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Das sind die 8 berühmtesten Rassisten der Geschichte

Wenn man sich diese berühmten & beliebten Rassisten der Geschichte ansieht, läuft es einem kalt den Rücken hinunter.

Churchill
Die Rassisten der Geschichte von damals bis heute. Foto: Getty Images/ Central Press / Freier Fotograf

Das Thema des strukturellen Rassismus ist in Deutschland noch immer jeden Tag erlebbar. Nicht unbedingt für Weiße Menschen, aber für Schwarze und PoCs scheint es allgegenwärtig. Letztes Jahr im April wurde beispielsweise ein Schwarzer bei Aldi herausgeworfen. Zudem erreichen uns noch immer beinahe täglich Meldungen über Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA.

Uns ist allen klar, dass Rassismus ein geschichtliches Phänomen ist, das Menschen in Rassen klassifiziert. Doch wusstest du, welche bekannten Männer der Geschichte offen rassistisch waren? Wir zeigen dir ein paar der wichtigsten Rassisten der Geschichte.

1. Immanuel Kant

Kant war einer der wichtigsten Philosophen der Aufklärung. Und einer der vergiftetsten Rassisten, die in dieser Zeit auf der Erde gewandelt haben. Paradoxerweise stand die Zeit der Aufklärung eigentlich für das rationale Denken und das Überwinden alter Strukturen. Kants gedankliche Ergüsse in a nutshell:

Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Rasse der Weißen. 

Immanuel Kant

Jap, das war die Meinung des großen Denkers. Aber damit nicht genug. Kant hat sich auch noch zu dieser Aussage hinreißen lassen: „Die Gelben“ hätten schon ein geringeres Talent und die Schwarzen hätten „von der Natur kein Gefühl, welches über das Läppische stiege“. 

2. Aristoteles

Aristoteles gehört noch heute zu den bekanntesten Philosophen und Gelehrten der Geschichte dabei wäre er heute über 2.400 Jahre alt. Umso erschreckender, dass der Typ maßgeblich dazu beitrug, die Sklaverei zu etablieren und zu rechtfertigen.

Aristoteles
Aristoteles war einer Begründer der Sklaverei.(Photo: imago/Leemage)

„Da sich keine optischen Unterscheidungsmerkmale finden ließen, begründete Aristoteles die Haltung von Sklaven damit, dass Sklaven von Natur aus nicht in der Lage seien, ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen.“ Barbar zu sein wurde also zu einer psychischen Eigenschaft.

3. Sigmund Freud 

Der Begründer der Psychoanalyse wird noch heute gerne bei Fragen der Traumdeutung und sexuellen Neigungen zurate gezogen.

Sigmund Freud war nicht nur Traumdeuter, sondern auch noch Rasist. Foto: IMAGO / Leemage

Freud könnte man auf den ersten Blick als Antisemiten sehen. Am 1. Februar 1933 schrieb er eine Bemerkung zu Hitler: „Wir sind alle gespannt darauf, was aus dem Programme des Reichskanzlers Hitler werden wird, dessen einziger positiver Punkt ja die Judenhetze ist.“

Schaut man aber hinter die Kulissen, wird klar, dass Freud ein sehr starker Religionskritiker war. Er selbst hatte jüdische Wurzeln, doch konnte bis ins späte 20te Jahrhundert hinein nicht wirklich etwas mit seiner eigenen Religion anfangen.

4. Rudyard Kipling

Der Autor des wunderbaren Kinderbuches Das Dschungelbuch war ein harter Rassist. Er war sich ganz sicher, dass die “weiße Rasse” eine besondere Stellung in der Gesellschaft innehabe und diese auch gegenüber den anderen Rassen vertreten müsse. So kam er darauf, sein schauriges Gedicht The White Man’s Burden zu schreiben. 

Rudyard Kipling
Rudyard Kipling hat sogar ein Gedicht über die Überlegenheit der Weißen geschrieben.(Photo: imago/UIG)

Nehmen Sie die Last des weißen Mannes auf –
Senden Sie die besten ihr Rasse her –
Gehen Sie binden Ihre Söhne ins Exil ,
um Ihre Gefangenen Bedürfnis zu dienen;
Zu warten , in schwerem Geschirr,
auf flatterten Folk und wild –
Ihre neue gefangenen, mürrischen Menschen,
Halb Teufel und halb Kind.

