Dass eine hochkalorische Ernährung gepaart mit wenig Bewegung ungesund ist, weiß die Forschung seit Langem. Diabetes, Adipositas, ein erhöhtes Schlaganfallrisiko und auch Demenz sind durch einen solchen Lebensstil wahrscheinlicher. Die Biologin Dr. Veronica Witte von der Universität Leipzig erforscht im Besonderen, wie sich ungesunde Ernährung auf unser Gehirn auswirkt. Sie weiß, warum ungesunde Ernährung Demenz befördern kann.
Ungesunde Ernährung führt laut Forschung vermehrt zu Demenz
Die Supermärkte sind heutzutage voll mit Fertiggerichten, die mit leeren Kalorien auftrumpfen. Tiefkühlpizza, roher Cookie-Teig, Chips, zuckerhaltige Getränke: All diese Lebensmittel und unser Lebensstil, der oftmals durch zu wenig Bewegung geprägt ist, sorgen dafür, dass immer mehr Menschen an Gewicht zunehmen. Nicht wenige entwickeln daraus eine Adipositas.
Allerdings haben Ernährung und Lebensstil nicht nur Auswirkungen auf den Fettanteil im Körper, sondern auch auf die Gehirnstrukturen. Es ist durch Studien lange belegt, dass das Risiko, einen Schlaganfall im mittleren Lebensalter zu erleiden oder an Demenz zu erkranken, auf die Art erhöht werden.
Eine große gesellschaftliche Herausforderung
In der Pressemitteilung der Universität Leipzig heißt es dahingehend: „Dieses Zusammenkommen von mehr Adipositas mit einer immer älter werdenden Gesellschaft stellt eine große gesellschaftliche Herausforderung dar.“
Vorherige Untersuchungen zeigten, dass ein ungesunder Lebensstil und die Einlagerung von viszeralem Fett (Fett, welches sich um die inneren Organe anlagert) Krankheiten wie Diabetes Typ-2 und andere Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck begünstigten.
In einer Bevölkerungsstudie zeigte sich außerdem, dass Menschen mit einem höheren Taillenumfang im Durchschnitt auch mehr Auffälligkeiten in ihrer weißen Substanz des Gehirns aufzeigten. Menschen, die Schäden in dieser weißen Substanz des Gehirns aufweisen, haben dabei ein erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken.
„Dieser Zusammenhang zwischen „Apfelform“ und Gehirnalterung ließ sich durch eine Adipositas-bezogene höhere Konzentration an Interleukinen im Blut, also Entzündungsfaktoren, erklären“, heißt es als Grund dafür in der Pressemitteilung.
Der Versuch, Adipositas und Demenz zu vermeiden
Die Wissenschaftler:innen der Universität Leipzig machen sich dieses Wissen nun zu eigen. Sie arbeiten an Lösungen, um die Signalwege zwischen Körper und Gehirn positiv zu beeinflussen.
So experimentieren sie in einer neuen Studie mit der Gabe von Nährstoffen, um günstige Stoffwechselprozesse in Gang zu setzen. „Ziel ist, dadurch die Gehirnstruktur und -funktion zu stärken und nachhaltigere Entscheidungsprozesse zu begünstigen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Genaugenommen versucht man in einer neuen Studie, ob Präbiotika und Ballaststoffe es vermögen, das Verlangen nach hochkalorischen Speisen zu verringern. Dabei ist der Kampf gegen die Adipositas zugleich einer gegen Demenzerkrankungen.
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