Spülmaschinen sind ein Haushaltsgerät, auf das die meisten Menschen nie wieder verzichten wollen. Immerhin können wir damit einfach, effektiv und schnell unser Geschirr sauber bekommen. Laut einer Studie solltest du dir allerdings in Zukunft häufiger überlegen, ob du deine Spülmaschine anschmeißt oder nicht. Denn Forschende an der Universität Zürich haben herausgefunden, dass Klarspüler, ein wichtiger Bestandteil für die Spülmaschine, chronische Krankheiten auslösen kann. Wir erklären dir, was dahinter steckt.
Alles zum Thema „Klarspüler“:
Klarspüler, Spülmaschinentabs und Co.: Sind sie wirklich der Auslöser für Krankheiten?
Dass man die wabbeligen Spülmaschinentabs nicht essen sollte, wissen wir alle spätestens, seitdem auf Social Media der Trend rumgeht, herzhaft in diese hineinzubeißen. Schließlich befinden sich in diesen viele Chemikalien, die nicht gut für unseren Körper sind, sollten wir diese aufnehmen. Aber auch Klarspüler soll unserer Gesundheit schaden – und das ganz ohne ihn herunterzuschlucken.
Wissenschaftler:innen der Universität Zürich fanden durch Forschungen heraus, dass Klarspüler unsere Gesundheit schädigen kann. Genauer gesagt: Er kann die Schutzschicht im Darm schädigen, wodurch einige chronische Krankheiten die Folge sein könnten. Vor allem ein bestimmter Inhaltsstoff kann laut der Studie, welche im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ veröffentlicht wurde, toxisch sein.
So begünstigt Klarspüler Fettleibigkeit, Diabetes und sogar Depressionen
Die Forschung der Uni Zürich beschäftigte sich mit den Auswirkungen von Spülmittel und Klarspüler auf das Darmepithel. Hierbei handelt es sich um die Zellschicht, welche den Darm auskleidet und steuert, was unser Körper aus der Nahrung aufnimmt. Ist diese Barriere defekt, kann es zu Krankheiten wie Nahrungsmittelallergien, Gastritis, Diabetes, Fettleibigkeit, Leberzirrhose, rheumatoider Arthritis, Multipler Sklerose, Depressionen oder Alzheimer kommen.
Hohe Klarspülerdosen sollen dafür verantwortlich sein, dass Darmepithelzellen absterben. Niedrigere Dosen sorgen dafür, dass die Schutzschicht im Darm durchlässiger wird. Für all dies ist der Inhaltsstoff Alkoholethoxylat verantwortlich. „Es wird als nicht-ionisches Tensid genutzt und führt auch dazu, dass die Tassen und Gläser nach dem Waschgang glänzen“, so Ismail Ögülür vom Schweizerischen Institut für Allergie- und Asthmaforschung, welcher auch Teil der Studie war.
Vor allem hier wird es mit dem Klarspüler gefährlich
Für alle, die sich jetzt Sorgen um ihre Gesundheit machen, haben wir eine kleine Entwarnung. Denn vor allem Geschirrspüler aus der Gastronomie sind von diesem Problem betroffen, da diese oft keinen Spülgang für Klarspüler haben. Die Forschenden geben aber Entwarnung für Spülmaschinen zu Hause.
„Wir haben die Experimente auch mit Geschirr aus normalen Haushalts-Spülmaschinen durchgeführt und keinerlei toxische Effekte gesehen. Das liegt daran, dass es dort am Ende zwei zusätzliche Spülgänge gibt, um Rückstände zu entfernen“, so die Studie. Professionelle Spülmaschinen schaffen es, das Geschirr in nur zwei Minuten zu säubern, was dazu führt, dass es keinen extra Spülgang gibt, um den Klarspüler abzuspülen.
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Wenn du trotz dessen um deine Gesundheit besorgt bist, kannst du beim nächsten Einkauf darauf achten, dir einen Klarspüler ohne Alkoholethoxylat zuzulegen. Wem dies auch noch zu heikel ist, kann einfach komplett auf den Klarspüler verzichten und muss aber damit klarkommen, dass Geschirr und Gläser nicht immer glänzen.