5. Albert Einstein

Albert Einstein sträubte sich zeit seines Lebens gegen den Rassismus. Er war derjenige, der den „Rassismus als Krankheit des weißen Mannes“ bezeichnete. Und dennoch konnte er nicht vollkommen aus den Vorurteilen ausbrechen, die die Welt gegen Andersfarbige hatte.

Albert Einstein
Auch Albert Einstein konnte den Rassismus nicht ganz abstellen.(Photo: imago/United Archives International)

Als sein Reisetagebuch erschien, konnte man darin Sätze lesen wie „Hinter dem Hafen lauter Essläden, vor denen [sie] auf Bänken bei der Mahlzeit nicht sitzen, sondern hocken wie Europäer, wenn sie im grünen Walde ihre Notdurft verrichten.“ Und: „Es wäre doch schade, wenn diese Chinesen alle andern Rassen verdrängten.“

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In Sri Lanka sprach Einstein vom „primitiven Leben“ der lokalen Einwohner. Der Historiker Ze’ev Rosenkranz sagt, dass Einstein das nicht unbedingt abwertend gemeint hätte, sondern lediglich in rassistischen Kategorien gedacht habe.

6. Martin Luther

Martin Luther war durch und durch Judenhasser. Ja, hat er toll gemacht mit der Reformation. Aber der Typ war genauso verblendet wie revolutionär. In Von den Juden und ihren Lügen (1543) beschrieb er, dass die Juden für „1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen“ seien. 

Martin Luther war sich sicher, dass er zur herrschenden Rasse Gehöre. Foto: Photo: istock.com/clu

“Jawohl, sie halten uns in unserem eigenen Land gefangen, sie lassen uns arbeiten in Nasenschweiß, Geld und Gut gewinnen, sitzen dieweil hinter dem Ofen, faulenzen, pompen und braten Birnen, fressen, sauffen, leben sanft und wohl von unserm erarbeiteten Gut, haben uns und unsere Güter gefangen durch ihren verfluchten Wucher, spotten dazu und speien uns an, das wir arbeiten und sie faule Juncker lassen sein […] sind also unsere Herren, wir ihre Knechte.”

7. Winston Churchill

Einer der gefeiertsten Staatsherren des 20ten Jahrhunderts und erklärter Gegner von Hitler und dem Nazi-Regime. Churchill hat aber dennoch keine weiße Weste. Er war Eugeniker, hat sich somit der Theorie angeschlossen, dass die Rassen der Menschheit ungleich sind. Die sogenannte ‘Rassenhygiene’, die Reinheit der Rassen, soll durch Sterilisation oder Kastration erfolgen.

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8. Aldi

Aldi ist im letzten Jahr vor allem für seine rassistischen Tendenzen aufgefallen. Da war beispielsweise der Fall des Tanzlehrers Prince Ofori aus Neukölln, der aus einer Aldi-Filiale herausgeworfen wurde. Bei diesem Vorfall ging es darum, dass der Schwarze sich dagegen gewehrt hatte, dass ein Kunde bei Aldi das Wort N-Wort-Kuss sagte.

Das reicht aber noch nicht. Kurz zuvor fiel Aldi für seine Nazi-Methoden zur Mitarbeiter:innen-Motivation auf. Der Discounter nutzt noch immer das Hartzsburger-Modell.

Mehr über Rassismus nachdenken

Vielleicht hat diese Zusammenfassung großer Rassisten, die vollkommen unter dem Radar fliegen, der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende ein wenig Klarheit darüber schaffen können, wie etabliert der Fremdenhass in unseren Strukturen ist.

Wir müssen uns darüber klar sein, dass Rassismus auch vor Deutschland nicht haltmacht. Auch wenn wir das gerne so hätten. Alltagsrassismus und rechte Gewalt kann man hier noch immer erkennen, auch wenn wir so fortschrittlich zu sein scheinen.