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Manhattan-Effekt: Was hinter dem Beziehungskiller steckt

Der Manhattan-Effekt beschreibt, dass die Unterstützung in der Beziehung endet, sobald diese darunter leidet. Lies hier was das mit Beziehungen macht & wie man den Effekt überwindet.

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Loslassen oder Dranbleiben? Oft braucht es für diese Entscheidung eine gesunde Portion Selbstreflektion. Foto: imago images/Westend61

Stelle dir folgendes Szenario vor: Deinem Partner oder deiner Partnerin wird ein neuer, besserbezahlter und karriereboostender Job in einer anderen Stadt oder gar in einem anderen Land angeboten. Du müsstest jedoch job- oder studienbedingt zurückbleiben und ihr würdet fortan eine Fernbeziehung führen müssen.
Hand aufs Herz, würdest du deinen Partner oder deine Partnerin bestärken, zu gehen, oder ihn/sie zum Bleiben überreden? Letzteres Verhalten zeigt laut Forschung den sogenannten Manhattan-Effekt an. Was hinter dem Phänomen steckt, wie er Beziehungen langfristig zerstören kann und wie man ihn überwindest, liest du hier.

Wieso nennt sich dieses Verhalten Manhattan-Effekt?

Der Ausdruck Manhattan-Effekt geht zurück auf den Film „Manhattan“ von Woody Allen aus dem Jahr 1979. Hier verliebt sich der New Yorker Issac in eine jüngere Frau namens Tracy. Als diese ein Auslandssemester in England angeboten bekommt, fleht Isaac sie an, der Liebe wegen nicht zu gehen und ihr eigenes Leben hintenanzustellen.

Wissenschaftler:innen bedienten sich nun dieses Film-Titels, um ein soziales Phänomen zu beschreiben, welches sich ihnen in einer Studie zeigte. Die Testpersonen gaben hier an, dass sie ihre Partner:innen nur bis zu einem gewissen Grad unterstützen und bestärken würden – und zwar bis die Beziehung in Mitleidenschaft gezogen würde. Die Studienergebnisse, die sich im Journal of Personality an Social Psychology finden, zeigen zudem, dass viele ihren Partner:innen ein Beziehung-gefährdendes Vorhaben sogar gänzlich ausreden würden, also aktiv in den Entscheidungsprozess eingreifen.

Übrigens: In der Forschung gibt es auch ein Gegenstück zum Manhattan-Effekt –und zwar das Michelangelo-Phänomen. Dieses beschreibt, dass besonders stabile Beziehung dadurch entstehen, dass Partner:innen sich gegenseitig unterstützen und helfen, die eigene Schönheit zu erkennen. Gleich dem weltberühmten Bildhauer Michelangelo.

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Wer die Liebe über das Wohlergehen des Partners oder der Partnerin stellt, ist dem Manhattan-Effekt erlegen. Foto: Imago/Westend61

Wie wirkt sich der Manhattan-Effekt auf die Beziehung aus?

Vielleicht liest sich der Manhattan-Effekt auf den ersten Blick noch romantisch. Immerhin sollen die Beziehung und die Liebe damit gerettet werden. Das Problem ist allerdings, dass genau das Gegenteil in den meisten Fällen eintritt. Der Manhattan-Effekt kann eine Beziehung nämlich extrem belasten.

Das Problem in einer Situation, wie sie eingangs beschrieben wurde, liegt auf der Hand. Lässt man den/die Partner:in ziehen, bedeutet das harte Arbeit für die Beziehung. Redet man das Vorhaben dagegen aus, bleibt vorerst alles beim Alten. Vorerst, weil die Person, die zum Bleiben überredet wird, nicht aber in ihrem Selbstwert bestärkt wird. Ihr wird versagt, eine vielleicht einmalige Chance wahrzunehmen. Sich weiterzuentwickeln. Zu wachsen.

All das kann unterbewusst frustrieren. Auch wenn der Entschluss zunächst richtig wirken mag, der Liebe wegen zu bleiben. Doch der innere Konflikt kann über Jahre anschwellen und eines Tages mit dem Blick zurück hervorbrechen. Jede Situation, die zeigt, dass der eigene Erfolg in der Beziehung weniger Wert ist, wirkt dann wie ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Wie überwindet man den Manhattan-Effekt?

Kurzum: indem man mutig ist und Vertrauen hat. An dieser Stelle fällt mir unweigerlich das folgende Zitat ein, welches maßlos kitschig und zugleich wahr ist:

Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer.

Konfuzius

Eine starke und lebendige Beziehung lebt vom Vertrauen ineinander und davon, sich gegenseitig Freiräume zu geben. Eine Beziehung, die einengt und für Stagnation sorgt, wird auf Dauer in sich zusammenbrechen oder zumindest dafür sorgen, dass man die Chancen, die einem das Leben gibt, verpasst.

Solltest du also einmal in eine Situation kommen, wie die eingangs beschriebene, versuche nicht in erster Linie an dich und deine Beziehung zu denken – auch wenn das schwerfällt. Denke daran, was deinem Partner oder deiner Partnerin guttut. Denn ist der Mensch an deiner Seite glücklich und ausgeglichen, steht auch deinem Glück nichts mehr im Weg.

Dabei zweifeln wir keineswegs daran, dass dieser Schritt einer der schwersten deines Lebens sein könnte. Doch die Vernunft sollte in solchen Momenten der Liebe vorgezogen werden. Was natürlich keineswegs heißt, dass du deine Ängste und Sorgen nicht offen und ehrlich kommunizieren darfst. Vermeide es einzig, dich manipulativem Verhalten zu bedienen. Denn das hat in der Liebe rein gar nichts zu suchen.

Mehr Beziehungsthemen: So lernst du loszulassen und rettest deine Beziehung, so frischst du deine Beziehung wieder auf und so wichtig sind Gemeinsamkeiten in einer Beziehung.

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