Veröffentlicht inInsights

So solltest du reagieren, wenn der Club-Türsteher dich abweist

Bald ist wieder Wochenende und die Zeit, in der man stundenlang wartet, ob man in den Club kommt oder nicht.

Die Schlange vor dem Berliner Club Berghain ist meistens sehr lang. Foto: IMAGO / Votos-Roland Owsnitzki

In vielen Nachtclubs in Deutschland kann man normalerweise keine Tickets im Voraus kaufen. Das heißt, dass man sich in die Schlange stellen muss, bis der oder die Türsteher:in dich in den Club lässt – oder eben auch nicht. Gerade der Berliner Club Berghain ist für dieses System weltweit bekannt, denn selbst Menschen wie Elon Musk wurden nicht in den Techno-Club eingelassen. Musk hat mit einem trotzigen Tweet reagiert. Wir haben hier ein paar Tipps, wie du auf keinen Fall reagieren solltest, wenn du abgewiesen wirst.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Warum kann der Türsteher entscheiden, ob ich in den Club passe oder nicht?

Viele Clubs werden als sogenannte „Safe Spaces“ angesehen. Das heißt, sie sollen ein Ort sein, an dem Menschen jeder Herkunft, jedes Geschlechts und sexuelle Orientierung diskriminierungsfrei die Musik genießen können und zugleich ihre Leidenschaften ausleben können. Aus diesem Grund haben die meisten Clubs und auch Musikfestivals designierte Awareness-Teams, die sich um diese Sicherheit kümmern. Der Job eines Türstehers ist es, die Menschen aus der Schlange auszusortieren, die sie das friedliche Miteinander stören könnten, oder schlichtweg nicht in den Club passen.

Der britische ex-Türsteher Toni Tambourine hat mir im Rahmen meiner Bachelorarbeit erklärt, dass es hierfür kein Handbuch gibt. Man würde einfach sehen können, wer in den Club passt und wer nicht. Das kommt natürlich auch darauf an, wie alkoholisiert die Person ist, zum Beispiel, oder wie sie angezogen ist. Tambourine war in den 90ern ein Türsteher für Londons legendärste Clubs, wie beispielsweise den Hanover Grand. Die Türsteher:innen kann man also als die Kurator:innen für die jeweilige Clubnacht sehen.

Die Schlange vor dem Berliner Club Tresor. Foto: IMAGO / F. Anthea Schaap

Dieser Club-Artikel gefällt dir?
Techno im Kriegsgebiet: Ukrainer:innen räumen auf & raven
Joggen mit Musik ist 20% effektiver – So stellst du eine Playlist zusammen
Frauen in der Musikbranche: Zwischen Sisterhood und feministischen Männern

Wie sollte man auf keinen Fall reagieren, wenn man abgewiesen wird?

Wer schon mal in der berühmten Berghain-Schlange gestanden ist, wird wissen, dass man natürlich kein Feedback bekommt, warum man nicht hereingelassen wird. Meistens verlässt man die Schlange mit einem „Nein“, oder dem berühmten „Heute leider nicht“. Was macht man danach? Man verlässt die Schlange natürlich friedlich, ohne den Türsteher anzugreifen. Zudem sollte man auch nicht nach Feedback fragen, warum man nicht hineingelassen wird, oder schlichtweg anfangen zu diskutieren. Das wird deine Chancen nicht erhöhen. In den meisten Städten gibt es genügend Clubs, bei denen man es noch mal in der Schlange versuchen kann.

Man sollte sich hier immer wieder bewusst machen, dass Clubs das Recht haben, zu bestimmen, wer reinkommt und wer nicht. Allerdings dürfen die Türsteher auch nicht alles. Laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz darf Rassismus bei dieser Auswahl nie eine Rolle spielen.

In einem Bericht der Antidiskriminierungsstelle Deutschlands haben Studierende im Jahr 2011 in Leipzig Diskotheken und Clubs getestet. Sechs von elf verweigerten den Testern mit wahrgenommenen Migrationshintergrund den Zutritt. In München wurden im Jahr 2013 25 Clubs getestet. Hier wurden auch wieder die Tester, die für die Türsteher „nicht deutsch“ ausgesehen haben, 20 Mal abgewiesen.

Gucken hier schauen.