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Warum Frauen in der Menopause öfter depressiv werden

Während der Menopause treten vor allem körperliche Symptome auf. Neueste Erkenntnisse zeigen aber, dass auch die Psyche leidet.

Frau traurig
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Menopause: Die Wechseljahre | The Voice of Menstrual Health

Was passiert während der Menopause und wie äußert sie sich? Chefärztin der Gynäkologie Prof. Dr. Mandy Mangler und die Expertinnen von The Voice of Menstrual Health klären über die Veränderungen auf, die der weibliche Körper in den Wechseljahren durchlebt.


In den Wechseljahren und bis zur Menopause unterliegt der Frauenkörper vielen Veränderungen, die auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen sind. Doch nicht nur der Körper, sondern auch die mentale Verfassung sollte für diese Phase gestärkt sein.

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Wechseljahre und Menopause: Was bedeutet das eigentlich?

Die Wechseljahre oder das sogenannte Klimakterium der Frau ist der Zeitabschnitt, in dem hormonelle Veränderungen das Ende der fruchtbaren Lebensphase einläuten. Mediziner:innen unterteilen meist zwischen der Perimenopause, also der Zeitspanne kurz vor dem Ausbleiben der Menstruation und der eigentlichen Menopause, also dem Zeitpunkt, an dem keine Menstruation mehr stattfindet.

Bleiben die Menstruationsblutungen für zwölf Monate aus, spricht man anschließend von der Postmenopause. Die Zeit kurz vor den Wechseljahren bzw. der Menopause werden auch als Prämenopause bezeichnet. Bereits hier kann es zu Zyklusveränderungen der Frau durch die veränderte Hormonproduktion kommen. Durchschnittlich setzt die Menopause im Alter von 52 Jahren ein.

Das passiert mit dem Körper während der Menopause

In den Wechseljahren neigt sich die Reserve an Eizellen dem Ende zu. Die Eileiter stellen in der Folge ihre Funktion ein und die Produktion weiblicher Sexualhormone sinkt. Vor allem das Schwangerschaftshormon Progesteron sinkt zunächst. Danach wird auch das Hormon Östrogen immer weniger produziert. Das kann zahlreiche körperliche Beschwerden nach sich ziehen wie

  • Hitzewallungen,
  • Schweißausbrüche,
  • Libidoverlust,
  • Haarausfall,
  • Schlafstörungen,
  • Herzklopfen, Blutdruckschwankungen
  • Muskel- und Gelenkbeschwerden
  • uvm.

All diese körperlichen Beschwerden können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Damit nicht genug, sind auch psychische Folgeerscheinungen häufig.

Frau älter
Die Menopause bedeutet das Ende unserer Fruchtbarkeit. Leider geht das häufig mit körperlichen Begleiterscheinungen einher, die allerdings durch eine aktive Lebensweise gelindert werden können. Foto: MixMedia Getty Images Signature via canva.com

Menopause & Depressionen: Warum verstärken sich Symptome?

Wie es in einem Artikel bei Harvard Health Publishing heißt, verdoppelt sich während der Menopause die Häufigkeit von Depressionen. Vor allem Frauen, die in der Vergangenheit von Depressionen oder Angstzuständen betroffen waren, können ein erneutes Auftreten der Symptome feststellen.

Dr. Hadine Joffe, die unter anderem Paula A. Johnson Associate Professorin für Psychiatrie in der Frauengesundheit an der Harvard Medical School ist, verwundern diese Zahlen wenig. Auch in anderen Lebensphasen führen Veränderungen des weiblichen Hormonspiegels immerhin zu Stimmungsschwankungen.

Dabei bezieht sie sich beispielsweise auf das Prämenstruelle Syndrom (PMS) oder die postpartale Depression. Joffe ergänzt: „Diese Störungen sind nicht zu 100 % hormonbasiert“, dennoch spielen weibliche Hormone eine wichtige Rolle bei psychischen Erkrankungen.

Dass Hormone also während der Menopause erneut Einfluss auf die Psyche haben, liegt für sie auf der Hand. Bereits 2019 war Joffe an einer Studie beteiligt, die im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism erschien.

Hier konnte sie die Zunahme von Depressionssymptomen in der Perimenopause mit der Schwankung der Hormone Progesteron sowie Estradiol (ein Östrogen) in Verbindung bringen. Bislang ist der Zusammenhang zwischen schweren, klinisch diagnostizierten Depressionen und weiblichen Hormonveränderungen allerdings nicht ausreichend geklärt.

Während der Menopause: Depressionen und Angst

Interessant erscheint, dass die überwiegende Mehrheit der Frauen, die während der Menopause an depressiven Verstimmungen leidet, bereits in der Vergangenheit damit zu kämpfen hatte. Dr. Joffe betont, dass jemand, ohne zuvor an Depressionen oder Angststörungen erkrankt gewesen zu sein, sehr selten während der Menopause solche schweren Symptome entwickeln wird.

Auch weist sie darauf hin, dass die Lebensmitte, in welcher die Menopause bei vielen Frauen eintritt, ohnehin eine besonders stressige ist. Neben der (Enkel-)Kinderbetreuung müssen meist auch die Eltern betreut und schwierige Lebensveränderungen bewältigt werden. Wie zum Beispiel der Auszug der eigenen Kinder. All das kann ebenfalls Depressionen und Angstzustände begünstigen.

Frau Depressionen
Eine Psychotherapie kann der Weg aus der Depression sein. Foto: Imago/Westend61

Was den Zusammenhang zwischen der Menopause und Angstzuständen betrifft, meint Dr. Joffe: „Wir wissen viel weniger über Angstzustände in den Wechseljahren“. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Frauen während der Menopause vermehrt Panikattacken durchleiden.

Wobei eine Unterscheidung zu Hitzewallungen häufig schwerfällt. Denn sowohl während einer Panikattacke als auch während einer Hitzewallung kann das Herz rasen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Hitzewallungen einen nicht kurzatmig werden lassen.

Darüber hinaus sollte nicht vernachlässigt werden, dass die körperlichen Begleiterscheinungen der Menopause sich auch negativ auf die Psyche auswirken können. So ist eine häufige Folge des Schlafmangels die Depression. Angst kann zum Beispiel durch eine Schilddrüsenüberfunktion begünstigt werden, die ebenfalls als körperliches Symptom der Menopause gilt.

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Angst & Depressionen während der Menopause: Wie gehe ich damit um?

Wenngleich nicht abschließend klar ist, warum sich Depressionen und Ängste während der Menopause verdoppeln, ist es doch wichtig, angemessen damit umzugehen. So ist es an jeder Einzelnen, zu beobachten, ob sich Stimmungsveränderungen einstellen. Sollten diese das Leben beeinträchtigen, ist es an der Zeit, sich zudem professionelle Hilfe zu suchen.

Außerdem kann es helfen, den Lebensstil an die neue (hormonelle) Lebensphase anzupassen. Viel Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressabbau können bereits einen erheblich positiven Einfluss auf die Psyche haben. Zuletzt kann auch das Wissen helfen, dass die Stimmungsschwankungen mit dem Ende der Menopause wieder abklingen.

Dr. Joffe meint: „Daten zeigen, dass diese hormonbedingten Risiken mit zunehmender Zeit nach der Menopause abnehmen“. Die Menopause bedeutet also in alle Regel nicht, das letzte Lebensdrittel körperlich wie auch mental leidend zu verbringen, sondern lediglich, sich anzupassen und im Zweifel professionelle Hilfe anzunehmen.

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