Weihnachtsfilme gehören zu Weihnachten wie Plätzchen, Lebkuchen und Co. Einige davon laufen bei vielen von uns jedes Jahr mehrmals über den Bildschirm und rücken zur Weihnachtszeit immer wieder auf die Liste der besten Filme auf diversen Streaming-Diensten. Doch wenn man einige von diesen Blockbustern heute herausbringen würde, würden diese vermutlich viel negative Kritik einstecken. Wir präsentieren dir problematische Weihnachtsfilme, die man mit dem heutigen (gesellschaftlichen) Wissen nicht mehr schauen sollte.
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Problematische Weihnachtsfilme: Diese 3 Weihnachtsklassiker sind aus heutiger Sicht problematisch
Als unsere Lieblingsweihnachtsfilme herauskamen, gab es oft noch keine Debatte rund um Diversität, Sexismus und Co. Aufgrund dessen wurden bestimmte Handlungsstränge oder Fakten nicht angekreidet. Heute wissen wir mehr, sind aufgeklärter und haben eine andere Sichtweise auf bestimmte Dinge.
Daraus resultiert, dass manche Weihnachtsfilme aus heutiger Sicht als problematisch gesehen werden – und das sogar aus der Sicht von den Macher:innen dieser problematischen Weihnachtsfilme. Wir haben uns angeschaut, welche Weihnachtsklassiker gewisse Probleme aufweisen.
1. „Tatsächlich… Liebe“
Für viele Menschen ist Tatsächlich… Liebe DER Weihnachtsfilm. Die vielen Schicksale, die vereint werden beim Fest der Liebe, haben etwas ganz anheimliges. Aus der heutigen Sicht merkt man allerdings, dass dieser problematische Weihnachtsfilm weit davon entfernt ist, perfekt zu sein – wie selbst Regisseur Richard Curtis zugibt.
„Es gibt ein paar Dinge, die ich ändern würde – aber zum Glück verändert sich die Gesellschaft ja„, so der Regisseur selbst. Er wisse also, dass der Film sich in mancherlei Hinsicht veraltet anfühlt. Doch was genau ist problematisch an Tatsächlich… Liebe?
„Ich meine, es gibt einige Dinge an dem Film – zum Beispiel fühle ich mich mit der fehlenden Diversität jetzt einfach unwohl und komme mir dumm vor“, sagt Curtis in dem Interview. Diversität und Repräsentation sind ein wichtiges Thema in unserer heutigen Gesellschaft – welche sich in Tatsächlich… Liebe nur bedingt finden lässt. Der Regisseur bemängelt außerdem die drei Handlungsstränge, bei denen Vorgesetzte mit Frauen, die für sie arbeiten, zusammenkommen.
2. „Liebe braucht keine Ferien“
Liebe braucht keine Ferien gehört zu meinen allerliebsten Weihnachtsfilmen. Doch auch hier lassen sich problematische Aspekte finden, die man erst mit der heutigen Aufklärung und der „woke-Kultur“ besser verstehen kann. Zum einen macht Jack Blacks Charakter Miles Iris (Kate Winslet) immer wieder Hoffnungen und lässt sie dann für seine toxische Ex fallen, nur um im Endeffekt doch mit ihr zusammenzukommen.
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Auch Jude Laws Charakter Graham, den wir sicherlich alle für den perfekten Mann halten, kommt aus der heutigen Sicht, wo wir von der Existenz von Fuckboys und Co. wissen, nicht so gut weg. Er stolpert nicht nur sturzbetrunken in Amandas (Cameron Diaz) Ferienhaus, er lässt sie am nächsten Tag auch wissen, dass sie ihn nie wiedersehen wird – und damit unter dem „klassischen Männerproblem“ leide, nie dranbleiben zu können.
Um es so schön mit den Worten von Alice Porter und Elisabet Kochan von Refinery29 zu sagen: „Diese Erkenntnis ließ mich in Panik ausbrechen. Konnte es sein, dass Jude Law in Liebe braucht keine Ferien der ultimative Fuckboy ist?„
3. „Love Hard“
Dieser Weihnachtsfilm ist einer der neusten aus dem Hause Netflix. Wir sprechen also hiermit eine Spoiler-Warnung aus, für diejenigen, die den Film noch nicht gesehen haben und dies noch vorhaben. Doch sogar in einem Film aus der heutigen Zeit gibt es noch immer Klischees von toxischen Männern, die aufgegriffen und verharmlost werden.
Natalie (Nina Dobrev) will den Mann überraschen, den sie seit ein paar Wochen virtuell datet – nur, um zu merken, dass dieser sie gecatfisht hat und gar nicht der Typ auf den Fotos ist, die Natalie kennt. Auch wenn der Film einiges richtig macht, lässt das Ende einen sehr unbefriedigt zurück. Denn die beiden kommen im Endeffekt zusammen und Natalie winkt seinen Identitätsbetrug ab, als wäre es nichts gewesen. Schwierig.
Problematische Weihnachtsfilme: Manche sind einfach nicht mehr zeitgemäß…
… und das ist okay so. Denn so lange sich Regisseur:innen wie Richard Curtis über diesen Fakt bewusst sind und dies öffentlich anerkennen, kann damit ein Bewusstsein für diese ‚Fehler‘ geschaffen werden und die Hoffnung besteht, dass es in Zukunft nicht mehr zu solchen Problemen kommt. Natürlich werden, wie man bei Love Hard sehen kann, noch immer Klischees aufgegriffen, die es so nicht geben müsste. Doch viele Film-Macher:innen versuchen ihre neuen Filme diverser und zeitgemäßer zu gestalten.