Wird man nach dem Alter gefragt, dient die Antwort, die folgt, meist als Entscheidungsgrundlage. Doch was bringt es, wenn wir auf unser Alter herabgesetzt werden? Wie sich Altersdiskriminierung äußern kann und welche Vorurteile wir gegen alte Menschen haben, erfährst du in diesem Artikel.
Alles was du über Altersdiskriminierung wissen musst
Altersdiskriminierung: Was ist das eigentlich?
Altersdiskriminierung findet immer häufiger statt, überwiegend unbewusst. Menschen werden aufgrund ihres Alters herabgesetzt und sogar benachteiligt. Von Diskriminierung sind sowohl jüngere als auch ältere Personen betroffen.
Altersdiskriminierung kann sich auf verschiedene Arten bemerkbar machen. So kann man zum Beispiel verbal in Form von Beleidigungen angegriffen werden oder aber auch mit Regeln, Vorschriften und Gesetzen.
Das sind übrigens die 15 absurdesten und unnötigsten Gesetze in Deutschland.
Beispiele von Altersdiskriminierung: Diese 5 Dinge kennen nur ältere Menschen
Wer hat schon einmal mitbekommen, dass eine Person wegen des Alters herabgesetzt wurde? So meckern zum Beispiel einige Autofahrer über die Älteren, weil sie so langsam fahren oder aber über eine Fahrschule, weil die meist jungen Leute noch sehr unsicher sind. Auch in den folgenden Bereichen kann man Altersdiskriminierung beobachten:
1. Beleidigungen
Egal, ob bewusst oder unbewusst. Wenn junge Menschen ohne Fragen geduzt werden, weil sie minderjährig aussehen, dann ist auch das eine Form der Diskriminierung. Sie werden auf ihr Alter herabgesetzt. Genauso demütigend ist es, wenn ältere Damen und Herren als “Oma und Opa” betitelt werden. Alleine durch die Optik lassen sich Menschen dazu verleiten, zu diskriminieren.
2. Job
Bei der Einstellung beginnt es bereits. Berufsanfänger haben für die Unternehmen zu wenig Arbeitserfahrung und die älteren Bewerber können mit der geforderten Leistungsfähigkeit nicht mithalten. Aufgrund dieser Vorurteile kann es passieren, dass die Bewerber nicht eingestellt werden.
3. Städteplanung
Blicken wir in unsere Städte, ist Barrierefreiheit oft ein Fremdwort. Hohe Bordsteinkanten, keine Aufzüge oder ein schlechtes Verkehrsnetz. Die Gesellschaft besteht nicht nur aus jungen Menschen. Vor allem die Älteren haben mit den Gegebenheiten in den Städten zu kämpfen und sind häufig auf Hilfe angewiesen.
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4. Versicherungen
Erst vor Kurzem ist es mir wieder unterlaufen, als ich eine Reiserücktrittsversicherung für meine Oma und mich abschließen wollte. Beides dieselbe Versicherung mit der gleichen Abdeckung, aber unterschiedlichen Konditionen. Während meine Oma 50 € zahlen durfte, musste ich nur die Hälfte blechen. Und das nur, weil meine Oma Rentnerin ist und die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass sie erkrankt. Das ist Quatsch und echt diskriminierend, denn ich bin öfter krank als meine Oma und dafür darf sie mehr zahlen?
5. Wohnungssuche
Darüber könnte ich ganze Bücher schreiben. Wie ich auch hier wieder selbst erfahren durfte, hat man bei der Suche nach der ersten eigenen Wohnung deutlich schlechtere Karten als andere Bewerber. Vor allem, wenn man sich noch in der Ausbildung befindet und das Einkommen nicht so hoch ist. Bei älteren Menschen wie Senioren, sieht das aber nicht anders aus. Sie sind häufig abhängig von der Rente und ein finanziell unabhängiges Leben können sich die Vermieter bei dieser Personengruppe nicht mehr vorstellen. Das ist ihnen zu unsicher.
Bei diesen Alltagssituationen handelt es sich nur um Beispiele. Natürlich gibt es noch viele weitere Gegebenheiten, in denen Altersdiskriminierung zu beobachten ist.
So kannst du dich gegen die Altersdiskriminierung wehren
Unfair behandelt zu werden, ist sehr frustrierend. Aber es gibt einige Dinge, die du dagegen tun kannst, denn Altersdiskriminierung bzw. jegliche Art von Diskriminierung sollte nicht zum Alltag werden.
1. Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
Liegt ein Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) vor, hast du sogar Anspruch auf Entschädigung und Schadensersatz. Dafür musst du innerhalb von zwei Monaten nach der Diskriminierung dem jeweiligen Unternehmen oder der Person eine schriftliche Mitteilung mit deinen Forderungen überreichen.
2. Antidiskriminierungsstelle
Sollte ein Fall von Diskriminierung vorliegen, kannst du dich auch an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) wenden und dich beraten lassen. Sie informieren dich über deine Rechte und was du benötigst, um deine Benachteiligung zu beweisen. Das entsprechende Kontaktformular findest du auf deren Internetseite.
3. Betriebsrat
Solltest du auf der Arbeit diskriminiert worden sein, kannst du dir immer beim Betriebsrat Hilfe holen, sofern es einen gibt. In einigen größeren Unternehmen existiert dieser in der Regel. Der Betriebsrat handelt im Sinne der Arbeitnehmer und hat sogenannte Beteiligungsrechte bei Entscheidungen der unternehmerischen Seite. Ist keiner vorhanden, kannst du dich auch an deine jeweilige Gewerkschaft wenden.
4. Organisationen
In Deutschland gibt es parteiliche Organisationen oder auch Vereine, die gegen Diskriminierungen vorgehen. So kannst du dich zum Beispiel an das Büro gegen Altersdiskriminierung wenden. Dort kannst du deine Diskriminierung melden und deine Rechte erfahren.
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