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Narzissten: Laut Studie neigen kleine Menschen eher zu Narzissmus

Mit einer Größe von 1,68m fühlst du dich zu klein? Laut einer Studie könntest du deswegen narzisstischen Züge entwickeln.

Frau kniet auf einer Wiese
© oleg_ermak - stock.adobe.com

Beziehung mit einem Narzissten: Eine schwierige Aufgabe

Narzissten kümmern sich vor allem um sich selbst. Eine gesunde Beziehung mit ihnen ist fast unmöglich.

Du trägst gerne High Heels, um dich größer zu schummeln? Generell bist du mit deiner Körpergröße unzufrieden und sehnt dich danach, Größe zu zeigen? Womöglich könntest du Züge von Narzissmus entwickeln, denn die Persönlichkeitsstörung hängt tatsächlich mit dem Napoleon-Komplex zusammen. Aber Moment mal – betrifft das nicht nur Männer? Pustekuchen! Eine Studie liefert neue Erkenntnisse und zeigt: Wir müssen künftig umdenken.

Napoleon-Komplex und Narzissmus: Besteht ein Zusammenhang?

Während Narzissmus wissenschaftlich etabliert ist, wird in der Forschung schon lange über den Napoleon-Komplex diskutiert. Forscherinnen und Forscher sind sich uneinig, ob an der ursprünglichen, populären Theorie tatsächlich etwas dran ist.

Diese besagt, dass manche Menschen, insbesondere Männer, ihre geringe Körpergröße auf unangenehme Weise zu kompensieren versuchen. Sie versuchen, durch dominantes, aggressives oder übermäßig selbstbewusstes Auftreten ihre Komplexe bezüglich ihrer Körpergröße zu überspielen.

Der Name kommt von dem französischen Feldherrn Napoleon Bonaparte. Mittlerweile wissen wir jedoch, dass seine Körpergröße von 1,68 Metern für die damaligen Verhältnisse durchschnittlich war.

Eine aktuelle Studie, über die auch der Tagesspiegel berichtet, deckt nun auf: Es geht nicht um Menschen, die tatsächlich klein sind. Vielmehr geht es um jene, die gerne größer wären, als sie es sind – selbst dann, wenn sie überhaupt nicht klein sind.

Sind kleine Menschen eher Narzissten?

Genau an dieser Stelle entsteht die Brücke vom Napoleon-Komplex zum Narzissmus. Ein Forschungsteam aus Australien und Polen untersuchte etwa 360 Menschen in den USA über eine Online-Befragung. Dabei wurde die sogenannte Dunkle Triade erfasst, die sich aus den drei Persönlichkeitsmerkmalen Machiavellismus, Psychopathie und Narzissmus zusammensetzt.

In Kombination entsteht so ein unangemessenes, unerwünschtes und sozial unverträgliches Verhalten. Das zeigt sich besonders in der Neigung, andere Menschen zu den eigenen Gunsten zu manipulieren, kein Mitgefühl zu zeigen und nach Anerkennung zu streben. Das Ergebnis: Bei kleinen Männern könnten stärkere machiavellistischen und narzisstischen Zügen festgestellt werden, als bei größeren Männern.

Narzissmus als Überlebensstrategie

So deutet die Untersuchungen einen, wenn auch schwachen Zusammenhang zwischen dem Napoleon-Komplex und Narzissmus an. „Mehr als doppelt so stark hingen Machiavellismus und Narzissmus mit dem Wunsch zusammen, größer zu sein – und das Merkmal Psychopathie sogar dreimal so stark“, schreibt das Spektrum.

Die Ergebnisse geben den Forscherinnen und Forschern Anlass dazu, den Napoleon-Komplex neu zu denken und anders zu interpretieren als bisher. Sie ziehen die Erkenntnis daraus, dass Menschen, die sich körperlich nicht groß genug fühlen, sich auf andere Weise groß machen wollen. So dient beispielsweise der Narzissmus als Überlebensstrategie, um sich um Konkurrenzkampf zu behaupten.

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Napoleon-Komplex auch bei Frauen entdeckt

Spannend ist insbesondere der Fakt, dass der Napoleon-Komplex nicht wie bisher angenommen nur Männer betrifft. Auch bei Frauen konnten Ausprägungen der dunklen Triade festgestellt werden – allerdings mit einem kleinen, aber feinen Unterschied.

Bei den untersuchten Männern überwiegt das Bedürfnis nach Bewunderung und die fehlende Empathie, also der Narzissmus. Frauen neigen zu Täuschungen, Betrug und Lügen. Das klassische Alltagsbeispiel: hohe Schuhe. Sie schummeln sich größer, um sich Vorteile zu verschaffen und um begehrenswerter zu sein.

Den Zusammenhang zwischen dem Napoleon Komplex und dem Narzissmus erklären sich die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen damit, „dass Menschen psychologische Taktiken anwenden, um ihre physischen Mängel auszugleichen“.

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