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Klangmeditation: Darum solltest du beim Yoga Klangschalen benutzen

Klängen lauschen und Ruhe finden: das ist Sound Bath, bekannt als Klangmeditation. Lies jetzt, was dahinter steckt – auch wissenschaftlich.

Frau Klangschale
© AnnaStills - stock.adobe.com

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Klangmeditation – ein Begriff, der lange als spirituell abgetan wurde. Doch inzwischen setzen immer mehr Yoga-Studios auf Sound Bath. Und auch Studien und Expert:innen zeigen, dass Klangbaden eine nachweisliche Wirkung auf unser Gehirn hat. Eine der Expert:innen ist Lisa Schuster. Die studierte Medizinerin hat sich der Klangmeditation angenommen und arbeitet heute als Yoga- und Mediationstherapeutin. Was die Expertin dazu sagt und was der Wellnesstrend bewirkt, lies es jetzt.

Was ist ein Klangbad?

Den Klängen lauschen; sich auf das Hier und Jetzt besinnen; den Körper spüren; im Geiste loslassen; zur Ruhe kommen und sich selbst die Erholung schenken: Das ist Sound Bath, hierzulande als Klangmeditation oder Klangbad bekannt.

Doch wie funktioniert Klangbaden überhaupt? Sound Bath ist eine Form der Meditation, bei der die Teilnehmer:innen durch Klänge von Instrumenten und deren Schwingungen in einen Entspannungszustand gelangen. Auch wenn Klangmeditationen zum echten Wellnesstrend geworden sind, ist diese Form der Meditation nicht neu. Die Geschichte des Sound Baths reicht Jahrtausende zurück.

Schon damals war man von der heilenden Wirkung überzeugt. So nutzen zum Beispiel amerikanische Ureinwohner Gesang, Sprechchöre und Trommeln zur Unterstützung des Heilungsprozesses. Besonders in asiatischen Ländern wie Indien, Japan, China, Tibet oder auch Nepal kamen Klangschalen im Rahmen der ayurvedischen Heilkunst zum Einsatz. Und auch heute noch sind Klänge Teil davon, insbesondere in Nepal. Durch Klangschalenmeditationen sollen böse Geister vertrieben werden. Mit den bösen Geistern sind reale Dinge wie Stress, Angst, Sorgen und Unzufriedenheit gemeint, die das innere Gleichgewicht stören. In Nepal gilt: Die Welt ist Klang, wie auch der Mensch. Ein Mensch, der harmonisch schwingt, ist auch gesund. Wenn sich dagegen schiefe Töne einschleichen, kommt er aus dem Gleichgewicht und wird krank. Für die Nepalesen gleicht daher harmonischer Klang innerliche Disbalancen wie Stress aus.

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Klangschalen
Neben Kristallklangschalen werden auch tibetische Klangschalen aus Metall während des Sound Bath gespielt. Foto: Максим Галінский – stock.adobe.com

Wenn Sound entschleunigt: Diese Klangschalen gibt es

Klangschalen erfreuen sich auch im westlichen Raum einer immer größeren Beliebtheit. Sie werden während einer Meditation mithilfe eines Klöppels, auch Schlägel genannt, gespielt. Hergestellt sind die meisten Klangschalen aus verschiedenen Kristallen wie Amethyst oder anderen Quarzen. Kristallschalen gibt es in verschiedenen Variationen. Neben der Größe unterscheiden sie sich auch in ihrer Handhabung und Herstellung. So gelten handgefertigte Kristallklangschalen als reichhaltiger an Ober- und Untertönen im Vergleich zu maschinell produzierte Crystal Singing Bowls. Auch in ihrer Nutzung gibt es Varianz. Neben Klangschalen für den Boden existieren auch welche, die man in der Hand hält – zum Beispiel in Form eines Kelches. Neben den Klangschalen kommen in einer Klangmeditation auch Instrumente wie Gongs, Glockenspiele oder Harfen zum Einsatz.

Expertin Lisa Schuster: Das passiert beim Sound Healing

Mit ihrem medizinischen Hintergrund weiß Lisa Schuster, wie eine Klangmeditation auf unseren Körper wirkt – nämlich positiv. Das sagt auch eine Studie der Jeju National University: Beim Spielen von Klangschalen werden Schwingungen mit speziellen Frequenzen ausgesendet, die unsere Theta-Gehirnströme stimulieren. Diese Art von Gehirnwellen werden aktiv, wenn wir in uns im Übergang von Wach- in den Schlafzustand, dem sogenannten Non-REM-Schlaf, befinden. In dieser kurzen Zeit sorgen die Theta-Gehirnströme für Entspannung und innere Ruhe. Über den Tag sind Beta-Gehirnströme aktiv, die uns Konzentration schenken, aber nicht für Entspannung sorgen. Die Tiefenentspannung ist aber unerlässlich, damit sich unser Körper regenerieren, also selbst heilen kann.

