kognitive Dysfunktion? Das kognitive Dysfunktionssyndrom beim Hund zeigt sich durch klinische Symptome wie „Probleme mit dem Gedächtnis und der Aufmerksamkeit und der Lernfähigkeit, sowie Orientierungslosigkeit, Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus und verminderte soziale Interaktion.“
Auch wenn Hunde mit einem Gewicht zwischen 6,5 und 30 Kilo im Verhältnis zu ihrer Lebenserwartung länger gesund bleiben als ihre kleineren und größeren Artgenossen, bestätigten die Forscher:innen, dass „nur die Körpergröße einen systematischen Einfluss auf die Altersverläufe aller untersuchten Verhaltensvariablen habe„, so PETBOOK.
So beeinflusst die Kopfform des Hundes die Lebensdauer
Allerdings brachten die Wissenschaftler:innen noch eine weitere Komponente ins Spiel: die Kopfform des Hundes. Langköpfige und reinrassige Hunde wiesen laut den Forschungen eine höhere Anfälligkeit für Demenz auf. Dies sei allerdings darauf zurückzuführen, dass kurzköpfige und reinrassige Hunde eher zu rassebedingten Erkrankungen neigen als zu ‚reinen‘ Alterserscheinungen.
Eine latente gesundheitliche Belastung ließ sich bei Hunden in Extremgröße vorstellen – welche sowohl sehr kleine, als auch besonders große Hunderassen betrifft. „Größere Hunde brechen körperlich früher zusammen und die sich häufenden Krankheiten sowie die Verschlechterung der sensorischen Funktionen führen zu ‚Altersverhalten‘, lange bevor ihr geistiger Verfall einsetzt“, sagt Erstautor Borbála Turcsán in einer Pressemitteilung.
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Interessant ist es auch noch zu erwähnen, dass Besitzer:innen ihre Hunde bereits im Alter von sechs Jahren als „alt“ betrachten – unabhängig von Größe oder Rassestatus. Laut den Verhaltensdaten würde diese Hunde allerdings erst vier bis fünf Jahre später als „alt“ gelten.