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Keine Empathie? Das kannst du tun, wenn du gerne empathischer wärst

Du wärst gerne empathischer? Wir verraten, woher es kommt, dass manche Menschen über keine Empathie verfügen und wie man empathischer werden kann.

Frau Gesicht
© imago images/Addictive Stock

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Empathie wird im Duden als „Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen“, definiert. Wer keine Empathie hat, kann und möchte sich demnach nicht in die Einstellungen anderer Menschen einfühlen. Aber wie kann es sein, dass manche Menschen fast übersprudeln vor Einfühlungsvermögen und andere durch fehlende Empathie glänzen? Und wie kann man Empathie erlangen? Antworten auf diese Fragen liefert dir dieser Text.

Was ist Empathie?

Ein empathischer Mensch kann sich in andere hineinversetzen, sie gut einschätzen und ihre Gefühle erspüren. Expert:innen unterscheiden dabei zwischen kognitiver und emotionaler Empathie:

  • Kognitive Empathie meint, dass man die Gefühle und Gedanken einer anderen Person erfassen und nachvollziehen kann. Empath:innen können demnach fremde Perspektiven einnehmen.
  • Emotionale Empathie meint dagegen, dass man die Fähigkeit besitzt, die Gefühle eines anderen Menschen derart nachzufühlen, als wären es die eigenen. Hier steht demnach das Mitgefühl im Mittelpunkt.
Emapthie
Empathie bedeutet, die Gedanken und Emotionen anderer nicht nur verstehen, sondern auch nachempfinden zu können. Foto: Polina Zimmerman/ Pexels

Was bedeutet es, keine Empathie zu spüren?

Expert:innen sind sich einig, dass Empathie auf komplexen psychischen Zusammenhängen beruht und meist durch Faktoren wie Erziehung und Entwicklung beeinflusst wird. Umso interessanter ist es, wenn Menschen über keine Empathie zu verfügen scheinen.

Nicht emphatisch zu sein, äußert sich meist durch eine gewisse Gefühlskälte gegenüber anderen Menschen und einem stark ausgeprägten Egoismus. Menschen, denen es an Empathie mangelt, denken vor allem an ihr eigenes Wohl und haben wenig Interesse an den Bedürfnissen ihrer Mitmenschen. Tun sie doch mal etwas für andere Menschen, ist das keine selbstlose Tat, sondern größtenteils mit dem Hintergedanken verbunden, dafür etwas zurückzubekommen.

Wer keine Empathie in sich trägt, manipuliert andere Menschen häufig, um die eigenen Ziele zu erreichen. Während empathische Menschen privat und beruflich geschätzt werden, tun sich Menschen mit fehlender Empathie häufig schwer mit engen und auf Vertrauen basierenden Bindungen.

Dabei sind die wenigsten dieser Unempath:innen grundlos so kompliziert gestrickt. Manchen von ihnen mangelt es vielleicht gar nicht grundlegend an Empathie. Sie haben vielleicht einfach eigene Probleme, haben Liebeskummer, verspüren Stress, Trauer oder Ängste. Andere versuchen auf die Art vielleicht schlicht in dieser Welt klarzukommen, ohne sich dabei selbst zu verlieren. Und manche von ihnen sind womöglich von einer psychischen Störung betroffen, die Empathie ausschaltet. Beispiele dafür sind:

  • Narzisstische Persönlichkeitsstörung
  • Psychopathie
  • Borderline-Persönlichkeitsstörung
Frau Spiegel
Es gibt einen Unterschied zwischen positivem und krankhaftem Narzissmus. Foto: IMAGO / Addictive Stock

Was kann man tun, wenn es einem an Einfühlungsvermögen mangelt?

Empathie entwickelt sich im Kindesalter, wenn sich die Spiegelneuronen zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr voll entwickelt haben. Ab diesem Moment sind wir prinzipiell in der Lage, die Gefühle und Handlungen anderer nachzuvollziehen.

Die Forschung ist sich heute weitestgehend darüber einig, dass Empathie zwar angeboren ist, aber erst im sozialen Kontext ausgeprägt wird. Das heißt, dass unsere Empathie von unterschiedlichen Faktoren wie unserem Umfeld bestimmt wird. Im Umkehrschluss haben wir selbst wenig Einfluss darauf, wie empathisch wir sind – wobei es durchaus auch Stimmen gibt, die meinen, man könnte Empathie erlernen. Dieses Thema ist jedoch durchaus umstritten.

Die Professorin Dr. Tania Singer vom Max-Planck-Institut setzt unter anderem auf mentales Training, um bestimmte Gehirnareale zu aktivieren, welche eine Steigerung des Mitgefühls begünstigen. Der Psychologe Jürgen Muthmann möchte dagegen eher verstehen, warum ein Mensch nicht einfühlsam ist. Er sagt: „Häufig sind weniger empathische Menschen nicht bereit, Veränderungen oder andere Glaubenssätze zuzulassen. Manchmal fehlt ihnen auch die Gelassenheit oder sie leiden unter Konflikten“.

Empathie lernen
Empathie lernen? Das geht! Wir zeigen dir, wie. Foto: IMAGO / Addictive Stock

3 Tipps, um Empathie zu lernen

Anhand dieser beiden Beispiele lässt sich bereits erkennen, dass es hilfreich sein kann, sich professionelle Hilfe zu suchen, um das eigene Empathievermögen zu verbessern. Wer in der Wartezeit darauf schon etwas mit der Arbeit an sich selbst beginnen möchte, kann es mal mit folgenden Tipps versuchen:

  1. Verstehe deine eigenen Gefühle und setze dich mit deinen Emotionen auseinander: Nur wer die eigenen Gefühle kennt, kann die anderer verstehen. Frage dich in bestimmten Situationen also: Wie fühle ich mich? Warum fühle ich mich so?
  2. Nimm andere Rollen ein: In der Therapie werden häufig gezielt Rollenspiele eingesetzt, um Empathie zu erlernen. Versuche also häufiger mal in andere Rollen zu schlüpfen. Das klappt bereits beim Lesen eines Romans oder aber in Theatergruppen.
  3. Lasse Vorurteile hinter dir und dich voll auf Menschen ein: Versuche Menschen vorurteilsfrei zu begegnen und sie nicht aufgrund ihres Aussehens oder anderer Nichtigkeiten zu bewerten. Höre aufrichtig zu und versuche, Verständnis zu zeigen. Vielleicht hast du schon Ähnliches erlebt? Dann versuche dich an das Gefühl zu erinnern und sei da für die andere Person. Vergiss dich für einen Augenblick mal selbst.

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