16 Stunden am Tag fasten, 8 Stunden lang essen, was man will. Dieses Ernährungskonzept, das sogenannte Intervallfasten, ist einer der größten Ernährungstrends. Kein Wunder, dass zahlreiche Menschen versuchen damit abzunehmen. So soll das Intervallfasten nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch gut für die Gesundheit sein.
Doch: US-Forscher haben sich die Methode einmal genauer angeschaut und sind zu einem enttäuschenden Ergebnis gekommen.
Warum die Methode nichts bringt
Obwohl Stars und Sternchen wie etwa Eckart von Hirschhausen darauf schwören, 16 Stunden zu fasten und nur in einem Zeitfenster von 8 Stunden zu essen, kritisieren US-Forscher diese Ernährungsform. „Intervallfasten klingt nach einer attraktiven Methode um abzunehmen, da man nicht extra Kalorien zählen oder sich an komplizierte Vorgaben halten muss„, erklären die Studienautoren. Denn das einzige, was man bei dieser Ernährungsform beachten muss, ist das Zeitfenster der Nahrungsaufnahme.. „Doch anders als vermutet, führt das Intervallfasten nicht zu einer größeren Gewichtsabnahme als eine normale Ernährungsweise.“
Für ihre Studie haben die kalifornischen Forscher 116 übergewichtige Erwachsene in zwei Gruppen eingeteilt. Die einen durften nur in dem Zeitfenster von zwölf Uhr mittags bis acht Uhr abends essen. Und die anderen durften ihre drei Mahlzeiten plus einem kleinen Snack im üblichen Rhythmus einnehmen.
Das überraschende Ergebnis: Nach 12 Wochen hatten die Probanden mit dem Intervallfasten ein Kilogramm abgenommen, die andere Gruppe rund 700 Gramm. Einen riesen Unterschied? Macht das nicht. Hinzukommt, dass ungefähr zwei Drittel des Gewichtsverlusts auf eine Abnahme von der fettfreien Körpermasse zurückzuführen ist. Und genau eben diese sollte bei einer Diät behalten werden, um einen Jo-Jo-Effekt zu verhindern.
Aber auch sonst hat das Intervallfasten die Körper der Probanden nicht positiv beeinflusst – weder den Blutzucker, die Insulinwerte, die Blutfette oder andere Stoffwechselwerte.
Fazit: Wenn das Intervallfasten nicht hilft
Andere Studien hatten gezeigt, dass das Intervallfasten bei Mäusen funktioniert. Doch die kalifornische Studie beweist einmal mehr, dass sich die Ergebnisse aus Tierversuchen nicht eins zu eins auf Menschen übertragen lassen.
Nichtsdestotrotz nehmen auch einige Menschen mit dem Intervallfasten ab. Allerdings liegt das wahrscheinlich weniger am Zeitpunkt des Essens, sondern vielmehr daran, dass sie durch das enge Zeitfenster weniger Kalorien zu sich nehmen. Hinzukommt aber auch, dass beim Intervallfasten die Ernährung nicht so umgestellt werden muss, dass sie gesünder, natürlicher und frischer ist und somit der gesamten Gesundheit zugute kommt. Sondern dass sich lediglich der Zeitrahmen der Nahrungsaufnahme verändert.
Wer also wirklich adipös ist und Gewicht verlieren will, sollte sich fragen, ob diese zeitliche Reduktion und damit auch eventuelle soziale Einschränkungen es wirklich wert sind oder ob es das klassische Kalorienzählen nicht auch tut – und sogar mehr Erfolge bringen wird.
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