Vor lauter Freude springt uns der Vierbeiner entgegen und leckt uns freudig das Gesicht ab. Ein feuchter Hundekuss, der viele Herzen höher schlagen lässt – und eine unsichtbare Gefahr birgt. Dann es befinden sich Bakterien im Hundespeichel, die grippeähnliche Symptome und sogar eine lebensgefährliche Sepsis auslösen können. Eine tragische Geschichte aus den USA macht das Ausmaß deutlich.
Bakterien im Hundespeichel: Mann verliert beide Arme und Beine
Der 48-jährige Greg Manteufel, ein leidenschaftlicher Hundeliebhaber und begeisterter Fahrer einer Harley-Davidson, lebt in der Stadt West Bend im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Als der Mann vor ca. 5 Jahren seinen Hund streichelte, hätte er niemals damit gerechnet, dass es das letzte Mal sein wird.
Denn während er liebevoll seinen Vierbeiner kraulte, leckte dieser ihm zärtlich über die Beine und Arme. Genau diese niedliche Geste sollte dem Mann später zum Verhängnis werden. Kurz darauf überkam ihn ein unangenehmes Krankheitsgefühl, begleitet von hohem Fieber, berichtete die Washington Post.
Hundespeichel löst schwere Blutvergiftung aus
Sein Zustand verschlechterte sich rapide, bis seine Ehefrau ihn schließlich besorgt in das Froedtert & Medical College of Wisconsin einliefert. Dort stellte man entsetzt fest, dass sein Körper von massiven Blutergüssen übersät war. Der Grund: eine schwere Sepsis. Die eingesetzten Antibiotika wirken jedoch nicht, sodass das medizinische Personal gezwungen war, die Arme und Beine des Mannes zu amputieren.
Bakterien im Hundespeichel übertragen sich durch Streicheln
Doch was ist überhaupt passiert? Greg Manteufel hat sich eine gefährliche Infektion eingefangen, verursacht durch sogenannte Capnocytophaga canimorsus Bakterien, die im Hundespeichel vorkommen. Meist werden sie durch einen Biss übertragen. In Greg Manteufels Fall war bereits das bloße Ablecken seines Hundes ausreichend. Mittlerweile haben Forschende herausgefunden, dass die Bakterien sich sogar auch durch das Streicheln des Hundes auf den Menschen übertragen können.
Symptome der Infektion sind tückisch
Lange wurde vermutet, dass nur alkoholkranke Menschen und Personen mit einer schwachen Milz gefährdet seien. Doch heute weiß man, dass der Erreger auch für gesunde Menschen zur Gefahr werden kann. Die Anzeichen einer Infektion mit Capnocytophaga canimorsus Bakterien sind verschieden und können von grippeähnlichen Symptomen bis hin zu einer schweren Blutvergiftung.
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
- Übelkeit & Erbrechen
- Durchfall
- Hautausschlag
- Sepsis
Greg Manteufel hatte in diesem Fall Glück im Unglück, denn er kam mit dem Leben davon. Für einige Menschen endet die Infektion tödlich. Auch in Deutschland sind Fälle bekannt.
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So schützt du dich vor Bakterien im Hundespeichel
Wir können jedoch erst einmal aufatmen, denn eine Infektion mit den Capnocytophaga canimorsus Bakterien kommt äußerst selten vor. Trotzdem sollte Hygiene im Umgang mit den Fellnasen die oberste Priorität haben. Daher gilt:
- Wasche nach dem Kontakt mit dem Hund deine Hände.
- Küsse deinen Hund nicht auf den Mund.
- Lasse deinen Hund nicht über dein Gesicht oder offenen Wunden lecken.
- Streichle deinen Hund nicht, wenn du Essen zubereitest.
- Reinige regelmäßig die Futter- und Wassernäpfe.
- Wasche Hundekörbchen und Co. stets bei mindestens 60 Grad.
- Lasse deinen Hund regelmäßig entwurmen und impfen.
- Fasse fremde Hunde nicht an.
- Suche bei einem Hundebiss einen Arzt oder eine Ärztin auf.