Seit Jahren kaufe ich immer wieder unterschiedliche Katzenfutter-Sorten, um meine Mieze kulinarisch zu verwöhnen. Ob Huhn, Lamm, Kaninchen oder Rind –völlig egal, der Vierbeiner haut richtig rein. Erst kürzlich ist mir aufgefallen, dass ich noch nie einen Beutel Katzenfutter mit der Sorte „Schwein“ in der Hand hatte. Warum gibt es kein Katzenfutter mit Schwein? Dürfen Katzen Schweinefleisch essen? Wir gehen der Sache auf den Grund.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Dürfen Katzen Schweinefleisch essen?
Schwein gehabt! Schweinefleisch ist nicht giftig, aber …
Katzen sind von Natur aus Fleischfresser, was bedeutet, dass ihre Ernährung hauptsächlich aus tierischen Proteinen besteht. Rind, Geflügel, Lamm und Kaninchen bieten der Mieze bereits eine vielfältige Auswahl, doch dürfen Katzen Schweinefleisch essen?
Das Fleisch vom Schwein an sich ist für Katzen weder giftig noch gefährlich – vorausgesetzt du verfütterst der Katze nur gut durchgebratenes, mageres Schweinefleisch. Es enthält wichtige Nährstoffe wie ungesättigte Fettsäuren, Eisen und viele Proteine, weiß Purina und ist für deine Mieze leichter verdaulich.
Pfoten weg von rohem Schweinefleisch
Demnach dürfen Katzen Schweinefleisch essen bzw. sollten sie es sogar ca. zweimal wöchentlich. Doch wer im Supermarkt in der Tierabteilung steht, wird vergebens nach Katzenfutter mit Schweinefleisch suchen. Höchstens ein bis zwei Hersteller tauchen in der Menge der Katzenfutter-Sorten auf. Warum gibt es kein Katzenfutter mit Schwein?
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Die Antwort lässt sich kaum auszusprechen: wegen des Aujeszky Virus. Dieser könnte in rohem Schweinefleisch enthalten sein und der Katze das Leben kosten. Hat sich der Vierbeiner infiziert, bricht die Aujeszkysche Krankheit innerhalb von 2-10 Tagen aus und schreitet rasant voran, berichtet das Magazin Tiere-Online. Nach nur wenigen Tagen kann die Katze sterben. Dem Tierarzt oder der Tierärztin sind die Hände gebunden, denn für die Erkrankung gibt es kein Heilmittel.
Die Symptome der Aujeszkyschen Krankheit sind:
- Schnelle Atmung
- Verstärkter Speichelfluss
- Heftiger Juckreiz
- Krämpfe
- Unruhe und Angst
Zudem können neurologische Ausfallerscheinungen auftreten.
Warum gibt es die Sorte „Schwein“ bei Katzenfutter nicht?
Auch wenn Schweinefleisch eine proteinreiche Nahrungsquelle für Katzen wäre, ist das Risiko zu groß, dass das Tier den Krankheitserreger in sich trägt und ihn an die Katze weitergibt. Grundsätzlich ist erhitztes und bearbeitetes Fleisch in Konservendosen zwar unbedenklich, da es jedoch keine 100%ige Garantie gibt, verzichten viele Hersteller auf Schweinefleisch im Nassfutter, um der Aujeszkyschen Krankheit vorzubeugen.
Wer also Futterbeutel oder Dosen mit der Sorte „Schwein“ sucht, geht meist leer aus. Langweilig wird der Speiseplan der Miezen dadurch aber nicht – schließlich haben sie noch viele andere Sorten in Soße und Gelee, die sie verputzen können. Bon Appetit!
Schwein gehabt beim Barfen – darauf musst du achten
Wenn du deine Katze barfst, birgt Schweinefleisch ein hohes Gesundheitsrisiko. Wenn überhaupt, solltest du ausschließlich hochwertiges Bio-Fleisch verwenden. Besser ist es jedoch, du verzichtest komplett auf Schweinefleisch beim Barfen. Dem Vierbeiner ist es sicher egal, ob er ein Stück Schaf oder Geflügel anstatt Schwein futtert. Hauptsache er wird satt und nicht krank.