Die Steuererklärung ist für viele Menschen eine lästige Pflicht, dessen Abgabe viele so lange es geht hinauszögert oder erst eingereicht wird, wenn das Finanzamt nachfragt. Doch was passiert eigentlich, wenn man die Steuererklärung jedes Jahr zu spät abgibt? Welche Konsequenzen drohen und wie kann man mögliche Probleme vermeiden? Wir verraten es dir.
Lesetipp: Fristverlängerung der Steuererklärung: Diese Gründe akzeptiert das Finanzamt
Wer muss eine Steuererklärung abgeben?
Nicht alle Bürgerinnen und Bürger müssen eine Steuererklärung einreichen. Verpflichtet sind unter anderem:
- Selbstständige und Freiberufler*innen
- Arbeitnehmende mit mehreren Einkommensquellen oder Steuerklassenkombinationen (z. B. III/V)
- Personen mit Lohnersatzleistungen über 410 Euro (z. B. Elterngeld, Arbeitslosengeld)
- Rentner*innen mit steuerpflichtigem Einkommen über dem Grundfreibetrag
Wer nicht zur Abgabe verpflichtet ist, kann freiwillig eine Steuererklärung einreichen, oft mit dem Ziel einer Steuererstattung.
Steuererklärung: Abgabefristen und ihre Bedeutung
Seit dem Veranlagungszeitraum 2019 gilt grundsätzlich eine Frist bis zum 31. Juli des Folgejahres. Wer die Steuererklärung über eine*n Steuerberater*in abwickelt, hat in der Regel bis Ende Februar des übernächsten Jahres Zeit. Wird diese Frist versäumt, ohne dass eine Fristverlängerung beantragt wurde, drohen Sanktionen.
Steuererklärung zu spät abgegeben? Das sind die Folgen
Seit 2019 müssen die Finanzämter bei verspäteter Abgabe der Steuererklärung automatisch einen Verspätungszuschlag verlangen, sobald die Erklärung mehr als 14 Monate nach dem Steuerjahr eintrifft. Schon ab dem ersten Monat der Verspätung fallen mindestens 25 Euro pro Monat an, was schnell ins Geld gehen kann. Kommt es zudem zu Nachzahlungen, können zusätzlich Zinsen von 0,15 Prozent pro Monat fällig werden – allerdings erst ab dem 15. Monat nach Ablauf des Steuerjahres und nur, wenn tatsächlich Steuern nachzuzahlen sind.
Wer öfter oder sehr spät seine Steuererklärung einreicht, riskiert außerdem ein Zwangsgeld, das das Finanzamt verhängen kann. Bleibt man auch darauf untätig, schätzt das Finanzamt die Steuer oft zu Ungunsten des Steuerzahlers beziehungsweise der Steuerzahlerin. So wird klar, dass eine pünktliche Abgabe nicht nur Stress, sondern auch unnötige Kosten vermeidet.

Was passiert, wenn man jedes Jahr zu spät abgibt?
Wird die Steuererklärung regelmäßig verspätet abgegeben, kann das verschiedene Konsequenzen haben:
- Verlust an Glaubwürdigkeit beim Finanzamt: Wer regelmäßig zu spät abgibt, gilt als unzuverlässig. Das kann im Fall von Rückfragen oder Prüfungen ein Nachteil sein.
- Höhere Verspätungszuschläge und Zwangsgelder: Das Finanzamt kann empfindlicher reagieren und höhere Sanktionen verhängen.
- Steigende Wahrscheinlichkeit von Schätzungen: Wiederholungstäter müssen eher damit rechnen, dass das Finanzamt die Besteuerungsgrundlagen schätzt.
- Eingeschränkte Kulanz bei Fristverlängerung: Wer regelmäßig säumig ist, darf kaum noch mit Wohlwollen oder Aufschub rechnen.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
So vermeidest du eine verspätete Steuererklärung
Um deine Steuererklärung pünktlich abzugeben, solltest du dir die wichtigen Fristen im Kalender notieren oder digitale Erinnerungen einstellen. Wenn du merkst, dass du die Frist nicht einhalten kannst, solltest du rechtzeitig eine Fristverlängerung beim Finanzamt beantragen.
Es kann außerdem hilfreich sein, eine*n Steuerberater*in zu beauftragen, da er oft längere Abgabefristen nutzen kann. Hast du eine einfache steuerliche Situation, kannst du auch ein Steuerprogramm oder ELSTER verwenden, um die Erklärung schnell und unkompliziert selbst zu erledigen. Mit guter Planung und rechtzeitiger Vorbereitung vermeidest du so Verspätungen und die damit verbundenen Probleme. So behältst du den Überblick und sparst dir unnötigen Ärger und Kosten beim Finanzamt.

Fazit: Pünktliche Abgabe spart Geld und Ärger mit dem Finanzamt
Die verspätete Abgabe der Steuererklärung ist keine Bagatelle. Wer sie regelmäßig zu spät einreicht, riskiert nicht nur finanzielle Sanktionen, sondern auch ein angespanntes Verhältnis zum Finanzamt. Mit guter Planung und etwas Disziplin lassen sich unnötige Kosten jedoch leicht vermeiden. Wer regelmäßig Schwierigkeiten hat, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen – das zahlt sich meist aus.