In den letzten Jahren ist die Belastung besonders im urbanen Raum gestiegen: Lärm, weniger Sauerstoff, kaum Grün, viel Betonwüste, ungesundes Essen – all diese Dinge steigern unser Stresshormon Cortisol. Wir brauchen also mehr Ruhephasen, um dieser Belastung entgegenzuwirken. Meditation mit Klangschalen, besser bekannt als Sound Healing bietet einen Ansatz dafür. Besonders in Momenten der inneren Unruhe helfen bereits zehn bis fünfzehn Minuten beim Entspannen von Körper und Geist. Zudem können Klangschalen dazu beitragen, während einer Yoga-Praxis oder einer Meditation schneller und einfacher in einen Ruhezustand zu gelangen.

Der Weg von Lisa Schuster: So fand sie in Sound Bath die Leichtigkeit des Lebens

Doch wie fand Lisa Schuster überhaupt zu Sound Healing? In Lisas Leben stand immer die Leistung im Vordergrund. So strebte sie neben ihrem anstrengenden Medizin-Studium zusätzlich eine Karriere als Bodybuilderin an. Zunächst war der intensive Sport als eine Art Flucht aus dem stressigen Alltag gedacht, doch schnell wurde das harte Fitnessprogramm selbst zum Stress. Lisa wollte auch hier Performance abliefern, um Bestätigung zu erhalten. Damit war sie erfolgreich, doch innerlich ging es Lisa zunehmend schlechter. In einem Podcast-Talk mit Laura Malina Seiler verrät die junge Frau: „Nach außen hin sah alles perfekt aus, innen habe ich mich einfach nur komplett zerbrochen gefühlt.“ Eine Woche vor der deutschen Bodybuilder Meisterschaft zog Lisa Schuster den Schlussstrich: Sie wollte Leichtigkeit in ihrem Leben. „Da war immer nur diese Härte – vor allem mir gegenüber.“ Ein Gefühl, dass in unserer Gesellschaft sicherlich jede Menge Menschen kennen.

In der folgenden Zeit entdeckte Lisa wieder ihre Liebe zu Musik, die sie bereits in Kindertagen dazu brachte, sich vor der Schule ans Klavier zu setzen. So reiste sie als DJane durch die ganze Welt. Während eines Aufenthalts in Los Angeles kam sie das erste Mal mit Klangmeditation in Berührung. Sound Bath ist dort bereits seit Jahren etabliert und für Lisa war nach dem Klangmeditationskurs auch klar, warum: „Es hat sich alles so im Fluss angefühlt. Ich habe mich verbunden mit mir selbst und allem um mich herum gefühlt“, verrät sie im Podcast. Seitdem steht für Lisa fest: Sie möchte diese Art der Tiefenentspannung weitergeben, die sie als unglaublich heilsam empfindet. Deshalb bildet sie andere Menschen im Klangbaden aus, die dann ebenfalls diese Meditationsart weitergeben können.

Zu Hause Klangbaden: So geht’s

Du willst diese Form der inneren Klangmassage selbst mal ausprobieren? Dann ab auf deine Yogamatte – wir erklären, worauf es ankommt.

Schritt 1 – Wohlfühlen

Um loslassen zu können und dich ganzheitlich zu entspannen, ziehst du am besten bequeme Kleidung an. Für die richtige Atmosphäre dimme das Licht und mache ganz nach Bedarf ein paar Kerzen an. Finde auf deine Matte und mach es dir gemütlich. Wenn du magst, kannst du dir eine Wolldecke bereit oder direkt über dich legen.

Schritt 2 – Klängen lauschen

Suche dir nun über eine entsprechende App „Sound Bath“-Musik raus. Ziehe am besten Kopfhörer auf, damit du ungestört den Klängen zuhören kannst. Stelle keinen Wecker, sondern nutze den Sleep Timer, um nicht aus dem meditativen Zustand direkt herausgerissen zu werden. Nun lass dich voll und ganz auf die Klangschalenmeditation ein und spüre die innere Ruhe in dir.

Autorin: Judith Püschner

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