Musik kann uns und unseren Charakter regelrecht prägen. Musik kann aber auch unsere Persönlichkeit widerspiegeln. Eine neue Studie fand nun heraus, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Musikgeschmack und Persönlichkeitsmerkmalen gibt. Lies hier, was es über dich aussagt, wenn du Ed Sheeran oder Nirvana hört.
Studie weiß: Musikgeschmack und Persönlichkeitsmerkmale stehen im Zusammenhang
Eine Studie der Universität Cambridge fand kürzlich heraus, dass dein Musikgeschmack durch deine Persönlichkeit bedingt ist – oder auch andersherum. Befragt wurden über 350.000 Teilnehmer:innen aus 53 Ländern. Die riesige Studie brachte als Ergebnis hervor, dass es definitiv einen Zusammenhang gibt, der aber noch lange nicht als kausal gesehen werden kann. Sogar einzelne Künstler:innen und deren Songs wurden untersucht, die dann mit bestimmten Charaktereigenschaften in Verbindung gebracht wurden. Wir haben die Studienergebnisse für dich zusammengefasst.
Die Ergebnisse der Studie
Hörer:innen, die Ed Sheerans Popsons hören, sollen laut der Studie extrovertiert sein. Hörer:innen von Nirvanas Song „Smells like Teen Spirit“ sollen hingegen tendenziell neurotische Charaktereigenschaften besitzen.
Sozial aktive Menschen stehen eher auf tanzbare Musik. Und Menschen, die offen sind oder sich als offene Person bezeichnen, hören gerne den Song „Space Oddity“ von David Bowie. Laut der Studie spielte bei den Ergebnissen das Herkunftsland des/der Proband:in keine Rolle – dort gab es keine merkbaren Unterschiede.
Noch mehr zum Thema Psychologie findest du hier:
- Hochbegabte unterscheiden sich nur in diesen einem Detail von anderen
- Laut Studie: So gefährlich ist es für deine Gesundheit, nicht zu träumen
- Konstruktive Kritik: Das ist der Schlüssel, um Menschen zum Nachdenken anzuregen
- Weltschmerz: Wie du lernst, mit dem Leid der Welt umzugehen
Kritik an der Studie: „Nur westliche Popmusik“
Während die Studie anscheinend viel über uns und unsere Persönlichkeit aussagen kann, hat der Soziologe Kai Ginkel von der Uni Graz einige kritische Worte im Deutschlandfunk-Interview dazu zu sagen. Er hinterfragt in diesem Zusammenhang, warum es für die Untersuchung nicht wichtig war, in welcher Generation die befragten Teilnehmer:innen aufwuchsen. Dadurch ändere sich laut Kai Ginkel der Bezug zu gewissen Künstler:innen und Songs.
Außerdem wird von dem Soziologen kritisiert, dass nur mit Beispielen westlicher Popmusik gearbeitet wurde. Dadurch wurde nicht die gesamte Bandbreite der musikalischen Möglichkeiten abgedeckt. Die Studie nehme also laut Ginkel eine westlich zentrierte Perspektive ein.