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Das tun Therapeuten, wenn sie sauer auf sich selbst sind

Dass man selbst auf sich sauer ist, passiert sicherlich mehrmals am Tag bei manchen Menschen. Doch was tun Therapeuten, die immer geerdet sein sollten, wenn sie mal so richtig sauer sind? Wir haben uns dies angeschaut.

Frau sauer
Du bist richtig sauer und weißt nicht, was du tun kannst, um diese Emotion in den Griff zu bekommen? Therapeuten wissen, wie man dann vorgehen soll. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

Therapeut:innen sind manchmal regelrechte Engel und können uns bei unseren Problemen besser helfen als irgendjemand anderes. Doch im Endeffekt sind auch diese Leute nur Menschen und haben menschliche Emotionen, die sie manchmal überwältigen. Doch auch dafür haben sie bestimmte Methoden, die sie anwenden, wenn sie selbst auf sich sauer sind. Wir haben uns diese Methoden der Therapeuten und Therapeutinnen angeschaut und können selbst noch viel von diesen lernen.

Diese 5 Dinge tun Therapeuten, wenn sie mal sauer sind

Therapeuten erscheinen uns manchmal wie Übermenschen und wir haben das Gefühl, als könnte sie nichts erschüttern. Schließlich sind sie dafür trainiert, mit komplexen und intensiven Gefühlen gut umzugehen und diese meistern zu können. Doch auch Therapeuten haben mal schlechte Tage – sie haben einfach nur bessere Wege, um diese zu überstehen. Self hat mit einigen Therapeuten gesprochen und herausgefunden, wie diese mit Ärger umgehen.

Frau liegt auf der Wiese
Therapeuten entfernen sich selbst aus der Situation, die sie ärgert. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

1. Entferne dich aus der Situation, die den Ärger getriggert hat

Ein Tipp der Therapeutin Anusha Atmakuri ist es, sich von der Situation zu entfernen, die den Ärger verursacht hat. Wenn eine andere Person der Auslöser ist, lässt sie diese wissen, dass sie ein wenig Zeit für sich braucht, um die Situation zu analysieren oder mit dem Gespräch klarzukommen. „Ärger ist eine der ersten Schichten von Emotionen, welche andere Gefühle wie Enttäuschung, Überforderung, Schmerz, Scham oder Schuld überschleiern“, sagt sie gegenüber Self.

Wenn du dich nun physisch von der Situation entfernst und vielleicht aus dem Raum oder an die frische Luft gehst, gibst du dir selbst Zeit, herauszufinden, was du wirklich unter den verschiedenen Schichten von Emotionen fühlst – und warum du sauer bist und was du brauchst, damit es dir besser geht.

2. Überlege, was du brauchst, um den Ärger zu vertreiben

Es ist eine Sache, den Ärger anzuerkennen, aber eine andere Sache, wirklich durch diese Emotion zu arbeiten. Der erste Schritt ist für viele Therapeuten deshalb, sich an jemanden zu wenden, dem sie vertrauen und einfach über das Problem oder ihren Ärger zu sprechen. Es geht also darum, diese Emotion des Ärgers zu verarbeiten – egal wie. Ob das in Form von Sprache ist, mithilfe von Sport oder auch innerhalb eines kreativen Prozesses – lass es einfach heraus.

3. Atme tief durch

Dieser Ratschlag ist nicht ohne Grund einer der häufig genanntesten, wenn es darum geht, vom Ärger regelrecht überrollt zu werden. „Deinen Atem zu verlangsamen kann dein nervöses Nervensystem regulieren und signalisiert deinem Gehirn ein Zeichen von Sicherheit“, erklärt Atmakuri. Sie selbst hat sich trainiert, erst einen oder zwei Atemzüge zu nehmen, bevor sie irgendetwas tut, das sie ärgerlich, ängstlich, gestresst oder überwältigt macht.

Frau atmet tief durch
Therapeuten empfehlen immer wieder, dass man tief durchatmen soll, wenn man sich ärgert. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

4. Denke mit vollem Bewusstsein an etwas anderes

Wenn du erst einmal deinen Ärger reflektiert hast, wirst du merken, dass das, worüber du dich geärgert hast, in vielen Fällen eigentlich absolut trivial ist. Fokussiere deine Gedanken deshalb auf etwas anderes, wann immer du das Gefühl hast, dich über etwas aufzuregen, was eigentlich nicht wichtig ist. Wenn du dich allerdings andauernd über Dinge aufregst, die es im Großen und Ganzen nicht wert sind, sich darüber zu ärgern, solltest du überlegen, ob es nicht in Wahrheit etwas Größeres ist, was diesen Ärger über ’nichts‘ auslöst.

5. Gebe deinen Emotionen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen

Emotionen zu verdrängen war noch nie eine gute Idee – auch wenn sie manchmal nervig sind oder einen im wahrsten Sinne des Wortes überwältigen. Allerdings erscheinen bestimmte Gefühle erst, weil bestimmte Dinge in unserem Körper einfach fehlen – schließlich leben unsere Emotionen in unserem Körper und sind mit diesem verbunden.

Frage dich also, ob du genug getrunken oder gegessen hast, ob du vielleicht ein Nickerchen brauchst oder irgendetwas anderes, was du bisher vernachlässigt hast. Wenn du dich um deinen Körper kümmerst, kümmerst du dich auch um deine Emotionen und damit um den Ärger, der deine Aufmerksamkeit einnimmt.

Therapeuten wissen, wie es geht

Wenn man von jemandem lernen kann, wie man mit Ärger umgeht, dann sind es Therapeuten und Therapeutinnen. Denn diese haben jahrelang mit Emotionen gearbeitet und wissen, wie man diese am besten bewältigen kann. Probiere also gerne die hier vorgestellten Methoden aus, wenn du dich nächstes Mal über irgendetwas oder irgendjemanden ärgerst.

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