In Zeiten wie diesen ist es nicht so leicht, positiv gestimmt zu bleiben. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie stecken uns tief in den Knochen. Hinzu kommt die Angst um den Russland-Ukraine-Konflikt und die zunehmende Sorge um die Inflation in Deutschland. Jede:r von uns hat eigene Probleme und Sorgen. Die Frage ist, wie wir mit diesen Sorgen umgehen und wie wir uns davon herunterziehen lassen. Negativität bringt niemandem etwas, am wenigsten dir selbst. Die Sedona-Methode soll dir dabei helfen, deine Negativität zu überwinden und schlechte Gefühle im Alltag hinter dir zu lassen. Wir zeigen dir, wie man die Methode am besten anwendet.
Sedona-Methode: Das musst du wissen
Die Sedona-Methode: Woher kommt sie?
Der Amerikaner Hale Dwoskin verfasste das Buch Die Sedona Methode (Link zum Shoppen weiter unten). Diese Methode, ursprünglich von seinem Lehrer Lester Levenson erdacht, bringt seither überall auf der Welt die Menschen dazu, mit ihren negativen Gefühlen besser umgehen zu können und sie sogar zu überwinden.
Lester Levenson hatte im Jahr 1952 mit 42 Jahren einen Herzinfarkt. Sein Arzt erklärte ihm, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit bald sterben werde. Lester schaffte es aber, sich selbst aus seinen sehr schweren und düsteren Gedanken herauszuholen. Er erinnerte sich an die Zeiten, in denen er froh und glücklich gewesen war. Er versuchte, sich auf diese Zeiten zu konzentrieren und seine Krankheit auszublenden. Das schaffte er auch: Lester lebte weitere 42 Jahre. Er starb in hohem Alter nicht an einem Herzfehler, sondern an einer Krebserkrankung.
Vorbereitung auf die Sedona-Methode: Schlechte Gefühle identifizieren
Nun wissen wir bereits, wie Lester seine eigenen schlechten Gedanken überwunden hat: Er hat sich positive Gedanken gemacht. Schauen wir uns einmal genauer an, wie das funktioniert. Es gibt mehrere Schritte, die dir dabei helfen, die Sedona-Methode anzuwenden.
Zunächst sollte man sich darüber bewusst werden, welche Gefühle einen eigentlich gerade so runterziehen. Sind es Gefühle wie Angst, Furcht, Sorgen, Stress, Zorn, Eifersucht oder Neid?
In den Hochzeiten der Corona-Pandemie ging es mehrheitlich um folgende Probleme: Enttäuschung von der Politik, Existenzängste, das Vermissen von Familie und Freund:innen, handfeste Wut oder Langweile. Durch den Russland-Ukraine-Konflikt sind Verwirrungen, Verzweiflung und noch größere Angst hinzugekommen. All das sind Emotionen, über die wir nicht hinwegsehen sollten. Im Gegenteil: Wir sollten sie erkennen und – wenn möglich – ausmerzen.
Anwendung der Sedona-Technik: 4 Fragen zu deinen Gefühlen
Sobald du herausgefunden hast, welche Gefühle dich triggern und was dich am traurigsten und sauer macht, kannst du damit beginnen, sie zu bekämpfen. Egal, ob es Angst, Wut oder Frustration sind: Mit den 4 Fragen von Hale Dwoskin kannst du diesem Gefühl entgegengehen.
Hinweis: Niemand sollte sich dazu gedrängt fühlen, sich immer bei einem schlechten Gefühl direkt dagegen anzukämpfen. Es ist vollkommen in Ordnung, sich mal schlecht zu fühlen. Das ist menschlich. Das sagt selbst Hale Dwoskin, der Autor des Buches. Doch sich zu lange zu sehr vom eigenen Negativismus herunterziehen zu lassen, ist weder gesund noch hilfreich.
1. Sedona-Frage: Kannst das Gefühl akzeptieren?
Hier gibt es keine richtige Antwort. Entweder kannst du dein negatives Gefühl akzeptieren oder nicht. Niemand kann dir da etwas vorschreiben. Existenziell ist dabei, dass du ehrlich auf die Frage antwortest und nicht allzu lange darüber nachdenkst.
