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Narzissmus: 3 verschiedene Subtypen, die kaum jemand kennt

Narzissten können selbstüberzeugt, aber auch schüchtern oder gar aggressiv sein. Diese drei narzisstischen Subtypen kennt kaum jemand.

Narzissmus Typen Frau mit Sommersprossen im Portrait
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3 Anzeichen, dass du mit einem/einer Narzissten/Narzisstin zusammen bist

Narzissmus und Partnerschaft: keine schöne Kombination. Du gehst solch eine Beziehung ein, dann kannst du dich früher oder später darauf einstellen, dass die Partnerschaft toxisch wird.

Der Begriff Narzissmus leitet sich von der Figur des Narziss in der griechischen Mythologie ab, einem Jüngling, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt hat. Heutzutage steckt jedoch eine tiefe, psychologische Bedeutung dahinter. Um das komplexe Phänomen als solches zu verstehen, schauen wir uns die drei unterschiedlichen Narzissmus-Typen und ihre Merkmale einmal genauer an.

Was ist Narzissmus überhaupt?

Narzissmus ist ein Begriff aus der Psychologie, der sich auf eine Persönlichkeitsstruktur bezieht, die durch übermäßige Selbstbezogenheit, ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung und oft auch einen Mangel an Empathie für andere gekennzeichnet ist. Ein wesentliches Merkmal des Narzissmus ist das überhöhte Selbstbild der betroffenen Person.

Sie neigt dazu, ihre eigenen Fähigkeiten zu überschätzen und erwartet, von anderen als überlegen angesehen zu werden. Dies geht oft einher mit einer starken Abhängigkeit von äußerer Bewunderung und Anerkennung. Zudem zeigen narzisstische Personen häufig auch wenig Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen. Sie können sich schwer in andere hineinversetzen und neigen dazu, Beziehungen zu dominieren und für ihre eigenen Bedürfnisse zu instrumentalisieren.

Frau mit Spiegel
Narzissten lassen sich in drei verschiedene Typen einteilen. Foto: Pexels / Haticebaran

Narzissmus-Typen im Überblick: Merkmale und Unterschiede

In der Wissenschaft lässt sich der Narzissmus in drei Unterarten einteilen, die sich in ihrem Auftreten stark voneinander unterscheiden. So gibt es den

  • vulnerablen-fragilen (ugs. verdeckten) Narzissmus
  • exhibitionistischen (ugs. offenen) Narzissmus
  • grandios-malignen Narzissmus

In einer empirischen Untersuchung hielten Russ et. al (2008) fest, dass die meisten Betroffenen nicht nur einem dieser Subtypen angehören, sondern häufig eine Mischung aus mehreren Typen bilden. Für die Forschung ein spannendes Ergebnis, denn die jeweiligen Narzissmus-Typen äußern sich sehr unterschiedlich.

1. Vulnerabler-fragiler Narzissmus-Typ

Ist ein Narzisst eher schüchtern, hypersensibel und zurückhaltend, gehört er zu dem vulnerablen-fragilen Narzissmus-Typen. Dieser Subtyp wird umgangssprachlich auch als verdeckter Narzissmus bezeichnet, da er oft nicht direkt als solcher erkennbar ist. Betroffenen reagieren eher untypisch, zeigen sich verletzlich und unsicher, während sie unter einem tiefen Gefühl der Minderwertigkeit leiden und extrem empfindlich gegenüber Kritik sind.

Statt nach Aufmerksamkeit zu streben, sehnen sie sich nach Mitgefühl und Verständnis, sind jedoch genauso wie die anderen Typen nicht in der Lage, Empathie zu empfinden. Sie gelten dennoch als sehr selbst fixiert und egozentrisch. Ihr Narzissmus zeigt sich in übertriebenen Reaktionen auf scheinbare Zurückweisungen und einem konstanten Gefühl der Unzulänglichkeit.

2. Exhibitionistischer Narzissmus-Typ

Wie ein Pfau, der stolz seine Feder spreizt – so haben viele den klassischen Narzissten vor Augen. Der exhibitionistische Narzisst ist selbstbewusst, charmant, wettbewerbsorientiert und strebt nach Aufmerksamkeit. Gern stellt er seine Großartigkeit heraus, da er sich anderen gegenüber überlegen fühlt. Daher spricht man umgangssprachlich auch vom offenen Narzissmus-Typen.

Auch wenn diese Menschen sehr selbstsicher wirken, verbergen sich hinter der Fassade oft Unsicherheit und ein niedriges Selbstwertgefühl. Ihren Mitmenschen gegenüber verhalten sich diese Personen eher kühl und arrogant, weil sie Erfolg, Macht und Perfektion in den Vordergrund stellen.

3. Grandios-maligner Narzissmus-Typ

Kombiniert man Aggressivität mit Paranoia, etwas Sadismus und antisozialem Verhalten entsteht der dritte Narzissmus-Typ: der Grandios-maligne Narzissmus. „Malignität“ wird in der Wissenschaft als Begriff für bösartige Krankheiten benutzt. Somit handelt es sich hiermit um den extremsten Typus des Narzissmus.

Grandios-maligne Narzissten sind von ihrer großartigen Persönlichkeit überzeugt, nutzen andere aus, zeigen wenig Reue und eine Empathie. Oft fühlen sie sich von ihren Mitmenschen nicht angemessen wertgeschätzt, weshalb sie ein manipulatives Verhalten entwickeln. Ihr Narzissmus ist nicht nur eine Schutzmauer für ein schwaches Selbstwertgefühl, sondern auch ein Werkzeug, um Macht und Kontrolle auszuüben.

Unterschiede, die zählen: Obwohl diese drei Narzissmus-Typen gemeinsame Züge haben, unterscheiden sie sich in ihrer Ausdrucksweise und ihrem Umgang mit anderen Mitmenschen. Der exhibitionistische Narzisst ist laut und stolz, der vulnerable-fragile Narzisst leise und empfindlich, und der grandios-maligne Narzisst ist aggressiv und berechnend. Jeder Typ hat seine eigenen Herausforderungen.

Gibt es weiblichen und männlichen Narzissmus?

Populärwissenschaftlich unterscheidet man häufig zwischen männlichem und weiblichem Narzissmus. Demnach soll der vulnerable-fragile Narzissmus eher bei Frauen auftreten, während der grandios-maligne Narzissmus häufiger bei Männern vorkommt. Es gibt aber keine empirischen Studien, die diese These belegen.

Welcher Typus ist am häufigsten?

Es ist schwierig, genau zu sagen, welcher Typ des Narzissmus am häufigsten vorkommt. Die Wissenschaft hat hierzu noch keine eindeutigen Antworten. Es scheint jedoch, dass der grandios-maligne Narzissmus in der Gesellschaft am sichtbarsten ist, da diese Personen oft Positionen suchen, in denen sie im Mittelpunkt stehen und aus der Masse herausstecken. Das macht es leichter, die Persönlichkeitsstörung nachzuweisen als beispielsweise bei dem vulnerablen-fragilen Narzissmus-Typ.

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