Ob Pasta oder Reis: Meist kocht man davon zu viel. Was übrig ist, gibt man in eine Box und lässt den Inhalt abkühlen, bevor man sie in den Kühlschrank stellt – normalerweise. Ein 20-Jähriger aus Belgien soll diesen letzten wichtigen Schritt vergessen haben und eine Portion Spaghetti mit Tomatensoße, die 5 Tage lang ungekühlt in der Küche stand, aufgewärmt und gegessen haben. Nun ist der junge Mann tot. Was hinter dem mysteriösen Fall steckt und warum auf TikTok alle über den Hashtag Fried-Rice-Syndrom diskutieren, erfährst du hier.
Fried-Rice-Syndrom: Tod durch ungekühltes Essen?
Auf TikTok geht das Video einer Frau viral, die über den Tod des 20-Jährigen durch das Fried-Rice-Syndrom berichtet. Sie habe davon in einem Artikel des amerikanischen Radio-Netzwerks iHeart gelesen. Sie wendet sich an ihre Follower:innen: „An alle Studenten und Meal-Prepper da draußen: Bitte kocht euer Essen nicht, packt es in eine Dose und lasst es dann für eine Woche auf eurer Couch stehen. Es könnte euch nämlich umbringen, so wie es diesem 20-Jährigen passiert ist.“
In dem genannten Fall hatte ein junger Student aus Belgien Pasta gegessen, die zuvor 5 Tage lang ungekühlt in seiner Wohnung stand. Nach dem Essen litt er an Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Übelkeit. Mehrere Stunden lang musste er sich übergeben und hatte Durchfall. Am nächsten Tag fanden ihn seine Eltern leblos im Bett.
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Bakterium „Bacillus cereus“ als Ursache
So unglaublich der Fall auch klingen mag – er scheint wahr zu sein, wie die wissenschaftliche Zeitschrift „Journal of Clinical Microbiology“ berichtet. So ergab die Autopsie des 20-Jährigen, dass er Schäden an Leber, Galle, Lunge, Herz und Darm hatte. Schuld daran sei das sogenannte Bacillus cereus, das bei Temperaturen zwischen 10 und 50 Grad Sporen bildet und sich in dem ungekühlten Essen ausgebreitet hatte.
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist das Bakterium weltweit verbreitet und kann leicht auf Lebensmittel übergehen. Es komme besonders oft in stärkehaltigen Lebensmitteln wie Reis und Nudeln vor – daher der Begriff „Fried-Rice-Syndrom“. In kleinen Mengen seien die Bakterien ungefährlich. Im Fall des 20-jährigen Belgiers konnten sie jedoch auskeimen und so zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.
So schützt du dich selbst vor dem Fried-Rice-Syndrom
Der tragische Fall zeigt nicht nur, wie gefährlich Bakterien sein können, die man mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Er macht auch deutlich, dass nur die wenigsten wissen, wie gekochte Lebensmittel korrekt aufbewahrt werden sollten. Das BfR gibt folgende Hinweise:
- Speisen bei der Zubereitung und beim Aufwärmen ausreichend erhitzen (mindestens 70 °C für zwei Minuten an allen Stellen des Lebensmittels; im Zweifelsfall die Temperatur mit einem Fleischthermometer überprüfen)
- bei der Zubereitung in der Mikrowelle auf gleichmäßiges Erwärmen achten, Speisen zwischendurch umrühren
- warme Speisen ausreichend heiß halten (mindestens 60 °C an allen Stellen des Lebensmittels) bzw. innerhalb von wenigen Stunden auf unter 7 °C abkühlen (größere Speisemengen dafür in mehrere flache Schalen füllen)
- Reste gegarter Speisen im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von zwei bis drei Tagen verbrauchen