Natürlich ist der erste Impuls zu sagen: “Nein, ich kann es nicht akzeptieren. Deswegen versuche ich ja die Sedona-Methode.” Es ist aber nach Hale Dwoskin auch möglich, seine negativen Gefühle zu akzeptieren und sie somit nicht so nah an sich herankommen zu lassen.
Ein Beispiel dafür ist körperlicher Schmerz. Es gibt viele wissenschaftliche Experimente, die beweisen, dass körperlicher Schmerz aushaltbarer ist, wenn er akzeptiert wird. Wer weiß, dass er oder sie ein Gefühl ertragen muss, der oder die kann es leichter ertragen.
2. Sedona-Frage: Ist es möglich, das Gefühl für einen Moment loszulassen?
Die zweite Frage ist eine Trickfrage und eine Aufforderung zugleich. Hier spielt die Antwort eigentlich keine Rolle. Egal, ob du “Ja” oder “Nein” antwortest: Du wirst dazu gezwungen, dich in das Gefühl hinein zu spüren und es zu benennen. Hale Dwoskin beschreibt, dass allgemein gehaltene Gefühle wie Stress oder Wut nicht gut losgelassen werden können. Man hat sich bereits daran gewöhnt haben zu sagen “Ich habe Stress.”, dass das eigentliche Gefühl dabei ins Hintertreffen gerät.
Wenn du also versucht, das Gefühl “Stress” loszulassen, dann konzentrierst du dich auf deinen Körper: Spürst du eine Last auf deinen Schultern? Spürst du ein Kuddelmuddel an Gedanken im Kopf? Und letztendlich: Kannst du dich davon distanzieren?
Nice to Know: Hale Dwoskin sagt übrigens, dass es immer möglich ist, deine negativen Gefühle loszulassen. Ein Beispiel dafür ist ein großer Familienstreit. In der einen Sekunde fliegen die Fetzen, in der nächsten ruft dein: Angebetete:r an. In diesem Moment ist es möglich, in freundlichem und normalem Tonfall zu telefonieren, nur um danach das Streitgespräch wieder aufzunehmen. Für Dwoskin der Beweis, dass man seine Gefühle loslassen kann.
3. Sedona-Frage: Willst du das Gefühl überhaupt loslassen?
Eine gemeine Frage, die aber dringend notwendig ist, um die eigene Negativität zu kontrollieren. Negative Gedanken können ein Schutzschild sein, um gegenteilige Meinungen nicht zulassen zu müssen. Es kann auch sein, dass du an deiner Wut festhältst, da sie dir Halt gibt.
Auch bei dieser Frage gibt es nach Hale Dwoskin kein richtig oder falsch. Jeder muss seine Negativität im eigenen Rhythmus bekämpfen. Bekämpfen wollen. Sei einfach ehrlich zu dir selbst.
Nice to Know: Auch Liebeskummer kann ein solches Gefühl sein, das man nicht loslassen will. Ein altbekanntes Gefühl ist bequem und liegt innerhalb deiner Komfortzone. Neue Gefühle müssen erst erprobt werden und sich ungewiss.
4. Sedona-Frage: Wann bist du bereit, deine Gefühle zu ändern?
Abschließend, so Hale Dwoskin, sollte man sich einen Zeitplan setzen, in dem es möglich ist, seine Negativität zu überwinden. Wenn du die Wann-Frage schon jetzt eindeutig beantworten kannst, bist du bereits auf dem besten Wege.
Du musst nicht unbedingt mit “genau jetzt” oder “morgen früh” antworten. Es gibt auch negative Gefühle, die noch eine Weile andauern. “Diesen Frühling” oder “in 5 Monaten” sind ebenso gute Antworten. Auch hier ist das Wichtigste, ehrlich zu sich selbst zu sein und sich nicht zu belügen.
Wenn du deine negativen Gedanken einfach nicht ablegen kannst, dann lohnt es sich für dich vielleicht, eine Therapie zu machen.
Fazit: Die Sedona-Methode bringt nur was, wenn man sie ausprobiert
Leider bringt es dir gar nichts, die 4 Fragen der Sedona-Methode auswendig zu lernen und dann zu glauben, dass dein Negativismus verschwindet. Viel wichtiger ist, dass du offen und ehrlich auf jede Frage antwortest und sie für dich selbst einordnest.
Die Ausführungen von Hale Dwoskin kannst du hier nachlesen:
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