Bei einem Aortenaneurysma erweitert sich die Hauptschlagader gefährlich. Im schlimmsten Fall reißt sie auf und Betroffene verbluten innerlich. Leider bleibt die tödliche Krankheit meist unentdeckt. Ein einfacher Trick mit dem Daumen könnte eine hilfreiche Früherkennung sein. Wir zeigen, wie du ihn machst.
Daumen-Trick als neue Früherkennung von Aortenaneurysma?
Es wird geschätzt, dass knapp 1 eine Millionen Menschen in Deutschland mit einem Aortenaneurysma leben. Die meisten davon wissen nichts von der tödlichen Zeitbombe, denn die Erkrankung verläuft völlig symptomlos und kann auch junge Menschen treffen.
Am gefährlichsten ist so ein Aortenaneurysma im Kopf oder Bauch, denn hier kann das Platzen der Hauptschlagader lebensbedrohlich werden. Knapp 12.000 Patient:innen mit lebensbedrohlichen Hirnblutungen gibt es pro Jahr, mehr Frauen als Männer und knapp 100.000 behandlungsbedürftige Menschen mit Bauch-Aortenaneurysma.
Wird das Aneurysma früh erkannt, kann es behandelt und entfernt werden. Doch leider bleibt es oft unentdeckt. Forscher:innen haben nun eine interessante Entdeckung gemacht, denn Betroffene können diesen ungewöhnlichen Daumen-Trick.
So geht der Trick mit dem Daumen:
Dr. John A. Elefteriades, ein Chirurgie-Professor an der Yale erklärt gegenüber Metro, dass das größte Problem die Früherkennung sei. Bisher habe er dafür mit seinem Team einen einfach Test mit dem Daumen durchgeführt
So geht der Daumen-Test:
- Flache Hand
Halte deine Hand (egal, ob links oder rechts) vor dich und strecke sie flach aus.
- Daumen ausstrecken
Nun bewegst du nur deinen Daumen, während die Handfläche flach und gerade bleibt. Versuche mit der Daumenspitze so weit auf die gegenüberliegende Handseite zu kommen wie möglich.
- Wie weit schaffst du es?
Normalerweise geht der Daumen nur bis kurz unter den kleinen Finger, schafft es aber selten über die eigentliche Handinnenfläche hinaus.
Ein Daumen, der über die Handinnenfläche ragt, könnte demnach ein Zeichen sein, dass du ein verstecktes Aortenaneurysma hast. Wieso? Es zeigt, dass die Knochen zu lang und die Gelenke zu locker sind, wenn man den Daumen so weit dehnen kann. Das wiederum ist eine typische Folge eines Aortenaneurysmas.
Wie sicher ist der Daumen-Test?
In einer kleinen Feldstudie wurde nun untersucht, wie valide der Daumen-Trick ist. Es zeigt sich, dass viele Patient:innen den Daumen-Trick nicht konnten und nicht über die Handinnenfläche hinausgekommen sind.
Allerdings deuten die Ergebnisse auch darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit an einem Aortenaneurysma zu erkranken sehr hoch ist (98,5 %). Sprich: Nicht alle Betroffenen können ihren Daumen verbiegen, aber die, die es können, sind mit großer Wahrscheinlichkeit betroffen.
Die Studie wurde mit nur mit knapp 300 Patient:innen durchgeführt, es muss also noch klinisch bewiesen werden. Dennoch rät Dr. John A. Elefteriades dazu den Daumentrick in die Normalen Tests im Krankenhaus aufzunehmen, insbesondere bei vorbelasteten Patient:innen.
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