Gaslighting ist eines der fiesesten Dating-Phänomene und meistens der Grund für toxische Beziehungen. Während du dich von diesen Menschen oftmals trennen kannst, ist es meist unmöglich, vor dir selbst zu fliehen – auch wenn man unbewusst Selbstmanipulation am eigenen Körper und der eigenen Seele vornimmt. Denn das Gaslighting muss nicht immer von einer anderen Person ausgehen. Wir zeigen dir, woran du erkennen kannst, ob du vom Self-Gaslighting betroffen bist.
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Was genau versteht man unter Selbstmanipulation?
Beim Gaslighting geht es meistens um eine psychische Manipulation, die in den meisten Fällen von einer anderen Person ausgeht. Beim Self-Gaslighting braucht es dafür aber niemand anderen – du bist dir in diesem Zusammenhang der größte Feind. Bei der Selbstmanipulation geht es also darum, dass du dich selbst psychisch manipulierst, ohne oft davon eine Ahnung zu haben oder dies bewusst zu merken.
Bei der psychischen Selbstmanipulation unterdrückst du oft deine Gedanken und Emotionen, weil du diese als nicht ‚wertvoll genug‘ erachtest. Wenn du zum Beispiel von jemandem verletzt wirst, denkst du im selben Moment direkt: „Sicherlich mache ich daraus ein viel zu großes Ding und bin nur zu sensibel.“ Das Problem: Du schluckst deine eigenen Emotionen runter – die du fühlen sollst und auch musst!
4 Anzeichen, dass du Selbstmanipulation betreibst
Vielleicht erkennst du dich in dem eben schon beschriebenen Muster wieder oder bist dir nun unsicher, ob du zur Selbstmanipulation neigst. Deshalb haben wir für dich vier klare Anzeichen fürs Self-Gaslighting gesammelt, die ein wenig Licht ins Dunkle bringen.
1. Du hältst dich für übersensibel
Zuallererst einmal: Es gibt nicht so etwas wie ‚übersensibel‘. Ja, es gibt hochsensible Menschen, die Streitigkeiten und Emotionen viel intensiver wahrnehmen als vielleicht andere Menschen. Doch wenn du beleidigt oder verletzt wirst und sofort deiner Übersensibilität die Schuld für deine Gefühle gibst, ist das eindeutig ein Anzeichen für psychische Selbstmanipulation. Du suchst die Schuld sofort bei dir selbst, anstatt kritisch und reflektiert zu betrachten, dass auch deine Freund:innen Fehler machen können.
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2. Du suchst nach Entschuldigungen für andere
Oft ist es der Fall, dass Beziehungen von einer Seite aus als selbstverständlich hingenommen werden. Während der/die ein:e Partner:in sich täglich ein Bein ausreißt, um ihr Gegenüber glücklich zu machen, gibt sich der andere gar keine Mühe mehr. Wenn du dir nun einredest, dass das eben die Art deines/r Partner:in ist und nicht auf ein gemeinsames Gespräch bezüglich dieses Problems besteht, handelt es sich um Selbstmanipulation.
3. Du denkst, du bildest dir Dinge nur ein
Eines der größten Anzeichen für psychische Selbstmanipulation ist der Fakt, dass du deinen eigenen Gedanken und Gefühlen nicht mehr trauen kannst und möchtest. Du verdrängst deine Emotionen, sagst dir selbst, dass ja alles gar nicht so schlimm ist, während du einfach nur Weinen und Schreien willst. Nimm dir Zeit, über deine Gefühle zu reflektieren, anstatt sie kleinzureden. Denn nein, du bildest dir bestimmte Emotionen nicht ein – wenn du sie fühlst, sind sie aus einem bestimmten Grund in dein Bewusstsein geraten.
4. Du gibst dir ständig die Schuld
Der letzte Punkt geht mit allen anderen zuvor erwähnten Hand in Hand. Denn egal, was passiert: Du fühlst dich für alles Schlechte auf dieser Welt und in deinem Leben verantwortlich und suchst nie weiter den Grund für bestimmte Situationen als bis zu dir selbst. Doch meistens täuschst du dich hier – denn du bist nicht für alles Leid dieser Erde verantwortlich. Dadurch, dass du immer nur die alleinige Schuld bei dir findest, hast du permanent ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, etwas wiedergutmachen zu müssen. Doch an Konflikten sind immer zwei Menschen beteiligt – der wahre Grund lastet also nie auf dir allein.
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Selbstmanipulation: So kannst du dieses toxische Muster durchbrechen
Natürlich kannst du nicht von einem Tag auf der anderen diese toxischen Muster rund um die psychische Selbstmanipulation ablegen. Allerdings hilft es schon ungemein, anzuerkennen, dass man sich selbst gaslightest. Du könntest außerdem versuchen, deine Gefühle aufzuschreiben und überlegen, was diese ausgelöst hat. So lernst du, dass alles, was du fühlst, eine Daseinsberechtigung hat.