Woran erkennt man guten Wein? An der Farbe? Am Bouquet? Am Geschmack? Vielleicht. Aber ein Indiz für guten Wein ist eben auch, welche Geräusche du beim Trinken machst. Das mag erst einmal ziemlich verrückt klingen, doch es stimmt. Wir zeigen dir, in welchen Schritten du einen Wein verkosten solltest und welche Geräusche dabei eine Rolle spielen.
Das erwartet dich in diesem Artikel
Die 4 Schritte & 3 Geräusche der Weinbewertung
Selbst Weinlaien können sich eine ordentliche Weinbewertung anlernen. Solange du deine fünf Sinne beisammen hast, bist auch du ein:e Weinkenner:in. Achte vor allem auf Aussehen, Geruch, Geschmack und den Gesamteindruck.
Schritt 1: Schauen & still sein
Bei der optischen Bewertung des Weines kommt es darauf an, dem Wein mit besonderer Kenner:innenmiene entgegenzutreten. Schwenke den Wein lautlos in seinem Glas und schaue dir genau an, wie die Weintröpfen den Glasrand herunterperlen. Das sind übrigens keine Tropfen, sondern Tränen.
Je mehr Tränen sich am Glasrand sammeln, desto qualitativer ist der Wein. Merke dir das unbedingt für die nächsten Schritte.
Halte das Glas auch vor einen hellen Hintergrund und bewerte seine Farbe. Je heller der Rotwein ist, desto älter ist er auch. Bei Weißweinen gilt genau das Gegenteil: Je dunkler er ist, desto älter ist der Wein.
Geräusch: Keines. Hier musst du nur schauen.
Schritt 2: Riechen & schnüffeln
Es folgt einer der wichtigsten Schritte, wenn es darum geht, deinen Wein zu bewerten: Der Geruchstest. Stecke dazu deine Nase so tief ins Glas wie möglich. Ein tiefer und intensiver Atemzug bringt dir den Geruch des Weines direkt in die Nase. Das machst du so oft, bis deine Nase alle Aromen erkannt hat: Ist der Wein fruchtig, herb, säurehaltig?
Geräusch: Langes und intensives Schnüffeln.
3. Schritt: Trinken & schmatzen
Nun kommen wir zur Königsklasse des Weinbewertens: Der Geschmackstest. Du nimmst einen ersten Schluck Wein schlürfend auf und ziehst ihn durch den Mund. Kenner:innen nennen das auch „snoochen.“ Wenn du deinen Wein mit der Zunge ordentlich durchgeknetet hast, sollte sich sein volles Aroma in deinem Mund entfaltet haben.
Die Geschmacksaromen und die Geruchsaromen sollten sich übrigens gegenseitig ergänzen. Danach kannst du auch die Textur des Weines bewerten. Nutze dafür Wörter wie cremig, weich oder ölig.
Geräusch: schlürfen, snoochen und schmatzen
4. Schritt: Zurücklehnen & summen
Der letzte Schritt des Weintests ist eigentlich nur noch pro forma-Sache. Du hast bereits alle Aromen herausgefunden und benannt. Nun ist es an der Zeit, ein Gesamturteil über den Wein zu fällen. Hast du dir Notizen gemacht? Sehr gut. Dann kannst du jetzt den Wein wieder absetzen und dich zurücklehnen.
Geräusch: Je nachdem, ob der Wein dir geschmeckt hat, sagst du „ahh“. Wenn er dir nicht geschmeckt hat, sagst du „mhh“. So einfach ist das.
Brauchst du noch mehr Weinfakten?
Wie du zur Weinkennerin wirst, erklären wir dir in diesem Artikel.
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