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Selbstsabotage: 7 Zeichen, dass du zu gut für diese Welt bist

Wie oft hast du schon gehört, dass ja so nett bist? Ist das immer ein Kompliment, oder geht das schon in eine beleidigende Richtung? Erfahre hier, warum zu nett sein, nicht unbedingt etwas Positives ist.

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Hast du dir schon mal die Frage "Bin ich zu nett für diese Welt gestellt?" Lies hier, woran du erkennst, dass du dich selbst sabotierst. Foto: Getty Images/ Vasilina Popova

Nett zu sein, ist eine schöne, wünschenswerte Sache. Zu nett zu sein ist dagegen vor allem eines: Selbstsabotage. Überprüfe anhand dieser 7 Zeichen, ob du zu nett für diese Welt bist

Rassismus und Diskriminierung
Du hast das Gefühl, dass du nur Teil der Gruppe sein kannst, wenn du nützlich genug bist? Foto: Unsplash /

1. Du willst von allen gemocht werden

Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, gemocht zu werden. Doch das Gefühl, sich selbst einzuschränken, um von anderen gemocht zu werden, wirkt sich alles andere als gesund auf dich aus. Denkst du manchmal, dass dich Menschen nur mögen, wenn du ihnen nützlich bist? Das führt dazu, dass du in Situationen kommst, in denen du immer Ja sagst.

Doch was würde passieren, wenn du mal nein sagst? Das klingt erst mal sehr einfach, ist aber in der Situation selbst, sehr viel schwerer, da es etwas mit Gewohnheit zu tun hat, grundsätzlich alles zu bejahen. Simone Burel empfiehlt in ihrem Aufsatz „Ich denke, also bin ich – Wie Sie der mentalen Selbstsabotage entkommen“, in kleinen Situationen mit dem Nein sagen anzufangen. Denn wie so viele Dinge im Leben ist auch Nein sagen Übungssache.

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Rutscht auch dir immer mal wieder ein Sorry über die Lippen, obwohl dir eigentlich gar nichts leidtun müsste? Foto: Getty Images/ Sergio Mendoza Hochmann [M] by wmn.de

2. Selbstsabotage durch ständiges Entschuldigen

Nette Menschen neigen dazu, sich für alles und jedes zu entschuldigen, manchmal einfach nur dafür, dass sie existieren oder Platz brauchen. Auch wenn du nett und höflich sein willst, ist es völlig unnötig, sich rund um die Uhr zu entschuldigen – und wenn du es zu oft tust, kann das Wort sogar seine Bedeutung verlieren.

Natürlich gibt es Situationen, in denen es Sinn macht, sich zu entschuldigen. Wie zum Beispiel, wenn du etwas Unhöfliches sagst, Pläne in letzter Minute absagen musst oder sonst einen Fehler machst, ist es natürlich an der Zeit, sich zu entschuldigen. Doch sich für Sachen zu entschuldigen, die das überhaupt nicht erfordern, erweckt einerseits bei der anderen Person, den Anschein als hättest du etwas falsch gemacht und auf der anderen Seite, denkst du das im schlechtesten Fall sogar selbst.

Du kannst als Übung mal ein kleines Experiment starten. Versuche dich einen Tag lang nicht zu entschuldigen, nicht einmal, wenn es wirklich angebracht wäre. Indem du dich immer wieder dabei erwischt, dich entschuldigen zu wollen, siehst du, wie oft du dich im Alltag entschuldigst und wie oft, das überhaupt nicht sein müsste.

Anstatt dich zu entschuldigen, weil du zu spät für eine Verabredung gekommen bist, könntest du dich dafür bedanken, dass die andere Person so geduldig war und auf dich gewartet hat.

Paar Streit
Bist du harmoniebedürftig oder zweifelst du an deinem Durchsetzungsvermögen? Foto: imago images/Addictive Stock

3. Du weichst Streit und Konfrontation aus

Es ist völlig normal, dass man Streit und Konfrontationen nicht mag. Aber sobald du zulässt, dass du leidest, weil du zu viel Angst davor hast, Dinge anzusprechen, oder du befürchtest, die Meinung von anderen Personen über dich, könnte sich ändern, solltest du dir Gedanken machen.

Hast du das Gefühl, es fehlt dir an Durchsetzungsvermögen? Das muss nicht heißen, dass du gemein oder unhöflich sein musst, sondern einfach nur, dass du für dich selbst einstehst. Stell dir in gewissen Situationen vor, jemand würde deine beste Freundin so behandeln, wie du gerade behandelt wurdest. Würdest du sie verteidigen? Versuche das nächste Mal deine eigene beste Freundin zu sein, und dich so für dich einzustehen, wie du es auch für andere tun würdest.

