„Was ist PrEP?“ Dieses Medikament ist relativ neu und kann Menschen vor einem HIV-Risiko schützen. Was hinter diesem Medikament steckt, erklären wir dir jetzt.
Alles zum Thema „Was ist PrEP?“:
Was genau steckt hinter dem Begriff PrEP?
PrEP, auch HIV-PrEP genannt, ist die Abkürzung für „Prä-Expositions-Prophylaxe“. Auf Deutsch ist damit die Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt gemeint. Dieses Medikament soll also HIV-negative Menschen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko vor einer Ansteckung mit HIV schützen. Dabei schützt die PrEP so gut wie Kondome und Schutz durch Therapie vor HIV, wenn das Medikament richtig angewendet wird.
Wie funktioniert die PrEP?
Die PrEP verhindert HIV daran, sich zu vermehren. Die beiden Wirkstoffe des Medikaments (Tenofovir, Emtricitabin) gelangen nach der Einnahme durch die Zellen der Schleimhäute, die beim Sex mit Körperflüssigkeiten oder Schleimhäuten des/der Partner:in in Kontakt kommen. Wenn das HIV dann in diese Zellen eindringt, können sich die Viren nicht vermehren und eine Infektion wird dadurch ausgeschlossen.
Bei PrEP handelt es sich also um eine Safer Sex-Methode. Die Einnahme ist hier aber unglaublich wichtig und ausschlaggebend für den Erfolg und die richtige Wirkung des Medikaments. Ist nämlich keine ausreichende Menge der Wirkstoffe im Blut und in den Schleimhäuten vorhanden, kann eine Infektion nicht ausgeschlossen werden. Wird das Medikament also abgesetzt, verschwinden die Wirkstoffe im Körper und somit auch die Schutzwirkung.
Wie nehme ich die PrEP richtig ein?
Wie nun eben erwähnt, ist die richtige Einnahme des Medikaments unglaublich wichtig. Verordnet wird das Medikament deshalb zur täglichen Einnahme. Die Deutsche Aidshilfe hat ein ausführliches PrEP-Einnahmeschema auf seiner Seite veröffentlicht, welches du hier finden kannst.
Neben der täglichen und gewissenhaften Einnahme ist eine medizinische Begleitung außerdem sehr wichtig. Regelmäßige Check-Ups sind deshalb auch Teil der Behandlung mit PrEP, die die Wirkung des Medikaments kontrollieren und Tests auf andere Geschlechtskrankheiten durchführen.
Wenn du das Medikament falsch einnimmst, kann im schlimmsten Fall sogar das Risiko auf eine HIV-Ansteckung steigen. Auch die Genauigkeiten von HIV-Selbsttests kann durch PrEP beeinflusst werden, weshalb die medizinische Begleitung auch unabdingbar ist.
Für wen wird die Einnahme von PrEP empfohlen?
Laut den Deutsch-Österreichischen PrEP-Leitlinien wird das Medikament für Menschen ab 16 Jahren mit erhöhtem („substanziellem“) HIV-Risiko empfohlen. Dazu gehören unter anderem die folgenden Menschengruppen:
- Männer, die Sex mit Männern haben (MSM)
- Trans* Personen, die in den letzten drei bis sechs Monaten Analverkehr ohne Kondom hatten und/oder voraussichtlich in den nächsten Monaten ohne Kondom haben werden
- MSM und trans* Personen, die in den letzten 12 Monaten eine Geschlechtskrankheit hatten
- Partner:innen von Menschen mit HIV, die keine HIV-Therapie machen, bei denen die HIV-Therapie nicht richtig wirkt oder bei denen die HIV-Therapie noch nicht mindestens sechs Monate lang wirkt
- Menschen, die ohne Kondom Sex mit Partner:innen haben, bei denen eine undiagnostizierte HIV-Infektion wahrscheinlich ist
- Drogen injizierende Personen, die keine sterilen Spritzbestecke verwenden
Gibt es Nebenwirkungen bei PrEP?
PrEP gehört zu den Safer Sex-Methoden, die vor HIV schützen können. Allerdings nur bei richtiger Einnahme und nur vor genau dieser Geschlechtskrankheit. Andere werden mit PrEP nicht abgedeckt! Bei inkorrekter Einnahme kann es auch zu teils ernsten Nebenwirkungen kommen, die oft nicht gleich spürbar sind. Dazu gehört das Versagen der Nierenfunktionen bzw. die Verringerung der Leistungsfähigkeit. Deshalb wird bei einer PrEP-Behandlung auch regelmäßig die Niere untersucht.
Einige Patient:innen klagten außerdem in der ersten Zeit über Übelkeit, Durchfall, Kopf- Bauch- und Gelenkschmerzen sowie Müdigkeit und Schlafstörungen.
PrEP: Ein revolutionäres Medikament, welches für mehr Sicherheit beim Sex sorgt
Nach unserem Artikel kannst du nun sicherlich die Frage „Was ist PrEP“ mit vielen wichtigen Fakten beantworten. Das Medikament schützt zwar nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten, wirkt aber im Schutz gegen HIV genauso gut wie ein Kondom oder eine HIV-Therapie! PrEP bekommst du nur von deinem Arzt oder deiner Ärztin nach einem Auftaktgespräch verschrieben, weshalb eine medizinische Begleitung nicht umgehbar ist – und auch nicht sein sollte.
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