Als Hundebesitzer:in überlegt man es sich mindestens zehnmal, ob man den eigenen Vierbeiner mit auf eine Flugreise nimmt – oder ob man diese überhaupt antritt oder sich eine einfachere und entspanntere Alternative sucht. Flugreisen sind für den Hund und auch für den Menschen nämlich Stress pur. Genau deshalb hat sich Amerika überlegt: Wir machen eine Fluggesellschaft für Hunde, namens „Bark Air„. Wir haben uns angeschaut, was die Airline für Fellnasen bietet und ob sich das Angebot lohnt.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Bark Air: Das steckt hinter der Airline für Hunde
„Wir haben unser Flugerlebnis von Grund auf zunächst für Hunde entwickelt.“ So heißt es auf der Website von Bark Air. Das Ziel dieser Airline ist es demnach, das Fliegen für die Fellnase angenehmer und weniger stressig zu machen. Die Hunde dürfen hier in der Maschine auf einem eigenen Platz sitzen und müssen nicht in den Frachtraum – und das ist nur einer der Benefits, die den Vierbeinern hier geboten werden.
Die hundefreundliche Fluggesellschaft soll ab dem 28. Mai an den Start gehen. Laut eigenen Angaben von Bark Air sollen erst einmal nur Flüge zwischen New York und Los Angeles sowie interkontinental nach London angeboten werden. Allerdings sind die Preise alles andere als günstig. Passagier:innen sollen für einen Flug mit ihrem Vierbeiner mindestens 5600 Euro zahlen – pro Hund und Halter:in.
Das bietet Bark Air den Hunden und Halter:innen
Für den Preis wird den Fellnasen einiges geboten und versprochen. Nach dem Buchungsabschluss soll sich ein Concierge der Airline melden, der alle wichtigen Fragen zum Hund klärt, damit es zu einem angenehmen und stressfreien Flug kommen kann.
Am Reisetag kommen die Menschen mit ihren Hunden eine Stunde vor dem Abflug am Flughafen an. Hier wird ein einfacher und effizienter Check-In und Sicherheitscheck versprochen, der frei von stressigen Schlangen und Transportboxen, die mit dem Hund normalerweise in den Frachtraum kommen würden, sein soll. Außerdem wird es an den Gates Leckerlis, Kotbeutel und Leinen für die Vierbeiner geben. Ein Bark Air-Concierge soll die Fellnasen nach dem Check-In willkommen heißen und hilft ihnen, sich in die neue Umgebung einzufinden. Hier hinein zählt auch das gemeinsame Erkunden der Hunde-zentrierten Flugzeug-Kabinen.
Die Airline verspricht zudem, dass der Flug niemals komplett ausgebucht sein wird, damit Hunde und Halter:innen genug Platz für sich haben. Obendrein sollen Beruhigungsmittel bereitstehen: von Pheromonen über Musik bis hin zu warmen, nach Lavendel duftenden Handtüchern. An Bord bekommen die Hunde das „Getränk ihrer Wahl“ in Form von Wasser, Brühe oder anderen, speziellen Getränkewünschen. Das Getränk soll vor allem gegen den Druck helfen, den viele Menschen (und auch Tiere) während des Starts und der Landung erfahren.
Eine Leinenpflicht gibt es während der Flugzeit übrigens nicht, sodass sich die Hunde auch mit ihren anderen Artgenossen auseinandersetzen und gegebenenfalls mit ihnen spielen können.
Bark Air: Handelt es sich hierbei um eine seriöse Airline?
Nachdem man all diese Benefits gelesen hat und sich die Website von Bark Air anschaut, kommt einem eine bestimmte Frage in den Kopf: „Ist das hier alles wirklich so seriös?“ Zu den wirklich nicht günstigen Preisen der Airline heißt es auf der Website: „Geld ist ein von Menschen entwickeltes Konstrukt, um den Arbeitnehmer von den Früchten seiner Arbeit zu entfremden.“ Okay? Und was fängt man jetzt damit an?
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Spätestens nach dieser Antwort fragt man sich zurecht, ob es sich bei Bark Air nicht vielleicht doch um einen verspäteten Aprilscherz handelt oder um einen sehr gut gemachten PR-Stunt. Und ja, die Website gibt an, dass die Preise noch billiger werden würde und nochmals ja, natürlich wäre es für die Hunde eine entspanntere Flugreise, die damit auch die Halter:innen entspannt – aber sind die anderen Vierbeiner nicht noch zusätzlicher Stresss für die Fellnase? Was ist mit dem Verletzungsrisiko, wenn sich zwei Hunde einfach nicht verstehen?
Es bleibt demnach abzuwarten, ob es sich bei Bark Air wirklich um eine seriöse Fluggesellschaft handelt, die tatsächlich im Sinn hat, den Flugverkehr für Hunde zu revolutionieren.