Es ist wichtig, dass du nicht nur dir selbst Grenzen setzt, sondern dass du vor allem anderen Menschen deine Grenzen aufzeigst. Foto: IMAGO / Addictive Stock

4. Du setzt keine Grenzen

Wenn du zu nett zu Menschen bist, kann es passieren, dass du anderen das Bild vermittelst, dass du keine Grenzen hast. Sobald sich dieses Bild gefestigt hat, kann es schnell dazu kommen, dass du in eine Vermittlerposition in den anderer Leute Dramen kommst. Das kann so weit gehen, dass du „needy“ Menschen förmlich anziehst, die deine Energie aufbrauchen und zu viel von dir erwarten.

Wenn dir das nächste Mal auffällt, dass du in eine Situation geraten bist, in der du überhaupt nicht sein möchtest, halte einen Moment inne und frage dich, ob du die Zeit und die Energie hast, dieser Person gerade zu helfen. Wenn nicht, dann ziehe eine klare Grenze.

5. Du rechtfertigst dich für alles

Hast du dir vor kurzem diese sündhaft teure Designertasche gegönnt, deinen Job einfach gekündigt oder das Treffen mit deiner Freundin abgesagt, weil du mal wieder ein gutes Buch lesen wolltest? Nein, fange jetzt bloß nicht an, dich zu erklären. 

Denn: Du musst das nicht tun! Es ist deine freie Entscheidung. Was andere davon halten, kann und sollte dir (sofern du niemanden mit deiner Handlung verletzt) egal sein. Menschen, die besonders nett sind, fällt aber gerade das extrem schwer.

Freundschaft beenden
Wenn du zu selten deine Meinung äußerst, kann es sein, dass du vergisst, dir überhaupt erst eine zu bilden. Foto: Pexels/ Cotton Bro

6. Du äußerst selten deine Meinung

Wenn es um die Urlaubsplanung, das nächst Event oder Essenswünsche geht, passt du dich meistens der Gruppe an? „Ist mir egal, ich mache das, was die Mehrheit will.“ Dabei sind andere Menschen oft sehr dankbar, wenn man offen und ehrlich seine Meinung kommuniziert.

Das kann dabei anfangen, dass du damit anfängst, dich selbst ernsthaft zu fragen, was deine Meinung zu kleinen Themen ist. Mit der Anpassungshaltung, die man mit der Zeit annimmt, vergisst man diesen wichtigen Schritt immer häufiger. Werde dir deiner Meinung bewusst und versuche sie öfter einzubringen. Je nachdem wie wohl du dich damit fühlst, kannst du das auch auf wichtigere Thematiken anwenden.

Frau Brett vorm Kopf
Wird dir irgendwann alles zu viel und du hast das Gefühl, du kannst es niemanden recht machen? Foto: IMAGO / Westend61

7. Du übernimmst dich

In dem Bemühen, nett zu sein, stimmst du vielleicht auch schnell Plänen zu, ohne dir sicher zu sein, dass du überhaupt Zeit hast. Dabei kommen einige der bereits genannten Anzeichen zusammen. Du willst gemocht werden, kannst schlecht nein sagen und Grenzen zu setzen, fällt dir schwer. Der Nebeneffekt ist jedoch, dass du dann in letzter Minute absagen oder einen Rückzieher machen musst, sobald du merkst, dass du keine Zeit hast.

Wenn du dazu neigst, als eine Art Übersprungshandlung Ja zu sagen, versuche deine Antwort zu verlangsamen.

Lass mich das nochmal checken, bevor ich dir sicher zusage.


Auf diese Weise berücksichtigst du deine eigenen Gefühle und respektierst gleichzeitig die Zeit und die Gefühle der Person, die dich um etwas bittet. Denke daran: jemandem ein ehrliches und rechtzeitiges Nein viel angenehmer als ein unehrliches und obligatorisches Ja.

Selbstsabotage mit Freundlichkeit entgehen

Wenn du dir angewöhnt hast, zu nett zu sein, braucht es einige Zeit, um deine eigenen Grenzen zu ziehen und die Gewohnheit und die damit verbunden Ängste loszuwerden. Es gibt gesündere Wege, um mit solchen Situationen umzugehen. Denke immer daran, es gibt einen Unterschied zwischen nett und freundlich sein. Nur weil du nicht mehr zu nett bist, heißt es nicht, dass du zum Arschloch werden sollst, sondern mit einer gesunden Freundlichkeit und manchmal auch mit einer gewissen Distanz an Sachen herangehst.

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