Stehst du schon früh morgens gut gelaunt auf, oder schläfst du lieber lange aus und kommst nur langsam in die Gänge? Ob man Frühaufsteher oder Langschläfer ist – oder, wie es in der Fachsprache heißt, welchem Chronotyp man angehört – hängt größtenteils von unserer Genetik ab. Fest steht aber: Einer der beiden Typen hat wegen seines Schlaf-Wach-Rhythmus nicht nur deutlich mehr Nachteile im Leben, sondern auch noch eine geringere Lebenserwartung.
Sind Frühaufsteher gesünder als Langschläfer?
Ob Frühaufsteher oder Langschläfer: Wir alle haben eine innere Uhr, die unseren Schlaf-Wach-Rhythmus bestimmt. Doch dieser wirkt sich nicht nur darauf aus, wann wir munter bzw. müde werden. Wie mehrere Studien herausfanden, hat der Chronotyp auch Einfluss auf den Lebensstil – und dieser wiederum auf die Gesundheit.
So hätten die sogenannten Nachteulen, also die nachtaktiven Menschen, die gerne lange ausschlafen, ein höheres Risiko für verschiedene körperliche und psychische Erkrankungen. Außerdem würden sie zu mehr Fastfood, Kaffee, Alkohol und Nikotin greifen und seien auch häufiger übergewichtig.
Wie sich Lebenswandel und Chronotyp auf das Sterberisiko auswirken
Dass dieser ungesunde Lifestyle Einfluss auf die Lebenserwartung hat, beweist eine finnische Studie. Dabei kam heraus: Menschen vom Typ Nachteule haben ein etwas höheres Sterberisiko, als solche vom Typ Lerche. Doch liegt das einzig und allein am Lebensstil – oder hat der Chronotyp doch mehr Einfluss auf die Lebenserwartung, als bisher angenommen wurde?
Genau das wollten die beiden finnischen Forscher Christer Hublin und Jaakko Kaprio herausfinden. Dafür analysierten sie Daten einer finnischen Zwillingsstudie, bei der knapp 23.000 Personen zwischen 1981 und 2018 beobachtet wurden. Dabei wurden die Proband:innen zunächst entsprechend ihres Chronotyps in verschiedene Gruppen eingeteilt. Außerdem wurden Faktoren wie Bildungsstand der Teilnehmenden, Alkohol- und Tabakkonsum, Body-Mass-Index (BMI) und Schlafdauer berücksichtigt.
Frühaufsteher schlafen länger
Dabei kam heraus: Die Frühaufsteher schliefen deutlich länger, als die Nachtmenschen. Letztere bekamen laut eigenen Angaben selten mehr als 8 Stunden Schlaf. Zudem konsumierten sie mehr Alkohol und Nikotin. So heißt es in der Studie: „Es besteht eine wechselseitige Beziehung zwischen dem Belohnungssystem und dem 24-Stunden-Rhythmus, und das Ausmaß des Alkohol- und Drogenkonsums korreliert mit der Vorliebe, nachts länger aufzubleiben.“
Hierbei fanden die Wissenschaftler auch heraus, dass die Sterbewahrscheinlichkeit bei den Langschläfern im Vergleich zu Frühaufstehern 9 Prozent höher war. Wie eine genaue Analyse zeigte, waren die Hauptursachen dafür aber Nikotin und Alkohol – und nicht der Chronotyp.
Fazit: Frühaufsteher haben den gesünderen Lifestyle
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Frühaufsteher meist gesünder sind. Das liegt jedoch nicht daran, dass sie morgens früh aufstehen – sondern wohl eher daran, dass sie weniger Alkohol und Nikotin konsumieren, als die Langschläfer. Du kannst also guten Gewissens ein:e Nachtschwärmer:in bleiben und morgens lange ausschlafen – solange du deiner Gesundheit zuliebe auf Alkohol und Zigaretten verzichtest.