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Catcalling: soviel kostet dich Belästigung auf der Straße

Diese Petition soll auf die Beine stellen, dass Catcalling für Täter in Zukunft sträflich endet. Initiatorin Antonia Quell gibt dazu Insights.

Frau läuft auf Straße
Viele Frauen haben Catcalling schon einmal erlebt. Foto: Pexels / Hamalya Comeau

Fast jede Frau kennt es: „Hey Süße, nicer Hintern!“, „Komm mal her! Stell dich nicht so an.“– Catcalling können Kussgeräusche, Pfiffe oder öbszöne Sprüche sein und bringen die Betroffene meist in eine sehr unangenehme Situation.

„Viele junge Frauen wissen gar nicht, wie ihnen geschieht auf der Straße.“, sagt Antoinia Quell zur Catcalling- Problematik. Die 20-jährige Studentin will die verbale Art der sexuellen Belästigung auf offener Straße nicht länger tolerieren.

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Die 20-jährige will verbale sexuelle Belästigung nicht länger hinnehmen.(Photo: Antonia Quell)

Antonia startet Petition gegen Catcalling

Mit der Petition Es ist 2020. Catcalling sollte strafbar sein. will sie zum einen deutlich machen, dass es eben nicht okay ist, im Alltag verbal belästigt zu werden, und zum anderen bewirken, dass sogenanntes Catcalling in Zukunft strafbar wird.

In unserem Artikel Was Catcalling ist & warum Victim Blaming nicht zieht erklären wir dir ausführlich, worum es sich bei dieser Art von Belästigung handelt.

Auch die Petition-Initiatorin hat Erfahrungen mit Catcalling gemacht. Als sie eines Nachts mit dem Fahrrad unterwegs war, tauchte neben ihr plötzlich ein Auto auf. Die zwei jungen Männer darin fuhren neben ihr her und sprachen sie an:

Ey Süße, willst du nicht mit uns was trinken?

Viele Frauen kennen das Gefühl der Hilflosigkeit, das sich in solchen Momenten in einem breitmacht. Man fühlt sich bedroht, ohne dass eine explizite Drohung ausgesprochen werden musste. Das Auto fuhr irgendwann weiter, Antonias Wut aber ist geblieben.

Hier findest du 3 Tipps, um Catcalling effektiv abzuwehren.

 

 
 
 
 
 
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Ich habe eine Petition gestartet und brauche eure Hilfe! Gegen verbale sexuelle Belästigung kann man eh nichts mache? Doch, unterschreiben! (Pleeease). Und natürlich teilen, teilen, teeeeeilen!! Let’s Gooooooo!

Ein Beitrag geteilt von Antonia (@toniiqu) am Aug 11, 2020 um 12:00 PDT

Unterstütze Antonias Petition auch auf Instagram.

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Die Petition gegen Catcalling machte diese Art der Belästigung strafbar. Foto: Antonia Quell /

Warum Catcalling strafbar werden sollte

Im Interview mit RTL erklärte die 20-Jährige: „Viele Männer wissen gar nicht, was das mit Frauen macht. Es sind immer Situationen, in denen die Täter direkt flüchten können. Catcalling gibt einem das Gefühl von Macht und Dominanz – es gibt einem das Gefühl, mit anderen Menschen etwas einfach machen zu dürfen.“

Denn in Deutschland ist Catcalling bislang keine Straftat. Weil die Belästigung hier verbal stattfindet und nicht wie beim Tatbestand der sexuellen Belästigung mit Körperkontakt einhergeht, müssen Catcaller keine Konsequenzen fürchten.

Wir reden regelmäßig von Gleichberechtigung, aber treten vor allem, was die Gesetzgebung angeht, auf der Stelle. Lassen Sie uns Frauen ein legales Werkzeug zur Verfügung stellen, sich gegen bedrängende und respektlose Äußerungen zu wehren.

Antonia Quell in der Petitionsschrift

Andere Länder sind da schon etwas weiter. In Frankreich ist Catcalling seit 2018 strafbar und wird mit Geldstrafen bis zu 750 € geahndet. Auch in Portugal, Belgien und den Niederlanden müssen Catcaller mit Strafen rechnen.

Wenn auch du der Meinung bist, dass sexuelle Belästigung verbaler Art in Zukunft bestraft werden sollte, unterstütze Antonias Petition Es ist 2020. Catcalling sollte strafbar sein. Interessanter Sidefact: 75% der bisher rund 42.000 Unterstützende gaben an, selbst von Catcalling betroffen zu sein. 

Noch mehr zum Thema Rechte für Frauen findest du in unseren anderen Artikeln. Wir erklären dir die 11 mächtigsten Gesetze für die Frau und stellen dir die wichtigsten Frauenrechtlerinnen der Geschichte vor.